Wir diskutieren (18.07.13)

Ich bin der festen Meinung, dass im ganzen Verband in der nächsten Zeit große und mit Leidenschaft geführte Diskussionen stattfinden werden. Die Allmacht des Präsidiums wird gebrochen - und zwar, weil Entscheidungen gegen den Willen der DGV-Mitglieder nicht mehr durchsetzbar sind. Ein Prozent mehr als die Hälfte aller anwesenden Stimmrechte, die bei Jahreshauptversammlung gezählt werden, machen jeden Beschluss gültig.

Über die Wirtschaftlichkeit beim Betreiben einer Golfsportanlage müssen wir breite Diskussionen führen. Was ist machbar? Welche Beschlüsse finden eine Mehrheit von 51% bei den DGV-Mitgliedern, dem Souverän des Verbands? Es gibt jetzt schon eine breite Palette von Vorschlägen aus dem Kreis der DGV-Mitglieder.

Das Präsidium hat jedoch eine Strategie-Kommission eingesetzt, die sich bereits in der Zusammensetzung der Teilnehmer disqualifiziert hat. Schon aus diesem Grund sollten wir Mitglieder uns früh einbringen, denn ein Ergebnis, wenn es erfolgreich sein soll, muss eine große Mehrheit aller Verantwortlichen aufweisen.

Dazu einige Fakten und Vorschläge:

1. Die Alters-Pyramide zeigt, dass die Clubs unter den momentanen Verhältnissen in den nächsten 10 -15 Jahren 250.000 gute Mitglieder verlieren werden. Das ist ein Verlust, der sehr starke Auswirkungen auf die 400.000 Vollzahler haben wird. Alte gute Mitglieder wird es bald nicht mehr geben. Die Zeiten haben sich geändert!

2. Alle Golfer in Deutschland, die mehr als 25 Mal im Jahr golfen, werden Vollzahler in irgendeinem Golfclub. Es werden von den neuen Vollzahlern keine Bausteine oder Aktien mehr erworben. Davon ausgeschlossen bleiben nur wenige Clubs, die ein hohes gesellschaftliches Ansehen in der jeweiligen Stadt haben.

Vor sieben Jahren hat die Nagl-Kommission Vorschläge ausgearbeitet, die dem Präsidium nicht recht waren. Aber ohne mit uns Mitgliedern offen über die Vorschläge zu diskutieren, hat das Ehrenamt alles daran gesetzt, diese Vorschläge nicht publik werden zu lassen.

3. Es werden nicht mehr genügend öffentliche Golfplätze gebaut. Damit fehlt die natürliche Attraktivität für Golf als Breitensport bei den Bürgern.

4. Würde man die Golferdichte der USA auf Deutschland herunter rechnen, müssten wir acht Millionen Golfer in Deutschland haben.

5. Die 720 Golfplätze in Deutschland wären für eine Million Golfer ausreichend.

6. In der Schweiz sind 30% der Golfer in freien Verbänden registriert. Ein Mitgliedsausweis kostet 250,00 Franken. Die freien Golfer spielen cirka sieben Mal im Jahr.

Die Golferdichte mit allen freien und Grenzgänger-Golfern ist in der Schweiz doppelt so hoch wie in Deutschland. Wenn man die 4% der VcG-Mitglieder dagegen stellt, ist die Nebensächlichkeit der VcG bewiesen. Mehr in Betracht müssten aber die 100.000 Fernmitgliedschaften gezogen werden. Fünfzehn Prozent machen die „Freigolfer“ aus. Ohne Unterstützung und System, hat sich diese Sparte auf dem Markt entwickelt.

7. Ungefähr eine Million Golfer sind dicht beim Golfsport. Die Frage ist, wie verändern wir das Image des Golfsports in den Köpfen der 80 Millionen Bürger Deutschlands, die Golf z.Zt. ablehnen.

8. Wie in der Wirtschaft sollte eine Fachkommission mit Marketing-Know-how beauftragt werden, um Vorschläge zu entwickeln, die dann mit uns Mitgliedern diskutiert werden. Die Mitglieder des Präsidiums müssen sich aus dieser Diskussion heraushalten, denn sie haben alle keinen Golfplatz. Wollten wirklich alle Mitglieder des Ehrenamts ihr Amt, weil sie unbedingt den DGV retten wollen? Ich bin mir sicher, dass es irgendwelche rein persönlichen Gründe sind, warum die Herrschaften diesen Job machen.

9. Bei den VcG-Verantwortlichen würde ich zu gerne Einblick haben in alle finanziellen Transaktionen, die getätigt werden. Bei den Festangestellten der Vereinigung muss nicht nachgefragt werden. Da ist die Motivation verständlich.

10. Zuerst einmal müssen alle Fakten auf den Tisch, damit die wichtigen Gegebenheiten mehr gewickelt werden.

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