Da muss widersprochen werden!



Vier Seiten Interview in der Golftime
Da muss widersprochen werden!
Der VcG-Präsident stellt seine Sichtweise ins Fenster.

Der normale Weg ist, dass alle Interessenten irgendwann und irgendwo auf einer Golfanlage ihre ersten Versuche starten.
Dabei ist ganz sicher, dass das nicht bei der VcG passiert, denn die haben keinen Golfplatz.
Ohne das kostenlose Spielrecht auf 98 % aller DGV-Mitglieder-Golfanlagen, das von den VcG-Verantwortlichen immer wieder eingefordert wurde und im Laufe der Jahre auch von den Clubs gewährt wurde, gäbe es das Geschäftsmodell Vereinigung clubfreier Golfer gar nicht. Ein weiterer Grund für diese Entwicklung ist, die Verbundenheit zu seinem Golfclub, die in den sechziger oder siebziger Jahren gang und gebe war, gibt es nicht mehr. Preis- und Nutzendenken hat dem Platz gemacht.
Es ist hauptsächlich die Werbung: „Werde Mitglied im größten Golfclub in Deutschland und zahle nur, wenn Du spielst auf der ganzen Welt.“ Solche immer wiederkommenden Aussagen sind die Ursache des ganzen Übels.
Mit einem Werbeaufwand von zirka 700.000,- € im Jahr 2013 wirbt man für die VcG jedes Jahr um Golfer, die preiswert Golf spielen wollen.
VcG-Golfer sind so schmerzunempfindlich, dass sie sich eine Mitgliedschaft im größten Golfclub in Deutschland antuen, um zu sparen. Sie sind gerne Golfer und gäbe es die VcG nicht, würde man sich eine andere Billig-Mitgliedschaft suchen.
Das Argument, VcG-Golfer unterstützen die Golfclubs mit 11 Millionen Euro Greenfee ist nicht der VcG geschuldet, es sind Personen, die gerne Golf spielen, nur nicht bereit sind, eine volle Clubmitgliedschaft für den Sport, der Lebensqualität ausmacht, zu bezahlen.
Die festzementierte Sichtweise des Ex-Präsidenten des Golfclubs Münster-Wilkinghege zeugt davon, dass der VcG-Entscheider sein eigenes Weltbild über die Wichtigkeit der Vereinigung clubfreier Golfer hat. Damit ist er in bester Gesellschaft, die ehemaligen VcG-Präsidenten Claus Kobold und Hans-Joachim Nothelfer und jetzt Dr. Weikert haben nie Rücksicht auf die Golfclubs genommen. Das Angebot von den VcG-Präsidenten: „Wir sind bereit etwas zu verändern“, ist bis zum jetzigen Stand nur „heiße Luft“.
Für viele Golfplatz-Verantwortliche ist clubfreies Golfen das große Problem der augenblicklichen Situation im deutschen Golfsport.
Den Weg in den Rabatt- und Billig-Markt sind zu viele mitgegangen ohne zu berücksichtigen, dass man um einen Golfplatz ordentlich zu führen, Einnahmen in der Höhe von 1 Million Euro braucht. Man hat den Spatz in die Hand genommen und die Taube auf dem Dach nicht gewollt. Dafür hätte man sich mehr bemühen müssen. Tauben fliegen nur im Schlaraffenland ins Maul. Mit 200,- € Mitgliedschaften sind die kostendeckenden Umsätze nicht zu erzielen und die zehn Millionen Greenfee-Einnahmen, verteilt auf die 750 Golfclubs, sind pro Anlage zirka 15.000,- €. Damit ist kaum eine Anlage zu finanzieren, es ist nicht mal ein gutes Zubrot. Diese Greenfee-Zahlen sind bei der Finanzierung einer Golfanlage zu vernachlässigen.
Die angepriesenen Programme, die von den Präsidenten des DGVs für die „Neumitglieder-Gewinnung“ wie zum Beispiel von „pay and play“ über die neue Golfkampagne, die mit großen Mängeln behaftet ist, müssen in Wiesbaden verantwortet werden.
