Am Anfang steht die Frage, was passiert hier?
Zuerst einmal das verstehen wollen ist das was mich antreibt.
In der letzten Zeit empfinde ich immer mehr
Unverständnis, sogar Wut über so viel Arroganz, oder vielleicht ist es
Dummheit, auf jeden Fall haben wir auslösende Umstände, die viele Clubs in
finanzielle Schwierigkeiten bringen könnten. Vor 30 Jahren, in einer Boomzeit,
haben wir alle so viel Euphorie geladen und lange Zeit daran geglaubt, dass wir
in eine glorreiche Zeit starten und alles können.
Ich habe 17 Golfplätze mit vielen Clubhäusern
gebaut.
Irgendwo gab es eine nicht verwirklichte
Baugenehmigung, eine Wiese, einen Rübenacker oder ein Maisfeld. Wir, mein Team
und ich, haben immer einen Golfplatz darauf gebaut, einen Club gegründet und
viele Leute preiswert Golf spielen lassen.
Ich habe darauf vertraut, dass die in
Wiesbaden ihren Job verstehen. Die haben sich ein Luftschloss gebaut und wollen
es nicht wahr haben, dass es wenig mit der Realität zu tun hat.
Sich hinter der Aussage, es ist der Markt und
das geänderte Kundenverhalten, zu verstecken, ist eine nicht zu Ende gedachte
Begründung.
Jetzt, nach 30 Jahren, behaupte ich einfach
die haben nicht wirklich irgendwas verstanden. Die Herrschaften haben es nicht
gekonnt.
Uns „DGV-Präsidiums-Abhängigen“ hat man 1
Million Golfer versprochen. „DGV-bezahlte-Umfragen“ sprachen von 4 Millionen
Golf-Interessenten und die Neumitglieder-Entwicklung belief sich auf fast 20 %
im Jahr. Ich hatte 6 Bagger am laufen und 100 Angestellte und zeitweise mehr
als 8.000 Mitglieder.
Sehr wahrscheinlich war ich einer der Ersten,
die mitkriegten dass das alles eine Blase ist.
Vor vielen Jahren ruderte ich zurück und
versuchte zu verstehen was da denn passiert.
In der Nachbetrachtung ist zu erkennen, seit
15 Jahren versuche die DGV-Verantwortlichen mit Aktionen den Niedergang der
Mitglieder-Entwicklung (sie lag zu dem Zeitpunkt bei 12%) umzudrehen. Zuerst
mit Spitzensport, hat man wenigstens angekündigt, dann wurden später mit VcG-Gewinnen
in „Tchiboshops und Kaufhäusern Kinderspiele“ inszeniert. Zurzeit hört man aus
der Wiesbadener DGV-Zentrale Durchhalteparolen und Schuldzuweisungen, wir
Investoren hätten zu viele Golfplätze gebaut und die meisten Golfclubs seien
schlecht gemanagt.
Stimmt nicht, ich bin der festen Meinung, bei
1 Million Golfer hätten wir Clubs alle genügend Mitglieder und Mittel für
Serviceleistungen und keiner hätte irgendwelche Sorgen, denn für alle wäre Geld
da. Die DGV-Entscheider haben einiges nicht verstanden und auch falsch
entschieden.
Eine Kramski-Liga, die den Clubs viel Geld
kostet, aber leider nicht den Spitzensport darstellt, den der DGV für seine
sportliche Außendarstellung brauchen würde, der aber trotz großem Aufwand der
teilnehmenden Clubs uns allen DGV-Mitgliedern nichts bringt, es ist halt nur
ein Amateurliga. Es wird spannend, wann der Präsident einknicken und den Clubs
der ersten und zweiten Liga deren finanziellen Forderungen nachkommen wird.
Wenn es nicht verpackt wird, werden 51 % Zustimmung der DGV-Mitglieder dafür
nötig sein.
Der Sportdirektor Neumann will es nicht
einsehen, Amateurgolf bringt nicht die überregionale Imageverbesserung, denn
Amateursport weckt kein Medieninteresse, nicht mal beim Fußball. Vor der
Fernsehkamera zu stehen und von Superleistung zu sprechen, macht unglaubwürdig.
Es gibt eine Hand voll Personen, die immer
vorne dabei war.
Als wir Mitglieder 2006 in der
Jahreshauptversammlung eine Struktur-Kommission forderten und mit dem Berliner
Golfclub-Präsidenten Josef Nagl den Vorsitzenden wählen durften, glaubten viele
DGV-Mitglieder kurz an die Wende.
Den Einsprüchen des auf der Empore sitzenden
Präsidiums wurde damals nicht entscheidend widersprochen. Wir kritischen
DGV-Mitglieder glaubten, wir dürften mitdiskutieren mit welchen Mitteln und
Wegen dem Abwärtstrend der Neumitglieder-Entwicklung, die bei knapp 6 % lag,
entgegen getreten werden sollte. Mit einem „Personen-Geschachere“ während der
Versammlung, wurden dann Herr Nothelfer, der damalige Präsident der VcG, Herr Bachor,
Herr Klose, Herr Dallmaier, Herr Pahlke und Herr Nagl in die
„Nagl-Struktur-Kommission“ berufen.
Von dieser Kommissionsarbeit liegen 4 Ordner
pikepakevoll mit Protokollen bei mir im Büro in Bad Bellingen. Ich habe alle
gelesen und Berichte darüber im DGV-Mitglieder-Forum eingestellt.
