3 Million Euro plus 1,5 Millionen Euro



Letztes Jahr im Sommer waren es noch 49 interessierte DGV-Mitglieder, die dem Aufruf zu Diskussionen über die Probleme im Deutschen Golfsport in drei Arbeitsgruppen nach Frankfurt gefolgt und alle Themen rauf und runter gekaut haben.
Gestern sind es nur noch 27 Interessenten, die hunderte Kilometer gefahren sind, um sich im Holiday Inn in der Mainmetropole einzufinden.
Alles Altbekannte, die sich kümmern. Natürlich waren Dr. Weikert, VcG-Präsident, und sein Geschäftsführer anwesend und die DGV-Zentrale aus Wiesbaden war mit 8 Leuten vertreten.
Die Stars des Hearings waren drei Professoren, wobei an dem Tag nur einer redete und das Hearing mit straffer Hand leitete.
Professor Digel gab vor, die eingesetzte Expertengruppe wolle sich eine Meinung bilden und jedes DGV-Mitglied solle zu Wort kommen. Die meisten Wortmeldungen hatte Professor Digel und im Laufe der Stunden des Hearings war klar zu erkennen, dass der Professor, der nach eigenen Aussagen kein Golf spielt und auch kein Feigenblatt fürs Präsidium sein wollte, auch eine eigene Meinung hatte.
Das mehrfache Erwähnen des Herrn Professor, dass man sich morgen mit den Verbänden treffen wolle, um deren Sichtweise kennenzulernen, zeigt eines der Probleme im Deutschen Golf.
Genau genommen wird es an dem Tag eine DGV-Präsidiums-Sitzung, denn über die Hälfte der Landesgolfverbandsvertreter sind im April beim Verbandstag in das Führungsgremium des DGV gewählt worden.
Man ist unter sich und das ist das Hauptproblem im DGV. Landesgolfverbandspräsidenten entscheiden in den jeweiligen regionalen Verbänden, bei DGV-Mitgliederversammlungen mit ihren Stimmpaketen und sitzen neuerdings ganz offiziell in der Mehrheit am DGV-Präsidiumstisch und entscheiden schon wieder. Keiner der Herren, mit Berufen wie Rechtsanwalt oder Privatier, hat einen eigenen Golfplatz, aber sie nehmen sich das Recht, über die Belange von vielen hundert Unternehmern zu entscheiden. Erst hat man die Golfplatz-Investoren gerufen und dann lässt man sie im Regen stehen.
Beim Hearing ging es sehr schnell um DGV-Kartenverkäufer und Fernmitgliedschaften, das Verramschen der DGV-Ausweise und die brutale Werbung der VcG: „Werden Sie Mitglied im größten Golfclub in Deutschland und zahlen Sie nur wenn Sie spielen,“ wurde angeprangert.
Lösungen gab es einige und es waren immer wieder die gleichen Personen, die ihre Meinungen bei ähnlichen Versammlungen vortragen. Für mich ist klar, beim Hearing der Verbände, das Professor Digel angesagt hatte, wird von Leuten entschieden, die keinen Golfplatz haben. Wie klug und hilfreich diese Maßnahmen bisher waren, zeigt die augenblickliche Lage des gesamten Golfsports in Deutschland, wobei die Hinweise auf Amerika und die ganze Welt nicht hilfreich sind.
Wir sind Deutschland und mit einer Golferdichte von 0,8 %. Mit einer Golferdichte von 10 %, wie in Amerika, im Lande von Tiger Woods, Jordan Spieth, Phil Mickelson und Rickie Fowler mit tausenden von Golfplätzen hätten wir andere Probleme als die zur Zeit beim DGV.
Bisher habe ich mich persönlich mit Vorschlägen, wie man den gordischen Knoten durchtrennen könnte, zurück gehalten. In der Diskussion des Hearings wurde eine Lösung angesprochen, die vielleicht machbar ist. Der Ursprung der Probleme war das durchboxen der VcG vor 23 Jahren vom Präsidenten Herrn Brügelmann. Die Beweggründe erschließen sich mir bis heute nicht.
Geschäftemacher hat die VcG-Idee zum Ausweishandel inspiriert. Aus der Not heraus haben Golfclubs mit B- und C-Lage die Idee des Verkaufens von Fernmitgliedschaften für sich entdeckt. Heutzutage werden DGV-Ausweise verramscht.
Ein Vorschlag beim Hearing war, der Greenfeepreis wird auf die Höhe angehoben, wie viel eine Runde Golf wirklich kostet. 80,- € hat Dr. Billion einmal ausgerechnet und publik gemacht. Einer der Teilnehmer vertritt den Ansatz, dass eine Runde Golf 100,- € kostet. Also sollte eine Runde mindetens 80,- € Greenfee kosten.
Der Vorschlag: Alle Golfer mit Goldhologramm erhalten 20,- € Rabatt. Fernmitglieder und VcG-ler zahlen den vollen Preis. Wenn alle guten Clubs diesen Vorschlag mittragen, wird sehr schnell eine Billig-Mitgliedschaft weniger attraktiv werden.
Der ganze Vorschlag wird nur umsetzbar, wenn der Präsident des DGV‘s es sich auf seine Fahne schreibt und uns Mitglieder mitnimmt. Beim genauen Hinschauen gibt es einen simplen Grund, warum  die Landesgolfverbände und das DGV-Präsidium sich immer wieder vor die VcG und die Fernmitgliedschaftsverkäufer stellen. Drei Millionen Euro Verbandsabgaben werden von Billig-Golfern an die Verbände gezahlt.
Der DGV profitiert zusätzlich mit 1,5 Millionen Euro aus dem Gewinn der VcG. Für diese Summen wird der Schutz der Clubs und Anlagenbetreiber verscherbelt und dann sagen sie, das ist der Markt.

P.S.: Das Argument des Professor Digel, die VcG steht für Schulgolf und Jugend trainiert für Olympia, ist nicht belastbar, denn das könnten wir Clubs auch ohne VcG-Geld.

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