Noch ein Hearing



Bei der Einladung des Präsidiums zu einem Treffen mit Experten in Frankfurt sollten wir Teilnehmer, um das Hearing effektiv zu gestalten, Hinweise und Einschätzungen schriftlich einreichen.
Meine Antwort:
„Sehr geehrter Herr Reubelt,
Sie haben mir erneut eine Mail mit der Aufforderung, man möge Ihnen und der Gruppe Professoren Hinweise und Einschätzungen zukommen lassen. Wollen Sie mich auf den Arm nehmen? Das hatten wir doch im letzten Jahr schon. Fünf Tage Diskussion in drei Arbeitsgruppen haben nicht nachvollziehbare Ergebnisse gebracht. Man hat sich diese Ergebnisse schön geschrieben. Aus Ihren Themenvorschlägen zum Hearing lese ich, dass es jetzt nicht mehr Vollmitgliedschaften und clubungebundenes Golf heißt, sondern Vollmitgliedschaften werden jetzt als „anlagengebundenes Golf“ und Fernmitgliedschaften ohne erheblichen Finanzierungsbeitrag als „anlagenungebundenes Golf“ bezeichnet. Wenn Sie jetzt DGV-Mitglieder zu einem Hearing mit einer Expertengruppe über die Themen „Neustrukturierung der VcG“ sowie „Eindämmung/Beendigung Billiggolf“ begrüßen wollen, muss ich fragen, wer sind denn die Experten beim Hearing?
Ich dachte wir Golfclub-Verantwortlichen seien die Experten, die das Geschäft Golfclub jeden Tag betreiben. Ich mache das jetzt schon 30 Jahre und betreibe ein Resort mit 4 Plätzen, zirka 2.500 Mitgliedern mit Goldhologramm und 25.000 verkauften Greenfee-Tageskarten.
Den Termin am 30. Juli werde ich wahrnehmen, weil es unsere Pflicht als DGV-Mitglied ist und wir uns kümmern müssen. 
Es ist mir nicht klar, in welcher Position Sie jetzt für den DGV arbeiten. Ich will Ihnen wenigstens eine Einschätzung zum Nachdenken aufschreiben.
Seit 20 Jahren hat „DGV-Wiesbaden“ noch nicht eine Maßnahme umgesetzt, die man als Erfolg bezeichnen kann. Die Einführung der VcG war 1991 von langer Hand geplant und 1992 bei der Jahreshauptversammlung gegen einen großen Teil der Mitgliedermeinung durchgesetzt worden. Das Präsidium hatte mobil gemacht und sehr wahrscheinlich mit den Stimmen der Landesgolfverbände eine Stimmenmehrheit zusammengetrommelt.
Die Entscheider im Verband waren gegen das Einbinden der Golfer auf öffentlichen Anlagen, aber für eine Vereinigung clubfreier Golfer. Das war der größte Fehler des Präsidiums in den letzten 25 Jahren.
Die Einführung der VcG im Jahr 1993 war der Anfang vom Ende und zog die schlimmsten Folgen nach sich. 
Waren Sie nicht dabei? Von dem Augenblick an wurde der Golfsport verramscht.
Die Geschäftsidee der VcG haben Kartenhändler sich zu eigen gemacht und Clubs mit B- oder C-Standorten haben das Geschäft in Form von Fernmitgliedschaften dann selbst übernommen.
Mit Mitgliederbeiträgen von 200,- € kann kein Golfclub die Kosten für das Betreiben einer Club-Anlage decken. Und immer wenn es noch billiger wird, geraten Golfanlagen in Zahlungsschwierigkeiten. Die wenigstens Golfanlagen gehen Pleite, denn sie werden von Mutigen für kleineres Geld, als sie mal gekostet haben, übernommen.
Das ist dann ein Notausstieg, der verhindert, dass man Insolvenzen zählen kann.

Gruß

Heinz Wolters

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.