Aufruf zur Verbandsdemokratie – Gründung einer Interessengemeinschaft


Aufruf zur Verbandsdemokratie – Gründung einer Interessengemeinschaft
Funktionäre vertreten nur ihre Eigeninteressen, sie sollten laut Satzung aber die Interessen der Golf Clubs und Golfanlagen vertreten.

Durch die Neuwahl des DGV Präsidiums haben wir uns eine Aufbruchsstimmung versprochen. Doch das neu gewählte Präsidium ist nicht gewillt  die Wahlversprechungen einzuhalten. Aber es ist seither nichts Wesentliches geschehen. Die Stimmungslage in den Clubs und Anlagen hat sich dramatisch verschlechtert. Es wird auch weiterhin keinerlei Einschränkungen des extrem schädigenden Ausweishandels geben und das Minimalversprechen die VcG Golfer nur noch drei Jahre im VcG zu lassen wird auch nicht umgesetzt.

Monatelang wurde in Arbeitsgruppen hart diskutiert und Lösungen beschlossen. Aber alle unsere Verbesserungsvorschläge wurden vom Tisch gefegt. Es wird Zeit, dass unsere Interessen endlich berücksichtigt werden und dass die Demokratie in unserem Verband Einzug hält. Das kann aber nur mit ehrlicher Mehrheit der Delegierten auf dem Verbandstag erreicht werden.

Leider ist die Struktur des Verbandes derart verkrustet, dass wir uns gegen die Interessen des Präsidiums und der Landespräsidenten nicht durchsetzen können und wir keine Veränderungen gegen die Stimmenmacht der Landesverbände bei Entscheidungen herbeiführen können.
Man fragt sich, warum haben die Landesverbände überhaupt ein Stimmrecht.
Nimmt man die Abstimmungen der letzten Jahre, so konnten keine  Entscheidungen zu Gunsten der Clubs und Anlagen umgesetzt werden. Zieht man jedoch die Stimmen der Landesverbände ab, so wären nahezu alle Entscheidungen zu Gunsten der Antragssteller entschieden worden. Man fragt sich, warum die Landesverbände gegen die Interessen der Clubs stimmen? Anscheinend sind der Schutz der Seilschaften, der Machterhalt oder Unvermögen die wahren Gründe.
Kaum einer der Funktionäre kann Golf spielen und ist vom realen Golfgeschäft meilenweit entfernt. Kaum einer hat je einen Platz gebaut oder in eine Anlage investiert und kaum einer hat je einen Golf Club geführt. Woher sollten sie die Erfahrungen und die Kenntnisse für die heutige Golf Szene haben. Keiner der Funktionäre macht sich Gedanken über Mitgliedergewinnung und über die Wirtschaftlichkeit einer Golfanlage oder spürt persönlich die „negative“ Golfentwicklung.
Mein Resümee ist, ohne Abschaffung der Stimmrechte der Landesverbände werden wir den so dringend benötigten Fortschritt nicht durchsetzen können. Meiner Meinung nach sollen sich die Landespräsidenten um die Belange ihrer Landesverbände kümmern. Damit wären sie genügend gefordert.

Was läuft falsch im DGV?
Zuerst muss die Erkenntnis vorhanden sein, dass Golf in Deutschland nicht Puplic ist und wir, die Clubs, in erster Linie von verlässlichen Vollmitgliedern leben. Einnahmen durch Greenfee sind nur für Golfresorts und Touristenplätze eine wichtige Einnahmequelle.  Die meisten Golfanlagen (über 85%) sind  in erster Linie von Mitgliedsbeiträgen abhängig, die im Durchschnitt bei 1.750,00€/Mitglied liegen. Nur das Vollmitglied deckt die Kosten in der golflosen Zeit.
Erst durch die Einführung des VcG und des Ausweishandels ist ein Rückgang der Einnahmen in den Golf Clubs zu verzeichnen. Das hat zu einer enormen Abwanderung der Vollmitglieder in VcG - und Fernmitgliedschaften geführt. Die Erkenntnis, dass Golf stetig und permanent sowie vor Ort gespielt werden muss ist leider in den meisten Köpfen der DGV-Funktionäre immer noch nicht vorgedrungen. Der „Wenig Spieler“ der im VcG oder in Fernmitgliedschaften organisiert ist wird auf lange Sicht dem Golfsport verloren gehen. Wir wissen alle, Golf zu erlernen und zu spielen bedarf permanentes Spielen oder Üben um dem Sport gerecht zu werden. Wir, die Golf Clubs und Golfanlagen sind es die Schnupperkurse und Platzreifekurse durchführen. Dadurch wollen wir Neugolfer gewinnen und Wachstum kreieren für wirtschaftliche gesunde Clubs und Anlagen und wir wollen natürlich dem Neugolfer auch eine golferische Zukunft bieten.

