Zur Erinnerung


Hallo Herr Nothelfer, in der letzten Zeit waren Sie dreimal bei uns in Bad Bellingen und wir haben lange Gespräche geführt. Damit Sie in den nächsten Jahren die Verantwortung nicht wieder abweisen, möchte ich Sie darauf aufmerksam machen, dass das Präsidium mit dem Programm 2018 und mit den Unterlagen zur Frankfurter Diskussion Arbeitsgruppe 3 massiv die Meinungsfindung beeinflusst, und somit hat der Präsident, Sie Herr Nothelfer, auch die Verantwortung dafür was geschehen wird.
In den Unterlagen zum zweiten Tag der Arbeitsgruppe 3 ist die Aussage zu lesen: „ Für den stetigen Wandel der Rahmenbedingung“.  Dafür ist für mich die Verbandsspitze verantwortlich, denn die Auswüchse von „Billig-Golf“, VcG und Kartenverkäufern ist DGV-Terrain. Ebenso Leistungssport, wenn Erfolg vorzuweisen wäre, würde es automatisch eine höhere Akzeptanz des Golfsports bei den Bürgern ergeben.
Abkehr von „Clubgolf“ ergibt nicht automatisch mehr Golf spielende  Golfer, da Greenfeespieler nur bei schönem und warmem Wetter spielen gehen.
Mit „Billig-Golf“ schwächen Sie die Anlagen. Das ist schon beweisfähig. Die Faustregel ist, dass ein Drittel der 400.000 Mitglieder in den DGV-Clubs mehr als 50 Runden Golf im Jahr spielt. Das zweite Drittel der Mitglieder spielt mehr als 20 mal und das letzte Drittel aller Mitglieder in den Clubs spielt weniger als 20 mal im Jahr. Für diese 130.000 Clubmitglieder besteht die Möglichkeit in die VcG und vor allem in Fernmitgliedschaften abzuwandern. Einhunderttausend Fernmitglieder, die aus dem Clubmitgliederreservoir in den letzten Jahren kommen, zeigen doch den Exitus von Clubmitgliedern. Eine Ausrichtung auf den „Bedürfniswandel bei Golfeinsteigern“ ist der falsche Weg.
Mit dem „Wachstumsfeld Greenfeegolf/Club ungebundenes Golf in Verbandsstrukturen“ wird nur die Verbandskasse mit den Mitgliederbeiträgen gefüllt.
Im Bauen und Betreiben von Golfplätzen habe ich Ihnen, Herr Nothelfer, einiges voraus, und nehmen Sie einfach die Erkenntnis an, mit Greenfee-Golfern kann man keine Anlage kostendeckend betreiben.
Bei schönem Wetter wollen auch die Golfer spielen, die mit einem Vollbeitrag die Golfclubs unterstützen. Der Hinweis in den Unterlagen: „Eine konsequente Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Nachfrager (je nach Positionierung der Anlage)“ ist ein nicht Erkennen der Gesamtlage.
Die letzten Jahre haben doch deutlich gezeigt, dass sich 100.000 Mitglieder aus den Clubs verabschiedet haben und das Angebot „Liberalisieren des Golfmarktes“, das von VcG und den Kartenhändlern vorangetrieben wird, angenommen haben.
In den Unterlagen schreiben Sie (Herr Nothelfer, Sie vertreten den Deutschen Golfverband e.V.): „In England oder den USA sind flexiblere Ausübungen des Golfsports längst Teil des Gesamtmarktes.“ Anders herum wird ein Schuh daraus.
Mit der Liberalisierung des Golfmarktes entzieht das Präsidium den DGV-Clubs den Schutz und stellt die Clubs als offenen Konkurrent zur VcG und den Fernmitgliedschafts-Kartenhändlern.
Kein Club oder Betreiber, der „Clubgolf“ fördern und pflegen will, hat eine Chance wenn in seinem Umfeld eine vom Präsidium gewünschte Liberalisierung (in der eine Mitgliedschaft 145,- Euro kostet) statt findet.
Herr Nothelfer, Sie selbst unterlaufen mit der Liberalisierung und der Befürwortung von „Club ungebundenem Golf“ Ihre Vorschläge der Mitgliedergewinnung und Mitgliederbindung. In den nächsten Jahren werden weitere 100.000 Clubmitglieder den Ausgang „Billig-Golf“ benutzen. Wir DGV-Mitglieder mit Golfplatz haben doch keinen kommunalen Auftrag oder eine soziale Verpflichtung für „clubfreies Golfen“.
Das Resultat, Sie machen aus 80% der Golfplätze von DGV-Mitgliedern öffentliche Anlagen, die Greenfee-Einnahmen brauchen um kostendeckend betreiben zu können. Die schleichende Invasion von Billig-Golf der letzten zehn Jahre bekommt jetzt eine „offizielle Präsidiums Unterstützung“ und das wird höchstwahrscheinlich einen Dammbruch ergeben und ein fortspülen von Clubgolf mit sich bringen. Das geht alle 730 DGV-Mitglieder etwas an. Wann das Kind in den Brunnen gefallen ist, ist es zu spät. Die Weichen werden gerade vom Präsidenten, Herrn Nothelfer, gestellt.
Für mich haben Sie als Präsident des DGV die Hauptverantwortung an dieser Entwicklung. Das zur Erinnerung, wenn Sie es später vergessen machen wollen.
Mit der, wie Sie es nennen, Liberalisierung des Golfmarktes entziehen Sie den Clubs den zig Jahre gewährten Schutz.
Öffentliche Golfplätze zu ermöglichen, wie Sie es anführen, dass es in England und den USA allgemein ist, hat das Präsidium zwischen 1980 und 1990 versäumt. Jetzt in der angespannten Situation die Ausrichtung im DGV zu ändern ist nicht der richtige Weg.
Bitte beantworten Sie und Ihre Kollegen eine Frage: „Von welchem Recht abgeleitet, müssen wir Golfplatz-Besitzer (alle 730), die Golfanlagen bauen, pflegen und bereit stellen, hinnehmen, dass auf unseren Anlagen „Billig-Golfanbieter“ ein Geschäftsmodell betreiben, und als Spitze obendrein unsere Vollzahler-Mitglieder abwerben. Bevor weitere Diskussionen über die zukünftige Ausrichtung im DGV geführt werden, bitte diese Frage beantworten.
Wenn irgendjemand glaubt, man darf nicht so ungeschminkt und ehrlich mit dem Präsidenten des DGV reden oder schreiben, dem möchte ich entgegen halten, es geht jetzt ans Eingemachte und ich persönlich habe schon mal viel Besitz und Geld verloren, weil ich den Aussagen des Präsidiums und dem Umfeld in Wiesbaden jahrelang geglaubt habe. Ich habe keine Lust auf erneut gleiche Erfahrung.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.