Sie haben über 20 Jahre nichts gebracht. Von jährlichen 18 % Zuwächsen auf 0,2 % Neu-Mitglieder zu kommen, zeugt davon, wohin es weiter gehen kann. Die ewig sprudelnde Geldquelle VcG ist der Grund, warum sich die DGV-Präsidenten der letzten Jahre bei Attacken der DGV-Mitglieder immer wieder schützend vor die Vereinigung clubfreier Golfer gestellt haben.
Dass große Summen aus dem Überschuss der VcG an den Solheim-Cup und den Ryder-Cup überwiesen werden, ist nicht verständlich, bestärkt aber Herrn Doktor Weikert in seiner Sichtweise. Das Vorgehen wird vom VcG-Präsidenten als Pluspunkt, wichtige Golffördermaßnahme, angepriesen.
Über die Probleme der Golfclubs mit der VcG sprach der Journalist Markus Brunnthaler ausgiebig im Interview mit dem Präsident der VcG. Herr Brunnthaler stellte schon die richtigen Fragen, die die wir Kritiker seit Jahren stellen. Alle Antworten von Herrn Weikert kann man wie folgt zusammenfassen, seit Jahren haben wir immer das Gleiche gehört, eben festzementiert. Seine Begründung, warum es 200,- € Mitgliedschaften geben muss, ist das veränderte Freizeitverhalten der Gesellschaft. Deshalb tauschen die Leute Voll-Mitgliedschaften in einer Höhe von 1.400,- € gegen Fernmitgliedschaften in einer Höhe von 200,- € ein.
Eines ist doch klar, eine Mitgliedschaft bei der VcG ist nichts anderes als eine Fernmitgliedschaft. Golfer, die in München oder sonst wo, wohnen, kaufen einen Spielausweis bei der VcG in Wiesbaden und versuchen damit Geld zu sparen.
Die „Gegner“ wie Dr. Weikert uns kritische DGV-Mitglieder nennt, sind in der Mehrheit gegen clubungebundenes Golf und Beispiele aus England und Amerika sind nicht realitätsnah übertragbar.
In Deutschland haben wir kein Netz von „richtigen“ öffentlichen Golfplätzen und während in Amerika 10 % aller Einwohner Golf spielen, haben wir in Deutschland eine Golferdichte von 0,8 %.
Natürlich schicken die Golfclubs Greenfee-Spieler nicht weg, man hätte diese Golfer ja auch gerne als Mitglied. Mit 200,- €-Mitgliedern, die vier bis sechs Mal im Jahr bei schönstem Wetter und an Sonn- und Feiertagen Golf spielen, kann kein Golfclub mit Anlage seine Kosten decken.
Dass Herr Weikert glaubt, die VcG habe nur wenige „Gegner“ ist seine eigene Sichtweise.
Ich erinnere nur an das letzte Auftreten des VcG-Präsidenten bei der Jahreshauptversammlung. Da hatte der Präsident den ganzen Saal gegen sich aufgebracht. Ohne die Stimmpakete der Landesgolfverbände wären einige Abstimmungen um die VcG anders gelaufen.
Der Präsidiums-Antrag zur 200,- Flexkarte bei der Außerordentlichen im November 2014 ist mit über 90 % abgestraft worden und die Arbeitsgruppe 3 hatte nach 5 Diskussionstagen eine Abwicklung der VcG gefordert. An vier Tagen war Herr Weikert in Frankfurt doch anwesend.
Um es noch mal für Langsamversteher aufzuschreiben. Aus dem Geschäftsmodell der VcG hat sich das DGV-Kartenhändlergeschäft entwickelt und daraus die Fernmitgliedschafts-Ausweisverkäufe von DGV-Mitgliedern, die eine schlechte C- oder B-Lage als Standort haben. Bei der Abstimmung zur Einführung der Vereinigung clubfreier Golfer vor mehr als 20 Jahren hatte der Präsidenten-Antrag von Herrn Brügelmann nur einige Stimmen mehr zu seiner Mehrheit erhalten.
Ich hatte damals mitgestimmt, kann mich aber nicht mehr erinnern, ob auch bei dieser Abstimmung ausschlaggebend die Stimmen der Landesgolfverbände den Ausschlag für eine Annahme des Brügelmann-Antrags waren. Zu dieser Zeiten wurden die Stimmkarten noch mit der Hand hochgehalten.

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