In der Vergangenheit war es doch so, dass wir nach Beendigung eines Platzreifekurses mehr als 80 Prozent der Kursteilnehmer als Mitgliedern gewinnen konnten.
Jetzt konfrontieren uns diese potenziellen Neukunden mit sinnlosen Billigmitgliedschaften von VcG und Ausweishändlern. Das erschwert uns die Gewinnung von Neumitgliedern enorm.

Vor Jahren habe ich vorausgesagt, dass Golfer organisiert im VcG und Fernmitgliedschaften dem Golfmarkt mittelfristig dauerhaft verloren gehen. Wie es sich jetzt herausstellt hat, hatte ich leider recht. Der Wenig Spieler wird das Golfen aufhören, weil selbst die 200,00€ Beitrag keinen Sinn mehr machen, denn er spielt zu wenig. Ständig in irgendeinen fremden Club zusätzlich Greenfee zu bezahlen macht dem VcG- und Fernmitgliedschaft- Golfer irgendwann keinen Sinn mehr und er verliert die Lust am Golfsport.

Auch die Umsätze der Golffirmen sind, bis auf wenige Ausnahmen, ebenfalls erschreckend eingebrochen. Der Wenig Spieler der kaum noch Golf spielt, kauft sich kein neues Equipment mehr und nimmt, zum Leid der Golflehrer auch keinen Unterricht.

Ich bitte sie, einmal eine Statistik zu machen, wie viele VcG Golfer und Golfer mit DGV Ausweis ohne Hologramm auf ihren Anlagen in den letzten Jahren Golf  gespielt haben. Ein Fernmitglied oder ein VcG Mitglied spielt max. 4 x Golf im Jahr. Diese Zahlen decken sich mit dem vom DGV beauftragten Gutachten über Spielverhalten der Fernmitglieder und VcG Mitglieder. Dies bedeutet, dass die dadurch erhofften Einnahmen für unsere Clubs wirtschaftlich bedeutungslos sind. Diese Art von Billig Mitgliedschaften erschweren aber uns, die Gewinnung und vor allem die Bindung von Mitgliedern die nötig sind um unsere laufenden Kosten zu decken und Rückstellungen für notwendige Investitionen durchführen zu können.
Es ist sehr amüsant wie nun VcG und Ausweishändler mit noch billigeren Angeboten auf den Markt gehen und sich gegenseitig Konkurrenz machen. Ein Golfer der nur 4 mal im Jahr spielt ist kein Golfer mehr.

Die nächste Runde Billiggolf wird gerade eingeleitet. Die Ausweishändler unterbieten sich gegenseitig. Auch die Golf Clubs beteiligen sich zwangsläufig an ruinöse Wechselangebote, die keinen wirklich helfen und man sollte sich bewusst sein, dass die Abgabe an freien Ausweis Kontingenten an Ausweishändler keine Nachhaltigkeit haben und nur kurzfristig Geld in die Kassen spülen. VCG und Ausweishändler haben ein Geschäftsmodell, das gegen die Interessen der Golf Clubs gerichtet ist und dagegen sollten wir uns wehren. VcG und Ausweishändler haben kein legitimes und kein moralisches Recht auf unsere Kosten Geschäfte für ihren Eigennutz machen.

