2014 – Ein verlorenes Jahr!


Am Anfang meines Protestes hab ich geglaubt, wir DGV-Mitglieder sind der Verband und wollte die Meinungsführerschaft für uns DGV-Mitglieder zurück. Das war eine Fehleinschätzung, denn diese Meinungsführerschaft ist schon seit 20 Jahren ein erklärtes Ziel des Präsidiums und wird bewusst angestrebt.
In den letzten 22 Jahren hatten wir DGV-Mitglieder noch nie etwas zu bestellen gehabt.
Professor Madeja gab der „Nagl-Strukturkommission 2006 den Rat: „Der Deutsche Golfverband ist ein Verwaltungsverband und es hilft keine schleichende Reform/Sanierung, ein Kaiserschnitt ist nötig“.
Man könnte sich einreden, wenn wir die Faxen dicke hätten, und wir alle ein Jahr lang keinen Beitrag zahlten, wäre der ganze Spuk schnell zu Ende. Oder wir wählen einfach ein neues Präsidium. Was für eine naive Vorstellung. Geht auch nicht, denn die Entscheider der Verbände wählen mit ihrer Stimmenvollmacht der Verbände sich selbst, und wir 750 DGV-Mitglieder schaffen es nicht, solidarisch an einem Strang zu ziehen.
Ich gebe zu, manchmal stelle ich die Frage: Was geht hier ab? Alle Gespräche in den letzten Jahren, die ich mit vielen Entscheidern im DGV führte, haben nichts gebracht.
Zu erst ging es mir nur um Sport.
In Freiburg im Büro der Weinhandlung des BWGV-Präsidenten, Herrn Strecker, haben Frau Tannhäuser, Herr Bruns und ich stundenlang über nötige Strukturveränderung bei Jugend und Spitzensport diskutiert. Es war um sonst!
Mit Herrn Nothelfer habe ich in Stuttgart 2009 bei der DM eine kleine Ewigkeit auf der Bank am ersten Abschlag sitzend versucht, ihm die Misere der Jugendlichen bei den DGV-Fördermaßnahmen darzulegen. Er gab das Versprechen, wenn er Präsident ist, wird sich etwas ändern.
Herr Neumann, frisch im Amt des Sportdirektors, war einen ganzen Nachmittag bei uns in Bad Bellingen. Wir hatten ein gutes Gespräch. Nur es hat nichts gebracht.
Damit begann meine Karriere als DGV-Mitglieder-Rundbriefverschicker.
Ich gebe zu, das alles passierte zu erst einmal aus der Enttäuschung heraus.
Die Herrschaften in Wiesbaden sind einfach nicht lernfähig oder wollen nicht. Meine 6 Anträge zu der Jahreshauptversammlung 2013 waren eine Reaktion auf die Hartleibigkeit einiger Personen in Wiesbaden.
Ganz alleine inmitten von 400 Personen in der Mitgliederversammlung dastehend, machten mich die Präsidiumsmitglieder fertig.
Auf der Heimfahrt war mir klar, ich schalte das DGV-Mitglieder-Forum und versuchte damit, Aufklärung zu betreiben. Es wurde Zeit, dass sich jemand gegen die Vorwürfe aus dem Präsidium wehrt.
Wir Golfclubs sind nicht für das schlechte überregionale Image des Golfsports in Deutschland verantwortlich.
Wir lassen uns einreden, die Clubs sind schlecht geführt und es sind zu viele Golfplätze mit schlechten Standorten gebaut worden.
Alles Schutzbehauptungen des Präsidiums, damit die Verantwortung für die schlechte Situation uns DGV-Mitgliedern angelastet werden kann.
Wir sollten den Präsidenten nach der Bringschuld für Spitzensport fragen. Nur weil Langer, Kaymer und Siem Deutsche sind, darf sich die DGV-Spitze den Erfolg nicht ans Revers heften, der steht anderen Leuten zu.  
Nimmt man Bernhard Langer und die beiden „Kessler-Profis: Kaymer-Siem“ aus der Bilanz, was bleibt dann für die Sportabteilung in Wiesbaden an Erfolg übrig?
Die Golfclub-Konkurrenz VcG mit den Werbeaussagen: „Du brauchst keine teure Clubmitgliedschaft, bezahle nur wenn du spielen willst“, torpediert jedes „local-business“.
Man könnte auch noch über einen ausgewogenen und sparsamen Haushalt sprechen, 1,9 Mio. € mit dem Kürzel „sonstige Ausgaben,
4,5 Mio. € für Jugend- bis Seniorenwettspiele.
Für mich persönlich ist die jahrzehntelange Fremdbestimmung durch die Stimmenpakete der Landesgolfverbände das Ärgerlichste. Trotzdem gab es immer Versuche, mit Gesprächen etwas zu ändern. Bei der Clubhauseinweihung in Hombourg, später auch im letzten Jahr waren Herr Nothelfer und Herr Neumann, Sportdirektor des DGV, für mehrer Stunden bei uns in Bad Bellingen. Viele Gespräche, nichts passiert zum Besseren.
Zur letzten Jahreshauptversammlung hatten die DGV-Mitglieder 33 Anträge gestellt.
Es lag was in der Luft. Wir Kritiker (es werden immer mehr) glaubten noch beim Freitag-Hearing, jetzt verändern wir die Politik des DGV. War aber wieder eine Fehleinschätzung.
Die Landesgolfverbände mit Ihrer Stimmenallmacht  bügeln alles glatt.
Der Präsident verkündete, wir berufen im November eine außerordentliche Mitgliederversammlung ein und warf auch gleichzeitig die Themen, die diskutiert werden sollten, an die Wand.
Wohlgemerkt, kein DGV-Mitglied hatte diese Versammlung gewollt und beantragt.
Der Präsident machte das taktische Angebot, wir Mitglieder sollten uns melden, um bei einer großen Diskussionsrunde mitzumachen. Das vom Präsidium geschriebene Programm 2018 wurde zur Grundlage für die Diskussionen.
19 Verbandsvertreter und 49 DGV-Mitglieder wurden auf drei Arbeitsgruppen aufgeteilt. Als Ergebnis der drei Arbeitsgruppen war nach fünf Tagen Diskussion ein „Programm 2018-Extrakt“ zu erkennen. Wie kam das zustande?
Ein Club-Präsident aus dem Erzgebirge (Teilnehmer der AG 3) beschrieb es mit den Worten in einem Rundbrief: „Die Darstellung der AG 3-Diskussionsergebnisse auf der Außerordentlichen seinen frustrierend und beschämend.“ Die Außerordentliche verlief größtenteils nach „Präsidentenwünschen“, zumindest hat Herr Nothelfer es in seiner Nachbetrachtung so dargestellt.
Dabei ist der Präsident mit seinem Präsidiumsantrag: „Einführen einer Flexkarte“ baden gegangen.
Die 93% Gegenstimmen und die Aussprache zu dem Antrag zeigen, die Mitglieder wollten kein „Billig-Golf“. Mit der Ankündigung, „dass weiter an der Idee „clubfreies Golf“ gearbeitet wird“, beweist der Präsident, dass er sich wenig einsichtig zeigt.
Gegen die Mehrheit der DGV-Mitglieder (sogar gegen die Landesgolfverbände) hält Herr Nothelfer (so schreibt er) weiter an Greenfee-Golf fest und das zum Schaden der Golfclubs und der Golfanlagenbesitzer. Das Schlimmste dabei ist, wir lassen es uns gefallen, ohne uns zu wehren.

