Wenn es um die Probleme im DGV geht, handelt es sich zu aller erst um die Wirtschaftlichkeit der Golfclubs.
Die Aussage des
angewählten DGV-Präsidiums im kleinen Kreis: „Wir haben zu viele Golfplätze“
ist zum Teil richtig. Nur aus dieser Ecke dürfen diese Vorhaltungen nicht
kommen, denn Wiesbaden hat vor 20-30 Jahren alles getan, um die Euphorie „Golf
boomt – baut Golfplätze“ anzuheizen.
Jetzt, nach 20
Jahren, ist von dieser Stimmung nichts mehr übrig geblieben. Es ist richtig,
dass es in der augenblicklichen Situation ein Überangebot an Golfplätzen gibt,
von denen sich eine große Zahl mit Billig-Angeboten ihr eigenes Überleben
sichern will.
Vergleicht man
aber die Golferdichte Deutschlands (0,8%) mit anderen „Golf-Ländern“ in Europa,
kann gesagt werden dass diese zu niedrig ist. Bei einer Golferdichte von 2 %
wäre jeder Club in Deutschland gut aufgestellt.
Was ist zu tun?
Andere Zielgruppen ausmachen. Golfspielen ist für 50 % aller Golfer ein
Gesundheitssport. Jeder Doktor könnte eine Argumentskette liefern, warum der
Golfsport für Menschen, die älter als 50 Jahre alt sind, wichtig ist. 50 %
aller Golfer sind über 50 Jahre alt und gehören der new-age-Gruppe an. Clubgolf
ist für diese Gruppe gleichbedeutend mit betreutem Wohnen, heißt genau
genommen, betreutes Spielen, und ist Lebensqualität.
In der
Senioren-Gruppe spielen, im Clubhaus versorgt werden und alle unangenehmen
Dinge vom Clubmanagement übernehmen und regeln lassen.
In den nächsten
Jahren wird diese Bevölkerungsgruppe immer größer.
Dabei sollte man
einmal genau hinschauen, alle die in den Golfclubs etwas zu entscheiden haben
sind über 50 Jahre alt. Die ganzen Verbandstage sind von „Ü 50“ besucht.
Alle
Landesgolfverbandspräsidenten sind „Ü 50“. Und last but not least, der
Präsident des DGVs ist über 50 Jahre alt.
Die
Werbekampagne des DGV, die am letzten Verbandstag beschlossen wurde, war
richtig. Der Text der Zeitungskampagne war voll daneben gegriffen. Der
Fernsehspot hatte keinerlei Ansprechpotenzial.
Verschleudertes
Geld.
Unter Werbung
können die 1,5 Millionen Euro, die jährlich für Schulgolf ausgegeben werden,
eingeordnet werden.
Will man es so
sehen, hat der DGV dieses Jahr 3 Millionen Euro für Werbung investiert. Leider
ohne Wirkung, also ohne Erfolg. Wenig vollzahlende Neu-Mitglieder, auch keine
Jugendlichen, haben zum Golfsport gefunden. Wobei Jugendsport für die
Wirtschaftlichkeit der Clubs nicht relevant ist, vielmehr ein Kostenbringer.
Die 1,5
Millionen Euro, die nächstes Jahr für die Werbekampagne aufgewendet werden,
sollten stark auf diese Altersgruppe, Ü 50, ausgerichtet werden. Die Summe für
Schulgolf sollte ebenfalls dorthin aufgewandt werden. Damit nicht wieder aus
dem Schnellschuss ein Rohrkrepierer wird, sollte dieses Thema schon jetzt
angegangen werden.
Eine schwedische
Studie besagt, Golfer haben eine 7 Jahre längere Lebenserwartung. Es wäre ein
Aufhänger-Thema rund um Gesundheit und würde alle über 50 jährigen ansprechen.
Das gäbe dann
eine Werbekampagne, die Erfolg möglich macht.
Erst wenn die
Wirtschaftlichkeit der Golfclubs gesichert ist, kann man über
Jugendsport-Turniersport und Spitzensport sprechen.
Eine
Olympia-Medaille in Rio, vom Sportdirektor Neumann vor Jahren angekündigt, wird
keinen „new-age-Golfer“ dazu bewegen eine Vollmitgliedschaft in einem Golfclub
zu unterschreiben.
Das Ergebnis aus
der Misere, es werden in der nächsten Zeit weitere
„1-Euro-Golfsportanlagen-Übernahmen“ stattfinden.
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