Strategie–Kommission (13.07.13)

Die angesagte Strategie–Kommission (13.07.13)
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Die Stagnation in der Mitglieder-Entwicklung ist nicht von der Hand zuweisen. Der Rückgang der Zuwachsquote von 18% auf 1,7% im Jahr 2012 zeigt doch deutlich den Abwärtstrend. Noch erschreckender ist die Zahl von nur 400.000 Vollzahlern in 720 Golfclubs. In Wiesbaden macht man sich Gedanken. Das Präsidium möchte ja helfen, doch leider haben bisher alle Maßnahmen zur Verbesserung der Neu-Mitglieder-Entwicklung, die auf den Weg gebracht wurden, nicht gegriffen. Die Golfer-Dichte im DGV im Verhältnis zu unseren Nachbarstaaten betrachtet beweist das.
Endlich reagiert das Präsidium des DGV auf die Unzufriedenheit der Mitglieder. Man hat nach der Jahreshauptversammlung wieder eine Kommission einberufen. Ziel der Anstrengung ist die Entwicklung einer neuen Strategie zur Mitglieder-Entwicklung. In die Kommission hat man den Präsidenten des Baden-Württembergischen Golf Verbands, Herrn Otto Leibfritz, den Präsidenten des Schleswig-Holsteinischen Golf Verbands, Herrn Peter Pahlke, mittlerweile dem Präsidium angehörend, und den kaufmännischen Leiter, Herrn Klaus Dallmeyer und den fest angestellten Juristen Herrn A. Klose, ebenfalls Präsidiumsmitglied, berufen. Mit am Tisch sitzt der Präsident der Vereinigung Clubfreier Golfer, Herr Wolfgang Weikard. Letzterer ist jener VCG-Vertreter, der bei den letzten beiden Jahreshauptversammlungen recht bestimmend aufgetreten ist und uns „DGV-Mitglieder mit eigenem Golfplatz“ aufforderte, VCG-Golfer auf allen Golfplätzen in Deutschland ein Spielrecht einzuräumen.
Abgesehen davon, dass ich nicht diskutieren will, über wie viel Fachwissen und Kompetenz die Kommissions-Mitglieder verfügen, ist es eigentlich undenkbar, dass der Präsident der Vereinigung Clubfreier Golfer bei den Beratungen mit am Tisch sitzt und über eine mögliche Ausrichtung des Golfsports in Deutschland mit diskutieren darf. Denn dass dabei Eigeninteresse im Spiel sein wird, ist nahe liegend.
Die Berufung des Präsidenten der VCG in die Strategie-Kommission zeigt doch ganz offen die Interessengemeinschaft zwischen dem DGV-Präsidium und der Vereinigung Clubfreier Golfer.
Zu allem Misstrauen gesellt sich der Umstand, dass die DGV-Vorstandsmitglieder Herr Klose und Herr Forster ebenfalls im Vorstand der VCG sind. Damit ist die Strategie-Kommission unglaubwürdig gegenüber den DGV-Mitgliedern und disqualifiziert sich selbst.
In fünf Regionaltreffen sollen mit den Mitgliedern mögliche Maßnahmen diskutiert werden.
Wenn man ergebnisoffen in die Gespräche mit den DGV-Mitgliedern gehen wollte, um sich auseinander zu setzen, muss zu allererst einmal festgelegt werden, dass alle Diskussionsteilnehmer den Eigennutz zurück stellen müssen. Das gilt besonders für die Interessengemeinschaft DGV-Präsidium/VCG-Führung.
Im ersten Augenblick wurde die Ansage, es werde fünf Regionaltreffen geben, gut geheißen. Aber schon beim weiteren Nachdenken hat man den Eindruck, dass damit die Mitglieder ruhig gestellt werden sollen. Das Haupt- und Ehrenamt des DGV macht das schon seit 20 Jahren so. In den Diskussion bei den Regionaltreffen kommen nicht alle Anwesenden zu Wort, und wenn man kritisch hinterfragt, regen sich irgendwelche Clubvertreter auf und meinen nach der dritten Wortmeldung, man solle doch endlich Ruhe geben, da man ja gekommen sei, um den Vortrag zu hören.
Abstimmungen, die so vom Präsidium vorbereitet wurden, haben bei der Jahreshauptversammlung immer eine Stimmenmehrheit zu Gunsten des Antrags des Präsidiums bekommen. Alle Themen, die so vorbereitet wurden, sind ergebnisbeeinflussend abgehandelt worden. Wenn der Präsident die ehrliche Absicht hat, mit uns Mitgliedern seine Pläne ergebnisoffen zu diskutieren, sollte das nicht in „Scheibchenweise-Regionaltreffen“ geschehen, in denen die wirkliche Meinung der Mitglieder nicht deutlich zum Ausdruck kommt. Das wäre dann wie 2007, als der Präsident uns Mitgliedern eine Broschüre zuschickte, in der hauptsächlich die Meinung des Präsidiums veröffentlicht wurde.

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