Offener Brief an den DGV-Präsidenten Claus Kobold



Herr Kobold, ganz so war es nicht

Beim letzten Hearing waren es nur noch wenige DGV-Mitglieder, die dem Ruf gefolgt sind, und so war es gegeben, dass man sich in der Kaffeepause am Stehtisch sogar zufällig traf. Ich stand plötzlich neben dem Präsidenten des DGV und mein Gesprächsthema war die Ankündigung von Prof. Digel: „man trifft sich morgen mit dem Verbänden.“ Das Anhören der Verbände ist ja wie eine DGV-Präsidiumssitzung, hielt ich dem Präsidenten vor.
Die Stimmenleihe von Golfclubs an die Landesgolfverbandsvertreter, die dann mit den eigenen Stimmen Mitgliederabstimmungen beeinflussen und somit die Richtung der DGV-Politik bestimmen, müsste abgeschafft werden.
Mit einem kurzen Einwurf wollte Herr Kobold mich aus dem Konzept bringen, oder der Präsident wollte es mir unbedingt mal sagen: „das haben sie doch auch gemacht. Sie haben doch ihre 60 - 80 Stimmen, die Clubs ihnen gegeben haben, für ihre Ziele eingesetzt. Drei Tage vor der Jahreshauptversammlung haben sie ihre Meinung um 180 Grad gedreht.“

Sehr geehrter Herr Kobold,
ganz so war es nicht.
Richtig ist, am 04.01.2015 habe ich im Netz den Wahlkampf ausgerufen. Es wurde in kurzer Zeit wirklich ein Wahlkampf von drei Personen um das Amt geführt. Herr Nothelfer, der amtierende Präsident bekam mit Ihnen und Herrn Spanka zwei Gegenkandidaten, und es wurde im Laufe der Zeit eine offenen Bewerbung um das Präsidentenamt.
Es gab eine Wahlkampftour mit Reden, die aber alle insgesamt ohne konkrete Aussagen waren.
Zu irgend einem Zeitpunkt suchte ich den Vergleich mit politischen Parteien. Jede Partei hat ein Wahlkampfprogramm, worin zu lesen ist, wofür  die Partei und der Kandidat steht.
Und genau das war es! Ich wollte sicher sein, was bekommen wir DGV-Mitglieder, wenn wir unseren Kandidaten wählen.
Die Aufforderung an die Kandidaten war, bitte schreibt die Themen auf, damit wir DGV-Mitglieder wissen, was wir einfordern können.
Aufgeschrieben und mit Unterschrift versehen, könnte man nach der Wahl die Zusagen einfordern.
Herr Spanka’s Wahlaussagen waren zu wenig, Sie, Herr Kobold, haben gar keine gemacht und Herr Nothelfer hat in einer vier Punkte Wahlkampfaussage genau zu den Themen, die uns Mitglieder am Herzen lagen, Stellung bezogen.
Mit Anschrift und Unterschrift wurden diese Wahlkampfaussagen ins Forum gestellt.




Sehr geehrte Präsidentinnen und Präsidenten,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,

am 11. April 2015 werden auf dem DGV-Verbandstag mehrere große Themen diskutiert. Darüber hinaus finden die Wahlen zum Präsidium statt.

Die Eckpunkte meines Zukunftsprogramms fasse ich wie folgt zusammen:
·        Die crossmediale Werbekampagne und die Managementberatung sind auf den Weg gebracht und werden, nach einer Gesamtpräsentation auch auf dem Hearing des Verbandstages, in den nächsten Tagen und Wochen gestartet.
·        Billiggolf
o      Das bedeutet:
o      Nur mit Vollmitgliedschaften haben Vereine und Anlagen die Planungssicherheit, die sie benötigen, um wirtschaftlich auf sicheren Beinen zu stehen.
o      Daher treten wir konsequent gegen „Billiggolf“ an; vor allem gegen den Fernmitglied-schaftshandel.


 o      Das bedeutet:
         . Klare Unterscheidung der Ausweise, die über Fernmitgliedschaftshändler verkauft werden.

