DGV – Mitglieder fremdgesteuert



Langsam wird es immer deutlicher, mit Club Golf kann man kein Geld mehr verdienen. e.V. Clubs werden mit Umlagen der Mitglieder gestützt, Betreiber-Clubs versuchen über Kostensenkung und Zusatzeinnahmen über die Runden zu kommen. Golf ist zu billig geworden. So wie Billig- Flugreisen, Fitness-Abos, Reisen in den Nahen Osten und Fernreisen mit Riesenrabatten.
Die bittere Wahrheit ist mir schon seit 2002 bewusst geworden und so hatte ich für mich entschieden, meine 7 Golfplätze in Nordrhein-Westfalen zu verkaufen.
Zu diesem Zeitpunkt bekam man noch Geld bei einem Golfplatzverkauf. Dadurch konnte ich die Bank, die auch kalte Füße bekommen hatte, befriedigen. Die Milch- und Honigzeiten sind vorbei.
Der DGV Präsident Herr Kobold schreibt am 19. Januar 2017 an alle Mitglieder mit der Überschrift: „Wieder mehr Zuwächse beim Zuwachs“.
Glaubt das Einer? Mitgliederzuwächse von 0,5 Prozent, die höchsten Zuwächse der letzten vier Jahre, schreibt der Präsident des DGV und ergänzt: „643.158 ist die Gesamtzahl der Mitgliedschaften und Spielrechte“, die als Aufschwung dargestellt werden.
Man kann davon ausgehen, dass  damit  auch die Spielrechte der Hunderttausende verkauften Fernmitgliedschaften gemeint sind und der Präsident schreibt dann: „mit vielen modernen Formen der Anbindungen an eine Golfanlage wie z.B. Kurzzeitmitgliedschaften, flexiblen Einsteigerangeboten ohne echten Mitgliedschaftscharakter. „Diese Form der Mitgliedschaften“ verkündet Herr Kobold sogar mit Stolz, das hat den Hintergrund, dass Herr Kobold keinen Golfplatz im Eigentum betreibt. Dass die Entscheider in Wiesbaden sich bemühen, immer wieder zu verkünden, alles ist gut, hilft keinem. Es gibt so viele Felder, wo es im DGV nicht optimal läuft. Schulsport, Spitzensport, Werbeaktionen und das immer mehr um sich greifen: moderne Formen der Anbindung an einen Golfanlage, sind die großen Probleme. Wenn ich meinen Kollegen zu höre, können die aus dem Stehgreif bündelweise Kritikpunkte aufzählen. Meine Hoffnung, dass endlich jemand kommt und die Dinge in Ordnung bringt, wird immer geringer. Für mich ist der Umstand, das Golf immer billiger wird das Hauptübel. „Geiz ist Geil-Mitbürger“ können schon für 100,00 € ein Spielrecht mit DGV-Ausweis, heißt Fernmitgliedschaft, kaufen und spielen, dann auf Golfanlagen, die von Mitgliedern und Betreibern gebaut wurden und aufwendig betrieben werden, um ab und zu  zu spielen. Immer bei schönem Wetter, immer wenn die Mitglieder spielen wollen und in der Regel treffen diese „sporadischen Golfer“ nicht, weil sie nicht regelmäßig spielen. Sie haben wenig Spaß an der Runde und halten den Spielbetrieb auf. Glauben aber, mit 50 oder 60 € haben sie den Golfplatz gekauft. Platzreifekurse bietet jeder Golfclub für Nichtmitglieder an, man hofft ja auf neue Vollmitglieder. Nach der letzten Jahreshauptversammlung ist uns Protestler ein Gefühl der Ohnmacht gegenüber der Fremdbestimmung überkommen. Leider ist das nicht nur ein Gefühl, denn die vielen Anträge der Mitglieder, die bei der Jahreshauptversammlung gestellt wurden, sind mit den „Landesverbands-Stimmpaketen“ im Interesse der Entscheider in Wiesbaden entschieden worden.
