Eine
Antwort auf das Statement des Präsidenten des DGV in der Ausgabe von „Golftime“
vom August 2013 (15.08.13)
Mein lieber Herr
Nothelfer, kein Mensch, der je Golf gespielt hat, wird dem Sport absprechen,
dass er Spaß macht, gesund ist, ein wunderbares Hobby darstellt oder zu teuer
ist. Ihr Statement in der „Golftime“ ist ein Rundumschlag.
Die Aussagen, unser
Sport erfordere einen großen Zeitaufwand und habe zu viele Regularien, sind für
mich keine Argumente gegen den Golfsport und diese Thesen habe ich auch niemals
so vertreten. Von Ihnen als pessimistischer Kritikaster, der alles schlecht
rede, bezeichnet zu werden, verbitte ich mir.
Ganz sicher stehe
ich in der ersten Reihe der Kritiker und wenn aus einem Ehrenamt ein bezahlter
Job wird (150.000,-€ plus, plus und plus), sind es keine Almosen, die von den
DGV-Mitgliedern bezahlt werden, und ich verlange von Ihnen dafür eine Leistung.
Es ist doch ganz einfach: Wir bezahlen, Sie liefern Leistung!
Seit 30 Jahren bin
ich als Golfplatzbetreiber fest davon überzeugt, dass ich einige Dinge, die den
Golfsport betreffen, besser einschätzen kann als Sie. Und ganz sicher bin ich
nicht chronisch pessimistisch. Ich bin ein Betreiber, der mit seinem ganzen
Vermögen haftet, ein DGV-Mitglied und somit Teil des Souverän des Verbandes und
ich höre schon zu, wenn ein kompetenter Verbandsgeschäftsführer prophezeit, in
spätestens drei Jahren haben wir die Null-Wachstumsgrenze bei der
DGV-Mitgliederentwicklung erreicht. Und wenn Dr. Falk Billion in seinem letzten
Newsletter schreibt, dass über die Hälfte aller Golfclubs im DGV ein
Mitgliederminus verzeichnen, ist das für mich eine Aussage.
Ihr Argument dazu,
dass die Hälfte aller Golfanlagen ein Wachstum bei der Mitgliederentwicklung
habe, kann man, wie Sie es schreiben, auch so sehen, dass das Glas doch noch
halb voll ist. Ganz schön makaber. Das passt zu Ihrer Aussage in einem anderen
Magazin: „Wir haben in Deutschland zu viele Golfplätze“ oder dem Argument von
Herrn Neumann: “Die Unternehmer sind selbst schuld, wenn sie überall Golfplätze
gebaut haben“. Es war schließlich die Aussagen des Präsidiums, wir bekommen
eine Million Golfer in Deutschland, die viele hat mutig werden lassen. Ich
persönlich habe bis 2004 daran geglaubt und viele Golfplätze gebaut.
In meinem Statement
in der „Golftime“ wurde mit keiner Silbe von Regularien, Zeitaufwand und den
Handicaps der Clubgolfer gesprochen. Ich gebe zu, dass ich vor Jahren noch
geglaubt habe, dass wir mit Profispitzensport das Image des Golfsports in den
Köpfen von 80 Millionen Deutschen verändern könnten. Über Spitzensport eine
Verbesserung der Mitgliederentwicklung in kurzer Zeit zu erreichen ist nicht
möglich, obwohl die DGV-Mitglieder in der Gesamtheit 15 Millionen Euro für
Jugend- und Erwachsenensportförderung jährlich aufwenden.
Es ist ein anderer
Blickpunkt, der viel entscheidender ist: In zehn oder mehr Jahren werden fast
alle 65-jährigen und älteren Golfer mit dem Golfspiel aus welchen Gründen auch
immer aufgehört haben. Das sind die „guten alten Mitglieder“, die noch bereit
waren, größere Summen für eine Mitgliedschaft in einem Golfclub zu bezahlen. Es
gibt Aussagen, dass 80% aller Neumitglieder im DGV Fernmitglieder sind oder
einer ähnlichen Kategorien angehören Das sind Mitglieder, die keine
nennenswerten Beträge in die Kassen der Clubs einzahlen. Wenn es so weit ist,
fehlen den Clubs weitere 200.000 Vollzahler. Das ist es, was mich umtreibt!