Ja, dann Prost Neujahr!

Heinz Wolters

P.S. Die Frage, die wir DGV-Mitglieder beantworten müssen ist: Wie weit überlassen wir unsre Zukunft Leuten, die ja bewiesen haben, dass sie es nicht können. Ansprechen möchte ich nicht die 10 oder 20 reichen Spitzenclubs, die sollten sich solidarisch erklären, sondern 730 Golfclubs, die den DGV ausmachen.
Die wirklich großen Probleme, VcG abschaffen und eine Lösung für den DGV-Ausweishandel, wurden nicht in 2014 zustande gebracht. Lediglich die Absicht des Präsidenten eine Flexkarte zu etablieren, konnte verhindert werden. Aus groß angekündigten Sprüngen wurden kleine Hüpfer. Schade!
Wir haben in den letzten 25 Jahren 600 Golfplätze gebaut, nur die angesagten 1 Mio. Golfer (1,2% Golferdichte wie bei unseren Nachbarn) sind bei uns nicht angekommen. Wir sollten aufhören drum herum zu reden, denn alle seit 18 Jahren vom Präsidium groß angekündigten Aktionen haben nichts bewirkt. Das ist eindeutig an den Zahlen der Mitgliederentwicklung beweisfähig.
Bei aller Kritik, die ich vorbringe, es geht mir nicht um irgendwelche Personen. Es geht nur um meinen Club, für den ich eine Zukunft haben will.

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