Aber das Schlimmste ist, wir finden unseren Wettbewerb nicht nur in Internetanzeigen und Golfmagazinen, sondern auch auf unserer DGV- Website. Zum Beispiel bietet das Golf House auf unsere DGV – Homepage günstige Einsteigersätze an und unterbreitet als Partner des VcG und vieler Fernmitgliedschaftshändler zusätzlich ein Angebot einer Billigmitgliedschaft. Auch Golf.de ist ein Wettbewerber der gegen die Interessen der Golf Clubs und Golfanlagen arbeitet.  Die DGV- Website sollte ein Organ der Mitglieder sein und nicht Werbung schalten die uns Mitgliedern Schaden zufügt. Das hat mit freier Marktwirtschaft nichts zu tun. Doch warum macht unser Verband das? Der DGV möchte kurzfristig viele Golfspieler gewinnen. Die ca. 2.000.000,00€ zusätzlich aus den Verbandsbeiträgen des VcG und der Fernmitgliedschaften sind eine gute und schnelle Einnahmequelle und eine auch große Anzahl von Golfspielern stärkt den DGV. Man möchte schließlich als einer der großen Sportverbände in Deutschland dastehen. Da ist jedes Mittel recht. Also verhökert man billig die DGV Ausweise und den eigenen Mitgliedern im DGV gehen 100.000.000 € verloren. Neumitgliedergewinnung ist aber nicht die Aufgabe des DGV. Mitglieder im DGV sind die Golf Clubs und Golfanlagen nicht der einzelne Golfspieler. Die sind Mitglied in den Clubs und Betreibergesellschaften und nur diese wollen und sollen Golfspieler und Neumitglieder generieren. Nur gesunde und attraktive Golfclubs und Golfanlagen werden zur Nachhaltigkeit im Golfsport beitragen und dadurch auch unseren Verband stärken. Das sollte wieder unser Ziel sein!

Golf in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit:
Ich interessiere mich für viele Sportarten. Aber es ist schon beschämend, wie Golf in den Medien präsentiert wird. Hier sind wir noch bedeutungsloser als jede Randsportart. Um mich nicht falsch zu verstehen ich finde es richtig, dass über Randsportarten berichtet wird. Aber ich frage mich wieso wird nichts über Golf berichtet, warum wird Golf in den Medien gänzlich verschwiegen. Bei einem Event wie dem Solheim Cup mit bis zu 65 000 Zuschauern beendet der SWR vorzeitig die Übertragung des Finales im Solheim Cup um dann einen Tierfilm zu zeigen! WARUM? Hat die Öffentlichkeit kein Recht darüber informiert zu werden. Warum wird nichts über die DGL und den Deutschen Meisterschaft berichtet, wo fantastischer Sport geboten wird? Warum wird nichts über unsere hervorragenden Golfer berichtet, die zur absoluten Weltklasse zählen? Wir Golfer haben auch ein Recht unseren Sport der breiten Masse zugänglich zu machen und im öffentlich rechtlichen Fernsehen vertreten zu sein.

Wir sollten uns unserer sportlichen und wirtschaftlichen Bedeutung bewusst werden. Die 650.000 Golfer bilden einen großen Sportverband mit riesiger Kaufkraft und gesellschaftspolitischer Bedeutung.
Golf ist schon längst bestens in der Gesellschaft verankert. Viele Sportler, wichtige Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Sport und Politik sind leidenschaftliche Golfer und dem Golfsport sehr verbunden.
Unser Schwachpunkt sind auch hier unsere Funktionäre, die nicht in Lage sind uns entsprechend zu repräsentieren und zu vermarkten um den Golfsport besser darzustellen. Was macht eigentlich unser Vorstandsmitglied für Medien und Öffentlichkeitsarbeit und was hat eigentlich die aktuelle Medienkampagne gebracht? Ich behaupte, diese Kampagne wird von der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen. Sie sollte sofort gestoppt werden, denn sie ist meiner Meinung nach völlig am Thema vorbei und mit dieser Auffassung stehe ich nicht alleine da.

