Streit um das Ergebnis der Arbeitsgemeinschaft Strukturreform (13.07.13)


Wenn man versucht, das Thema zu fassen, wird schnell klar, dass die anstehende Strukturreform diesmal weit gewichtiger und emotionaler diskutiert wird als alle bisherigen Themen, die in den letzten 20 Jahren im DGV behandelt wurden.

Im Zeitraffer ist nach sieben bis zehn und mehr Jahren immer wieder deutlich zu erkennen, dass alles, na gut vieles, was das Präsidium ankündigte, sich im Nachhinein als Luftnummer erwiesen hat:

Eine Million Golfer, Spitzen Pros, die VCG mit ihren Aktionen und das Behaupten, was sie alles bewerkstelligt habe. Die Aussage des Sportdirektors, dass 2016 in Rio eine Medaille von deutschen Golfern errungen wird, und die Ansage des Präsidenten, dass 2020 Deutschland eine Gold-Medaille gewinnen werde. Damit soll dann die Mitgliederentwicklung in Schwung zubekommen!

Den Versuch, eine zukunftsfähige Mitgliederentwicklung zu gestalten, gab es schon vor vielen Jahren. Auch die Einführung der Spitzensportförderung von 1996 mit der zusätzlichen Verbandsabgabe sollte eine positive Mitgliederentwicklung nach sich ziehen. Vollmundig wurden eine Million Golfer oder mehr vorausgesagt.

2006 rumorte es in der DGV-Mitgliedschaft und beim Verbandstag wurde eine Kommission aus den Reihen der Mitglieder von den Mitgliedern gewählt, die ein Arbeitspapier für die nächste Jahreshauptversammlung vorbereiten sollte. Es war das erste Mal in der DGV-Geschichte, dass die Mitglieder aus ihren Reihen Vertreter wählten, die Vorschläge ausarbeiten sollten. In der Presse wurde die Mitgliedervertretung als Nagl-Kommission bezeichnet und berichtet, alle wären auf die Ergebnisse gespannt. Im Rückblick ist in Erinnerung geblieben, dass es gekracht hat und es keine Übereinstimmung zwischen der ins Amt berufenen Nagl-Kommission und dem Präsidium gegeben hat.

Das Präsidium wollte vermeiden, dass die „Nagl-Ideen“ bei den Mitgliedern ankommen und Befürworter finden, und so verschickte das Haupt- und Ehrenamt eine Broschüre mit den eigenen Vorstellungen an die Mitglieder. Die Erfolgslosigkeit der Voraussagen des Präsidiums und eine weitere Ungeheuerlichkeit sind Jahre später zu erkennen. Zum Zeitpunkt, als die Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung die Herren in die Nagl-Kommission berufen haben, lag der Neumitgliederzugang bei zirka 5%. Nach sechs Jahren und den Ankündigungen des gesamten Präsidium, die Mitgliederentwicklung nach den Vorschlägen des Präsidium voranzutreiben, sind wir zur Zeit bei unter 2% in der Neumitgliederentwicklung.

Insider sagen voraus, dass wir spätestens in drei Jahren im DGV eine rote Null verzeichnen werden. Gut! Wieder eine Luftnummer! Aber viel schlimmer ist die Tatsache, dass das Präsidium die Mitglieder-Entscheidung, die Nagl-Kommission soll Konzept für uns Mitglieder ausarbeiten, aushebelte. Der damalige Präsident Dr. Scheuer schreibt im Vorwort der Broschüre: „Unabhängig von Arbeitsergebnissen dieser Verbandstags-Arbeitsgruppe stellt das DGV-Präsidium hier insgesamt seine Vorschläge für eine zukunftsfähige Golfentwicklung in Deutschland vor. … Dabei steht gezielt die Förderung gesunden Wachstums im Mittelpunkt“.

Damit hat das Präsidium bewusst die Mitgliederentscheidung übergangen, um mit eigenen Vorschlägen die Mitglieder auf Präsidium-Linie zu bringen. Es wäre äußerst interessant und hilfreich für die anstehende Diskussion, wenn die Beteiligten der Nagl-Kommission uns DGV-Mitglieder das Geschehen der Auseinandersetzungen darlegen würden.

Ganz sicher ist, dass dieses Mal viele Mitglieder sich an der Diskussion um eine Strukturreform beteiligen werden.

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