In Ihrem Statement
sprechen Sie davon, dass „wegen sinkender Zuwachsraten vermeintliche
Allheilmittel proklamiert [werden], während wirkliche Fachkreise bereits
differenzierter analysieren“.
Von dieser
Struktur-Kommission habe ich schon gehört (siehe „Neue Struktur-Kommission“,
Beitrag im „DGV Mitglieder Forum“)! Jedoch bei der Besetzung von wirklichen
Fachkreisen zu sprechen, ist ja ganz schön weit aus dem Fenster gelehnt.
Vier DGV-Haupt- oder
Ehrenämtler, die ihrem Job schon zig Jahre in Wiesbaden nachgehen, den
Präsidenten der VcG und zwei Landesverbands-Präsidenten kündigen Sie uns als
Fachkreise an, die bereits differenziert analysieren würden. Was soll man davon
halten? Übrigens: auch Sie sollten sich an Mitgliederabstimmungen halten! Die
von uns Mitgliedern bei einem Verbandstag durch Abstimmung ins Amt berufene
Nagl-Strategie-Kommission ist praktisch immer noch im Amt, da wir
DGV-Mitglieder der Kommission noch nicht offiziell mit der Mehrheit unseres
Stimmrechts den Auftrag entzogen haben.
Dass Sie schreiben,
Deutsche Spitzenamateure und junge Profis hätten spürbaren Erfolg, stimmt so
nicht. Bei den Profis, die in der Presse genannt werden, kann das DGV Hauptamt
Sport gar keine Lorbeeren für sich beanspruchen. Was Justen Rose mit deutschen
Verhältnissen zu tun hat, wird sich nur wenigen erschließen. Den Namen des
jungen Sankt Leon Roth Neu-Profis würde ich an Ihrer Stelle nicht erwähnen,
denn diesem jungen Mann haben Sie bei der letzten Jahreshauptversammlung genug
Bürde auf die Schultern gelegt. Bei den Amateuren lachen sich die Österreicher
gerade einen Ast (in der österreichischen Presse), weil deren Jugend- und
Nationalmannschaften besser als der große Bruder nördlich der Alpen bei den
Europameisterschaften abschneiden konnten. Im Verhältnis zu Österreich mit
100.000 Clubgolfern ist der DGV mit 630.000 Golfern ein Riese.
In England
erspielten sich die Österreichischen Damen die Silbermedaille, die Herren
belegten den 6. Platz, die DGV-Vertretung jedoch nur den 9. Rang. Das
Juniorteam des DGV belegte den 11. Rang und die weibliche Vertretung des DGV
belegte den 10. Rang. Markus Neumann, Vorstand Sport des DGV meinte: „Die
grundsätzliche Leistungsfähigkeit der Mannschaften liegt höher … das gilt zu
analysieren“.
Es folgen einige
Ranglistenzahlen, die alle Ihre Aussagen widerlegen.
Weltrangliste
Herren: 36. Martin Kaymer / 62. Marcel Siem / 317. Maxilmilian Kiefer / 487. Alex
Lejka / 545. Bernd Ritthammer.
Weltrangliste Damen:
54. Sandra Gal 60 Carolin Musson / 343. Anja Monke 409. Miriam Nagl 467. A. K. Lindner
Weltrangliste
Amateur Herren: 104. M. Roehrig 173.
Dominic Foos 238. Martin Keskari. Stand
01.08.2013
Im Forum habe ich
angeregt, man solle bitte schön bei der Wahrheit bleiben. Ihr Statement in der
„Golftime“ kann in dieser Rubrik eingeordnet werden.
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