Meine Aufforderung an sie ist, sind sie bitte ehrlich zu sich selbst. Prüfen sie die wirtschaftliche Situation ihres Clubs oder ihrer Anlage.

Wie viele vollzahlende Neumitglieder haben sie dieses Jahr aufgenommen?
Wie viele Mitglieder haben gekündigt und wo gehen Sie hin?
Wie viele Mitglieder sind zwar im Club geblieben aber zu niedrigeren Konditionen?
Wie schwer war und ist es Neumitglieder zu gewinnen?

Nach meiner Einschätzung sind über 50% der Golf Clubs und Golfanlagen insolvenzgefährdet und halten sich nur noch mit Umlagen und Zuwendungen von Gönnern über Wasser.
Wenn wir so weitermachen wie bisher wird es auch zukünftig nicht besser werden. Durch Abschaffung des Ausweishandels und des VcG werden die Probleme im Deutschen Golf nicht gelöst, aber es erleichtert uns die Gewinnung von Neumitgliedern und den Erhalt der Vollmitglieder.
Zu unserer Hauptaufgabe zählt es nun ein fachkundiges Präsidium zu wählen, dass das Können und den Weitblick für unseren Sport hat. Wir brauchen keine Funktionäre, deren Hauptaufgabe es ist sich durch Seilschaften die Macht zu sichern und die Interessen dieser Seilschaften zu vertreten und zu bedienen. Ich frage mich ernsthaft, ob das derzeitige Präsidium die Fähigkeit besitzt unseren Golfverband  in unserem Interesse zu vertreten und zu managen?
Wir sollten uns nun mit aller Macht und Entschlossenheit gegen diese Machenschaften wehren!
Deshalb Gründung einer Interessengemeinschaft für innovatives Golf:
Nur wenn wir mit einer Stimme sprechen, werden wir wahrgenommen und können unsere Interessen durchsetzen. Die sind zusammenfassend:

1.      Abschaffung der Stimmrechte der Golf Landesverbände auf DGV Tagungen. Maximal ein Landespräsident im DGV-Präsidium.
2.      Abschaffung des für die Golfentwicklung extrem schädigenden VcGs sowie sofortige Einstellung der aggressiven Werbung und der öffentlichen Auftritte. Umgestaltung der VcG Website  mit Hinweis, dass Golf in den Clubs stattfindet.
3.      Abschaffung des Ausweishandels. Dies kann durch Kontingentierung der Ausweismenge auch rechtlich einfach durchgeführt werden.
4.      Verbesserte und professionelle Öffentlichkeitsarbeit:
Golf ist Naherholung
Golf ist Businessnetworking
Golf ist Sport für Jung und Alt
Golf ist eine wichtige soziale und gesellschaftliche Komponente
Golf ist bestens in allen Gesellschaftsschichten verankert
Golf muss in die Medien
5.      Die Golfcommunity ist als starke wirtschaftliche Interessengemeinschaft hervorzuheben und zur Vermarktung zu nutzen.
6.      Positive, imagebildende Maßnahmen einleiten. Golf muss sich nicht verstecken!
7.      Eigene DGV Website die unseren Golfsport darstellt und kein Anhang von Golf.de ist. Diese nützt nur Golf.de und schadet unseren Pro Shops.
8.      Förderung des Leistungssports und bessere Darstellung unseres Leistungssports.
9.      Bessere Verknüpfung des DGV und der PGA of Germany.
10.  Ein professionelles und fachkundiges Präsidium zur Verbesserung der Deutschen Golf Szene. Mehr Golfer ins Präsidium!!
11.  Eventuelle Abwahl des Präsidiums

Wir sind die Mehrheit und bei Einigkeit können wir unsere Interessen durchsetzen. Zum Wohle unserer Clubs und des Deutschen Golfs.

Michael Weichselgartner

- Präsident -
Golfclub München Valley e.V.

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