Ordner 1



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20.06.2006 war das erste Treffen der Nagl-Kommission. Man traf sich in Frankfurt drei Stunden lang im Rahmen eines Workshops (51 Teilnehmer).

  1. Herr Nagl stellt zu Beginn klar, dass die Arbeitsgruppe keine Patentlösung präsentieren könne, sondern Themen für eine konstruktive Diskussion liefern wolle. Der Golf-Pass war von Anfang an auf dem Tisch. Herr Frese, Schatzmeister beim DGV (persönliche Bemerkung: ein Supertyp), bemerkte anschließend, den Golf-Pass müsse man als Neuland betrachten. Herr Palke weist darauf hin,  dass es auch innerhalb der Arbeitsgruppe kontroverse Diskussionen gebe. Herr Klose brachte ein, dass der Golf-Pass eine DGV-Platzreife voraussetze.  Die Daseinsberechtigung der VcG wurde diskutiert, und Herr Foerstenberg warf  ein, ob es glaubhaft sei, in kürzester Zeit 100.000 neue Golfer zu akquirieren. Herr Haeffs erwähnte die Entwicklung des niederländischen Golfmarktes und dass dort die Einstiegshürden wohl extrem niedrig sein müssten. Der Aachener Clubpräsident belehrte die Workshop-Teilnehmer, ein Golf-Pass interessiere ihn nicht, er sei eine „Aldi-Konzeption“. Ein Gegenargument war, jede Golfanlage müsse für sich selbst entscheiden. Herr Heitzmann: er glaube, dass es im Golfmarkt ein Bedürfnis auch für preiswerte und flexible Einstiegsmöglichkeiten gebe. Herr Strecker: der Golfmarkt in Deutschland sei ausgesprochen Clubanlagen-geprägt, und England und USA hätten ganz andere Verhältnisse. Grundsätzlich halte er einen Golf-Pass für sinnvoll. Herr Naumann stellte in den Raum, Zuwächse von 300.000 oder 200.000 Golfern entbehrten jeder Grundlage. 100.000 Golfer wären auch ein Ziel. Neu-Golfer wollen kein drittklassiges Produkt, Ziel sei stets der DGV-Ausweis. In dem Workshop gab es noch fünfzig unterschiedlichste Einwände. Abschließend erklärte Herr Nagl, dass der Workshop der Arbeitsgruppe ein besseres Gefühl für die einzelnen Themenbereiche vermittelt habe.
  2. Beim nächsten Workshop in Hannover (37 Teilnehmer) ging es um die gleichen Themen und Meinungen.
  3. Es gab noch einen Workshop, in München mit 32 Teilnehmern. Gleiche Themen, viele gleiche Meinungen. Dr. Scheuer eröffnete diesen Workshop. Herr Bachor weist darauf hin, dass der Grundsatz gelte, dass „jeder letztlich für sich selber sorgen müsse.“ Herr Nagl spricht an, dass die Idee des Golfpasses seine Idee ist und in der Arbeitsgruppe noch nicht abschließend diskutiert worden sei. Frau Geldermann hält ein großes Wachstum bei Greenfee-Golfern zukünftig für möglich. Der Golfpass wäre in ihren Augen ein Instrument, gerade um Wenigspieler zu halten. Herr Hoferer gibt zu bedenken, dass Golfer heute eine ganz persönliche Kosten-Nutzenbilanz ziehen und einer Golfanlage den Rücken kehren, wenn das Angebot zu teuer ist. Mit einem Golfpass (Greenfee) könne man diese noch weiter binden. Herr Löhlein meint, schon die Tatsache, dass es die Arbeitsgruppe gebe, beweise, dass verschiedene Themenbereiche neu überdacht werden müssen. Es gebe ein Bedürfnis für flexible Modelle. Viele Personen erreicht man mit dem „klassischem Modell“ nicht mehr. Letztlich müsse man sich dem Wachstumsgedanken unterwerfen, jedoch zu vernünftigen Bedingungen. Herr Foerstendorf stellt die Frage, ob man das Rad neu erfinden müsse. 
  4. Die Arbeitsgruppe nahm ihre Arbeit auf. Thesen wurden festgelegt: Golfanlagen sind Wirtschaftsbetriebe, egal ob gemeinnützige Vereine oder Betreiberanlagen. Das Golfgeschäft in Deutschland ist inzwischen Markt und Wettbewerb. Wie wird Wachstum generiert? Marktgerechte Produkte anbieten! Image durch Profisport verbessern! Ein besseres Image durch Marketingaktionen aufbauen! Flexiblere Angebote für Golfspieler, Zeit-Mobilität-Standort-Preis! Der Markt lebt von Wettbewerb und Wachstum, wobei im worst case Stagnation bzw. Rückgang droht.
