Spitzensport ist überregionales Image und muss vom Verband geliefert werden



Die Schutzbehauptung des „Wiesbadener Innercircle“ Spitzengolf sei nicht sonderlich fördernd für das Image des Golfsports in Deutschland ist sich billig aus der Verantwortung stehlen.
Mit der Begründung der Wiesbadener wäre jeder Profisponsor und jedes Profiturnier fehl investiertes Geld. Die Firmen wie Boss, SAP und Adidas, die Martin Kaymer für viel Geld zur Litfasssäule gemacht haben, verstehen dann ihren Job nicht. Auch die BMW-Werbefachleute würden ihr Handwerk nicht können, denn der bayerische Automobilhersteller ist der größte Profi-Golf-Turnier-Sponsor in der ganzen Welt. Also kann man gesichert davon ausgehen, dass Spitzenprofigolf Image fördernd ist. Die DGV-Verantwortlichen wissen auch, dass Spitzenprofisport eine überregionale Bringschuld des Verbandes ist. Trotz größter Anstrengungen kann die ganze Abteilung Spitzensport in der DGV-Zentrale nichts liefern und so versucht man sich hinter fadenscheinigen Ausflüchten zu verstecken.
Die Aussagen in der vom Präsidenten hoch gelobten „Leute-Befrager-Studie“ dass 64% der Deutschen Golf als nicht attraktiv sehen, und nur 11% Golf als Freizeitbeschäftigung gut finden, dabei aber nahezu alle Befragten aussagten, dass Spitzengolf für sie keine Bedeutung habe, wird neuerdings gerne wiederholt, wie auch die Aussage „all business is local“. Damit glaubt man in Wiesbaden ist man aus der überregionalen Verantwortung raus. Da das Präsidium Zurzeit  sehr stark in der Kritik steht, versteckt man sich beim Spitzensport hinter solchen Aussagen.
Vor Jahren noch in der Euphorie, dass Golf Olympisch wird, die Vision Golf auszurufen und dass schon aus Rio eine Medaille mit nach Hause gebracht werden sollte, ist der erste Rausch mittlerweile verflogen.
Zumindest in der Außendarstellung. Intern, in allen Golfmagazinen nachzulesen, wird mit größtem Aufwand und mit Millionen von Euro versucht noch mal einen „Kaymer 2011/12“ aus dem Hut zu zaubern.
Alle Ergebnisse der letzten Zeit besagen Erfolglosigkeit, die nach einer verpatzten Europameisterschaft in der Aussage des hauptberuflichen Sportdirektors des DGVs gipfelt: „Unsere jungen Amateure spielen am Limit und können kein Profigolf.“
Das ist eine Bankrotterklärung der Macher in Wiesbaden, und es sollte erklärt werden warum wir in Deutschland keine Breite im Profigolf haben. Für alles in der Welt gibt es Erklärungen, so auch für diese Erfolglosigkeit die auch für das überregionale schlechte Image verantwortlich ist. Das schlimmste an der ganzen Situation ist, dass keiner Verantwortung übernimmt und jede Diskussion über „neue Wege suchen“ abgeblockt wird.
Bei der letzten Jahreshauptversammlung hatten wir einen Antrag mit dem Thema „ neue Wege in der Spitzensportförderung suchen“ gestellt, der vom Präsidium mit Jahrzehnte alter Abwehrtaktik abgeblockt wurde. Wieso sich der Präsident der Deutschen Golflehrer, Stefan Quirmbach, der als Gast der Jahres-hauptversammlung anwesend war, zu der Aussage: „Alles ist gut!“ hinreißen ließ, ist für mich eigentlich nicht verständlich und trägt nicht dazu bei, dass die Probleme beim Spitzensport gelöst werden. Das fällt auch nicht unter das Motto eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus. Es geht auch nicht um Kollegenschelte, sondern darum wie wir weiter kommen.  
Das Problem in Wiesbaden ist, man gesteht sich die fehlende Qualität nicht ein, mit zehn Trainern und Betreuern und einem riesen finanziellem Aufwand hofft man auf den Lichtblick. Dass Arbeitnehmer ihre Anstellung verteidigen und ein Sportdirektor, der selber zwanzig Jahre Trainer war, sich nicht rigoros gegen seine Exkollegen durchsetzen kann, ist schon ein Übel. Hinzu kommt, dass sich der Präsident jahrelang mit dem Argument: „Wir sind nur für den Amateursport zuständig“ schützt, sodass wir DGV-Mitglieder, die viel Geld für Sonderzahlungen beim Spitzensport überweisen, und Wiesbaden jegliche Veränderung im Fördersystem abblockt, keine Erfolge erwarten dürfen. Business as usual bringt uns in Deutschland nicht weiter. Im Zeitrahmen der nächsten 14 Tage hat der Präsident Herr Nothelfer angeboten mit Herrn Neumann im Schlepptau für zwei Tage nach Bad Bellingen zu kommen und zu diskutieren.
Wir werden gute Gastgeber hinsichtlich des Essens und der Übernachtungsräumlichkeiten sein, aber ich werde den beiden Herren eindringlich meine Argumente auftischen.
Ich habe gelernt, nur Kritik geht nicht. Mit Hilfe von jungen Pros der Pro Golf Tour haben wir Wege ausdiskutiert, die ich nachfolgend veröffentlichen werde.



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