Ein Präsident ist auf Bewerbungstour



Neutrale Beobachter müssen eingestehen, dass clubfreies Golf, fehlende Pflege von Profispitzensport, fehlende überregionale Medienbetreuung und die Fremdbestimmung der DGV-Mitglieder die Stimmung der Mitglieder gegen das Präsidium aufgebracht haben. Die schwindende Wirtschaftlichkeit vieler Golfclubs mit Anlage hat den Umschwung bewirkt, weiter in dem Obrigkeitsdenken zu verharren.
Jeder gut geführte Golfclub mit 18-Loch-Anlage braucht um die Kosten eines Geschäftsjahres zu decken 1 Million Euro. Das sind eintausend Vollzahler, die einen Clubbeitrag von 1.000,- Euro in die Kassen der Clubs zahlen.
Clubfreie Golfer geben statistisch 200,- Euro im Jahr für Golf in Form von Greenfee aus. Eine Golfanlage, die auf Greenfee-Einnahmen ausgerichtet ist, braucht 5.000 clubfreie Golfer, die 20.000 Runden im Jahr spielen.
Wie absurd Joachim Nothelfers Masterplan –Programm 2018- ist, zeigt doch eine Zahl. Ein Beispiel um die Größe des finanziellen Aufwandes zu zeigen: die 750 Golfclubs mit Anlage würden 3.750.000 clubfreie Golfer benötigen, die mindestens 4 mal im Jahr (bei bestem Wetter und am Wochenende) eine Golfrunde mit einer Greenfee-Zahlung spielen.
Vier Millionen Golfer in Deutschland werden die Golfclubs brauchen, wenn der Präsident mit seinen Vorstellungen durchdringt. Solange VcG und Fernmitgliedschaftsverkäufer in offener Konkurrenz gegen Golfclubs antreten wird sich die Gesamtsituation nicht verbessern.
Jetzt tourt der Präsident, der um seine Wiederwahl wirbt, alle Landesgolfverbands-Mitgliederversammlungen ab und versucht seine Sympathiewerte aufzubessern.
Tourstop war Düsseldorf in Nord-Rheinwestfahlen, dem zweitstärksten Golfverband im DGV, dort traf der Präsident auf seine Herausforderer. Herr Claus M. Kobold, 54 Jahre alt, Rechtsanwalt und Präsident des Landesgolfverband Sachsen-Anhalt, versucht den Widersacher vom lukrativen Thron zu stoßen.
Der zweite Bewerber um den DGV-Vorsitz ist Herr Hagen Spanka, 48 Jahre alt und Geschäftsführer einer Golfanlage bei Stuttgart. Er ist überzeugt davon, dass man aus dem Projekt Golfsport in Deutschland mehr machen kann und ist mit der Aussage, einer von uns sollte es jetzt richten, angetreten.
80 Clubvertreter wollten das Aufeinandertreffen der Kontrahenten miterleben.
Man hatte Sprechzeiten vereinbart und jedes Mal, wenn einer der Kandidaten vortrug, mussten die Mitbewerber den Saal verlassen.
Die VcG war nur ein kleines Thema, wobei sich der Präsident dazu auf juristische Floskeln zurückzog.
Interessant waren die Bewertungen der Kontrahenten. Das Mikro hatte regelmäßig Störungen, was dem Präsidenten, Herrn Nothelfer, zu Gute kam. Smart und Redegewandt hatte Herr Nothelfer Vorteile und eine der wenigen inhaltlichen Aussagen war: „Eine Tchibo-Karte wird es mit mir nicht mehr geben.“
Herr Kobold kam gut rüber, aber ohne markante Aussagen.
Der dritte im Bunde war mit den Mikro-Problemen gestraft. Herr Spanka hatte zu schnell und zu leise gesprochen und so wurden seine Änderungsvorschläge akustisch nicht wahrgenommen.  
Bei einer Bewertung der drei Kandidaten muss man feststellen, dass Herr Nothelfer Punktsieger der Veranstaltung war.

Die crossmediale Werbekampagne für 4,9 Millionen Euro war ein großes Thema. Sie kommt nicht an und wird schon jetzt „zerredet“.

Heinz Wolters

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