  5. Das Golfangebot segmentiert sich deutlich, von der mitgliederbezogenen Premiumanlage bis zur quasi öffentlich zugänglichen Golfanlage für Greenfee-Spieler.
  6. Golfanlagen in Deutschland haben sich weitgehend zu Wettbewerbern entwickelt. Das Golfgeschehen in Deutschland wird im wirtschaftlichen Bereich überwiegend nur noch Marktgesetzen folgen.
  7. Verbandsregulierungen sind nur noch im Sportbereich vorstellbar. Die Zukunft der VcG hängt von den zukünftigen grundsätzlichen Entscheidungen zu den Greenfee-Golfern ab.
  8. Die Arbeitsgruppe hat 3 Grundprodukte favorisiert: langfristige Mitgliedschaft, Jahresmitgliedschaft und Greenfee-Mitgliedschaft.
  9. Als weiterer Vorschlag kam von der Arbeitsgruppe: alle Produkte haben einen einheitlichen DGV-Ausweis ohne Markt und Wettbewerbsrestriktion (Ausnahme 700er-Regel). Der DGV-Ausweis dient lediglich als Nachweis der Zugehörigkeit zu einer DGV-angehörigen Golfanlage.
  10. Unter der Überschrift Neuausrichtung / Strukturieren der VcG, liest man, die Rolle der VcG im Golfsport muss unter den Aspekten der Wettbewerbgleichheit mit anderen DGV-Mitgliedern und die Gültigkeit der Gründungsidee aus dem Jahr 1992 neu beurteilt werden. Weiter liest man über viele Themen, die alle DGV-Mitglieder interessieren sollten. Einen großen Rahmen nimmt die Greenfee-Regelung bei Verbandswettspielen im Ordner 1 ein. Eine jährliche Nutzungsgebühr von tausend Euro möchte ich vernachlässigen. Viele Themen und Fakten werden immer wieder von hü nach hot gedreht - auch vom Präsidium. Das Präsidium des DGV stellte eine eigene strategische und konzeptionelle Empfehlung zu den Themenschwerpunkten der Arbeitsgruppe vor. Diese Wortdrechselei kann man seit 20 Jahren nachlesen. Ich persönlich nehme die Verfasser nicht mehr ernst. Letzter Satz auf 27 Seiten besagt, worum es geht: Wiedergewinnung der Meinungsführerschaft des DGV.
  11. Es klar zu erkennen ist, der Präsident mit seinen Kollegen hat sehr früh erkannt, dass jemand die Führerschaft des Haupt- und Ehrenamts beschneiden will. Die Reaktionen waren eindeutig. Bei dem Fragebogen ist das durch die einseitige Fragenstellung über die VcG deutlich zu erkennen. Viele Seiten über e.S. und K.S. gekennzeichnete DGV-Ausweise.
  12. Die Frage nach den Voraussetzungen für Verkauf von Greenfee-Mitgliedschaften hat sich 2013 überholt. Ich persönlich glaube, nach der Entwicklung der letzten Jahre wird die Antwort auf gleiche Frage deutlich anders ausfallen.
  13. Es wird von beiden Seiten, den Eindruck bekommt man beim Lesen aller Briefe und Meinungsäußerungen, immer wieder gleich argumentiert. Ohne einen Blick auf die Absender zu werfen, ist beim Lesen deutlich einzuordnen, von welcher Seite das Schreiben losgeschickt wurde.
  14. Das ist lustig. Am 15. Mai hat die Arbeitsgruppe „Struktur-Kommission“ die Schaffung eines  Kommunikation-Forums für DGV-Mitglieder vorgeschlagen, um eine direkte Meinungsbildung zu erreichen. Man war sich nicht sicher, wie es gemacht werden soll.  Am Ende des ersten Ordners wurden die Kommission-Mitglieder untereinander ruppig. Mail und Briefe gingen hin und her, in einem scharfen Ton. Das hat mich gewundert. Man trifft sich wieder bei sachlichen Statements - mit der einzig wirklichen Aussage: Egal ob Club oder Betreibergesellschaft, jeder betreibt bzw. unterhält einen Golfplatz und ist damit nicht nur unternehmerisch tätig, sondern hat auch eine finanzielle Verantwortung.

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