Nein stimmt nicht, dann erklärt mir mal einer, wie ist es möglich, dass sieben Landesverbandspräsidenten (oder waren es nur sechs?) nach den Wahlen beim letzten Verbandstag ins DGV-Präsidium berufen wurden. Mit den Landesverbands-Stimmenpaketen wurden Landesgolfverbands-Präsidenten, die völlig unbekannt sind und in ihrem ganzen Landesgolfverband weniger Golfer registriert haben, als bei uns im Club Drei Thermen Golfresort mit ausschließlich regionalen Mitgliedern registriert sind, wurden DGV-Präsidium-Mitglieder und entscheiden so mit ihren Stimmpaketen über unsere Mitgliederbelange.  Das kann man in den Protokollen nachlesen. Viele Anträge wurden bei den Verbandstagen so entschieden.
Die entscheidendste Abstimmung beim Verbandstag 1992 mit Unterstützung der Landesverbandsstimmen hat die Vertreibung aus dem Golf-Schlaraffenland der 80iger und 90iger Jahre mit sich gebracht. In Wiesbaden wollte man mit „Billig-Golf“ an den Zuwächsen des Golfbooms teilhaben.
Die Idee war, man wollte eine Vereinigung gründen, die keine Anlage betreibt, stattet diese Mitglieder mit einem DGV-Ausweis aus und kassiert zwei Mal. Einmal die Mitgliedschaft und ein zweites Mal die Gewinne der Vereinigung. Viele Mitglieder waren bei diesem Antrag des Präsidiums dagegen. Es war meine siebte DGV-Mitgliederversammlung und ich hatte noch nie so eine aufgeregte Stimmung bei einem Verbandstag erlebt. Hamburger DGV-Mitglieder waren richtig laut. Es kam zu einem schriftlichen Wahlgang. 280 von 453 gezählten Stimmen waren für die Gründung der VcG. Das Ergebnis hatte schon vor über 20 Jahren überrascht, denn die Stimmung war doch offensichtlich gegen den Präsidiumsantrag.
Solche „DGV-Mitglieder Antragsabstimmungen“ habe ich seitdem häufiger erlebt. Vor drei Jahren hatte ich 6 Anträge zum Verbandstag gestellt, die wurden ganz spät ca. 17.00 Uhr behandelt. Es waren höchstens noch 40 Personen im Saal und meine Anträge wurden mit irgendwie 40 Stimmen und gegen mein Aufbegehren entschieden. Es waren vielleicht nur noch 30 Mitglieder so spät bei der DGV Versammlung im Saal anwesend. Die Antwort auf diese Fragestellung lautet: Landesgolfverbands-Stimmenpakete.
Das DGV-Mitglied Spanka vom Golf Club Hammetweil GmbH & Co. KG, mit Sitz in Neckartenzlingen, hat nach dem letzten Verbandstag genau hingeschaut und Abstimmungsergebnisse aufgeschlüsselt.
Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die die meisten DGV-Mitglieder haben, ist eine Sache. Dass wir aber in unserem Verband fremdbestimmt werden, ist viel tragischer.
Der Präsident steht im Wort. Er versprach uns beim letzten Verbandstag eine praktikable Lösung bei der nächsten Jahreshauptversammlung zu präsentieren, die das Problem Stimmenpakete der Landesverbände löst. Nur um sicher zu stellen, damit Herr Kobold nicht sein Versprechen vergisst, stelle ich diesen Beitrag ins Forum. Ich werde ganz bestimmt zur Jahreshauptversammlung einen Antrag zur Reduzierung der Landesgolfverbandsstimmen stellen.
Dass man mit Club Golf keine großen Überschüsse erwirtschaften kann, ist eine Sache, dass man aber sein Schicksal nicht selbst bestimmen kann, geht gar nicht. Die Landesgolfverbände sollen die Arbeit in ihrem Bereich machen, den regionalen Spielbetrieb zu organisieren, ist im Sinne der Clubs. Wir Mitglieder sollten aber nach Diskussionen beim DGV-Mitglieder- Verbandstag mit Stimmenmehrheit abstimmen dürfen, denn es ist unser Verband ohne Beeinflussung der Ergebnisse durch „Interessen-Stimmpakete“.

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