Herr Nagl holte Professor Madeja als Berater
in die Kommission, der dann mit der Forderung, wählt das Präsidium ab, größte
Aufregung in Wiesbaden auslöste und Gegenwehr. Wir Mitglieder bekamen von den
Grabenkämpfen nichts mit. Nur durch das Lesen der Protokolle ist es
überliefert, dass Professor Madeja folgendes Richtungsweisendes der Kommission
aufschrieb.
1.) Meinungsbildung ist nur mit Wissenden möglich
2.) Keine Gutachten, sondern Mitarbeit am Konzept
3.) Anträge begründen, DGV braucht neues
Branding/Label
4.) Heute zu sehr „Verwaltungsverband“
5.) Keine schleichende Reform/Sanierung
(Kaiserschnitt ist notwendig)
6.) Man muss den Mut haben unvorstellbares
vorzuschlagen
Zentrale Aufgaben des Dachverbandes die von
den „Wiesbadenern“ nicht wahrgenommen wurden.
1.) Imageträgerschaft herausstellen
2.) Sponsorenmarkt öffnen
Die beste Strategie liest man nicht vom Markt
ab, sondern bestimmt sie selbst.
Es wären auch Hilfestellungen, die alle
handelnden Personen jetzt noch beachten sollten.
Eine wichtige Aussage „nur mit Wissenden kann
man Meinung bilden“ wurde vom Präsidium ignoriert. Das nicht Beachten dieses
Grundsatzes war immer der größte Fehler alles beteiligten Personen. Aus diesem
Umstand heraus glaubt der BWGV-Präsident für die Öffentlichkeit schreiben zu
müssen: „Viele Clubpräsidenten haben keine Zeit Wissen über die Materie zu
erlangen.“
Was für eine Fehleinschätzung des noch nicht
so lange Golfsport betreibenden Verbandspräsidenten.
Das „nicht wissen“ der Clubpräsidenten
ermöglichte erst die Abwärtsentwicklung ohne einen Aufschrei der
DGV-Mitglieder.
Schon vor 20 Jahren wurde dem Präsidium die
Meinungsführerschaft von Professor Wallenhorst als dringend nötig empfohlen.
In der Nachbetrachtung ist es einfach Umstände
zu analysieren. Für mich ist es eindeutig, die Verbands-Entscheider hatten auch
nicht genug Wissen um die sich weiter verschärfende Krise, jetzt 0,7 %
Mitlgieder-Zuwächse, mit den richtigen Rezepten entgegenzuwirken. Den
Wiesbadenern traue ich mittlerweile jede Brotlose Kunst zu. Schulgolf für 1,5
Millionen im Jahr, 19,- € Anspruch auf Golf, clubfreies Golf und Amateurgolf,
das nicht Medienwirksam als Werbung taugt.
Die Ratschläge von Professor Madeja wurden
nicht befolgt. Mit dem Wechsel des DGV-Präsidenten und dem symbolischen Überreichen
des Steuerrades bei der Jahreshauptversammlung an Herrn Nothelfer wurde die
Aufmerksamkeit der DGV-Mitglieder auf die angezettelte Strukturreform gelenkt.
Sichtbare Zeichen der Umstrukturierung waren, DGV-Angestellte wurden
Präsidiumsmitglieder, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte sind plötzlich die
Macher im deutschen Golfsport.
Die Berufe-Übersicht der
Landesgolfverbands-Präsidenten lässt nur bei wenigen „Golfwissen“ erkennen, da
überschätzen sich Einige.
Die letzten 2 Jahreshauptversammlungen haben
gezeigt, die Meinungsführerschaft ist das wichtigste Gut der Entscheider in den
Verbänden und die wird mit allen Mitteln verteidigt. Die Abstimmungen bei
Mitgliederversammlungen beweisen es. Das darf ich sagen, mit wenig Ahnung der
Materie.
Bei all diesen Ansagen möchte ich voran
schicken, ich bin Betroffener und bei meinem Werdegang ist der Frust über die
verpassten Möglichkeiten der handelnden Personen erklärbar.
Mit 10 Jahren bin ist als Caddy zum Golf
gekommen, später als Handwerker aufgewachsen, habe als Amateur mit einem HCP 1
an 4 Tour-Schools (Qualifikations-Turniere) teilgenommen, sporadisch als
Playing-Pro gespielt, 10 Jahre als Golflehrer ohne PGA-Mitgliedschaft mit
Erfolg gearbeitet und junge Golfer zu 8 deutschen oder internationalen Meisterschaften
geführt. Seit 30 Jahren Betreiber von Golfanlagen, die ich alle selbst gebaut
habe, und jetzt bin ich „Allein-Besitzer“ von einem Golfresort mit 4
Golfplätzen und Hotel.
Zudem bin ich Betroffener. Aus all diesen
Gründen bin ich der Meinung, dass ich kritisieren darf, denn es gibt genug
Anlass für Kritik.
Mit dem DGV-Mitglieder-Forum versuche ich
jeden Clubpräsidenten, der interessiert ist, zu einem Wissenden zu machen,
eigentlich die Aufgabe des Präsidiums. Die haben aber immer versucht ihre
eigenen Interessen uns DGV-Mitgliedern zu vermitteln. In den letzten 16 Monaten
sind die Seiten im Forum 40.000 mal angeklickt worden.
Natürlich werden wir mit dem Golfsport irgendwann „die Kurve“ kriegen,
aber nicht weil die Entscheider in Wiesbaden uns retten. Nein, wir 750
Golfclubs sind in der Gemeinschaft stark und unser Angebot Golfsport hat
Qualität.
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