         . Kein Ausweisverkauf ohne eigenen Platz.

·        VcG
o      Sie hat ausschließlich die Interessen der DGV-Mitglieder zu stützen.
o      Sie hat so viele Mitglieder wie möglich in Clubs / Anlagen überzuleiten.
o      Entscheidungen sind durch den DGV zu treffen; um die Interessen seiner Mitglieder zu wahren.
o      Wir sorgen dafür, dass die VcG keine Konkurrenz zu den Golfclubs mehr sein wird.
o      Maximale Verweildauer in der VcG: drei Jahre.
o      Der DGV-Verbandstag bestimmt mit gesondertem Beschluss über die Verwendung der VcG-Überschüsse.

·        Haushaltsziele
o      Keine Erhöhung des Mitgliedsbeitrages
o      Entlastung des Haushaltes (2015-2016) durch
        . Verbesserung der Betriebsabläufe;
        . Beendigung von strategisch nicht bedeutsamen und / oder defizitären Serviceangeboten;
        . Abbau in der 1. und 2. Managementebene.
o      Restrukturierung des Verbandes (2016 ff) durch
        . Verringerung des Produktportfolios;
        . Maßnahmencontrolling durch strenge Ergebnisorientierung.

·     Änderung der Stimmenzahl regionaler Mitglieder
o      Zur Entwicklung der Basisdemokratie begrüßenswert.
o      Die LGV haben das Ergebnis des außerordentlichen DGV-Verbandstages bereits in ihre eigenen Gremien und Verbandstage zur weiteren Abstimmung mitgenommen.

·        Deutsche Golf Liga
o      Ab der Saison 2016 nur noch ein Absteiger pro Ligagruppe.
o      Maximale Berücksichtigung und Unterstützung der wirtschaftlichen Interessen der Teilnehmer.

Ich freue mich, Sie am kommenden Wochenende in Frankfurt / Main zu treffen und verbleibe
Mit golfsportlichen Grüßen
Ihr
Hans Joachim Nothelfer


Jeder, der das DGV-Mitglieder-Forum verfolgt, hat es sehr wahrscheinlich gelesen. An den Tagen vor der Jahreshauptversammlung hatten wir 250 bis 350 Klicks pro Tag.
Durch die öffentlichen Zusicherungen war von dem Zeitpunkt an Herr Nothelfer der einzige Kandidat, den ich wählen konnte.
Im Netzt hatte ich auch Stellung dazu genommen, und ich bin mir sicher, dass die Clubvertreter, die mir ihre Stimmen anvertrauten haben, wussten wie wir diese einsetzen würden, zum Wohle der DGV-Mitglieder.
Natürlich habe ich Sie nicht gewählt, weil mir ihre Aussagen bei unserem Treffen mit Herrn Schmitt, Herrn Heitzmann im Sheraton Frankfurt und einige Tage später bei Ihrem Wahlkampfauftritt in Stuttgart mit sachlichen Hinweisen für was Sie antreten, zu wenig waren. Das Sie Handball gespielt haben und Teamplayer sind und mit Allen zusammenarbeiten wollen, hat mir nicht gereicht und ehrlich gesagt, ich weiß es bis heute noch nicht, wofür Sie stehen.
Ich bin ganz sicher, dass die Personen, die mir ihre Stimme zur Jahreshauptversammlung gegeben haben, diese Kehrtwende mittragen. Wir DGV-Mitglieder wollen Veränderungen im Verband, denn weiter so - geht nicht.

Mit freundlichen Grüßen

Heinz Wolters

P.S. Was vor allen Dingen nicht geht, ist, dass die Landesverbände seit 25 Jahren mit ihren Stimmenpaketen alle Anträge des Präsidiums in dem Sie nun auch sitzen und die Mehrheit haben, mitentscheiden und beeinflussen. Dabei sind die Landesverbände laut DGV-Satzung keine ordentlichen Mitglieder. Übrigens tragen sie nichts zur Finanzierung der Aufgaben bei.


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