Herr Kobold, ganz so war es nicht
Beim
letzten Hearing waren es nur noch wenige DGV-Mitglieder, die dem Ruf gefolgt
sind, und so war es gegeben, dass man sich in der Kaffeepause am Stehtisch
sogar zufällig traf. Ich stand plötzlich neben dem Präsidenten des DGV und mein
Gesprächsthema war die Ankündigung von Prof. Digel: „man trifft sich morgen mit
dem Verbänden.“ Das Anhören der Verbände ist ja wie eine DGV-Präsidiumssitzung,
hielt ich dem Präsidenten vor.
Die
Stimmenleihe von Golfclubs an die Landesgolfverbandsvertreter, die dann mit den
eigenen Stimmen Mitgliederabstimmungen beeinflussen und somit die Richtung der
DGV-Politik bestimmen, müsste abgeschafft werden.
Mit
einem kurzen Einwurf wollte Herr Kobold mich aus dem Konzept bringen, oder der
Präsident wollte es mir unbedingt mal sagen: „das haben sie doch auch gemacht.
Sie haben doch ihre 60 - 80 Stimmen, die Clubs ihnen gegeben haben, für ihre
Ziele eingesetzt. Drei Tage vor der Jahreshauptversammlung haben sie ihre
Meinung um 180 Grad gedreht.“
Sehr
geehrter Herr Kobold,
ganz
so war es nicht.
Richtig
ist, am 04.01.2015 habe ich im Netz den Wahlkampf ausgerufen. Es wurde in
kurzer Zeit wirklich ein Wahlkampf von drei Personen um das Amt geführt. Herr
Nothelfer, der amtierende Präsident bekam mit Ihnen und Herrn Spanka zwei
Gegenkandidaten, und es wurde im Laufe der Zeit eine offenen Bewerbung um das
Präsidentenamt.
Es
gab eine Wahlkampftour mit Reden, die aber alle insgesamt ohne konkrete
Aussagen waren.
Zu
irgend einem Zeitpunkt suchte ich den Vergleich mit politischen Parteien. Jede
Partei hat ein Wahlkampfprogramm, worin zu lesen ist, wofür die Partei und der Kandidat steht.
Und
genau das war es! Ich wollte sicher sein, was bekommen wir DGV-Mitglieder, wenn
wir unseren Kandidaten wählen.
Die
Aufforderung an die Kandidaten war, bitte schreibt die Themen auf, damit wir
DGV-Mitglieder wissen, was wir einfordern können.
Aufgeschrieben
und mit Unterschrift versehen, könnte man nach der Wahl die Zusagen einfordern.
Herr
Spanka’s Wahlaussagen waren zu wenig, Sie, Herr Kobold, haben gar keine gemacht
und Herr Nothelfer hat in einer vier Punkte Wahlkampfaussage genau zu den Themen,
die uns Mitglieder am Herzen lagen, Stellung bezogen.
Mit
Anschrift und Unterschrift wurden diese Wahlkampfaussagen ins Forum gestellt.
sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, am 11. April 2015 werden auf dem DGV-Verbandstag mehrere große Themen diskutiert. Darüber hinaus finden die Wahlen zum Präsidium statt. Die Eckpunkte meines Zukunftsprogramms fasse ich wie folgt zusammen: · Die crossmediale Werbekampagne und die Managementberatung sind auf den Weg gebracht und werden, nach einer Gesamtpräsentation auch auf dem Hearing des Verbandstages, in den nächsten Tagen und Wochen gestartet. · Billiggolf o Das bedeutet: o Nur mit Vollmitgliedschaften haben Vereine und Anlagen die Planungssicherheit, die sie benötigen, um wirtschaftlich auf sicheren Beinen zu stehen. o Daher treten wir konsequent gegen „Billiggolf“ an; vor allem gegen den Fernmitglied-schaftshandel. o Das bedeutet: . Klare Unterscheidung der Ausweise, die über Fernmitgliedschaftshändler verkauft werden. . Kein Ausweisverkauf ohne eigenen Platz. · VcG o Sie hat ausschließlich die Interessen der DGV-Mitglieder zu stützen. o Sie hat so viele Mitglieder wie möglich in Clubs / Anlagen überzuleiten. o Entscheidungen sind durch den DGV zu treffen; um die Interessen seiner Mitglieder zu wahren. o Wir sorgen dafür, dass die VcG keine Konkurrenz zu den Golfclubs mehr sein wird. o Maximale Verweildauer in der VcG: drei Jahre. o Der DGV-Verbandstag bestimmt mit gesondertem Beschluss über die Verwendung der VcG-Überschüsse. · Haushaltsziele o Keine Erhöhung des Mitgliedsbeitrages o Entlastung des Haushaltes (2015-2016) durch . Verbesserung der Betriebsabläufe; . Beendigung von strategisch nicht bedeutsamen und / oder defizitären Serviceangeboten; . Abbau in der 1. und 2. Managementebene. o Restrukturierung des Verbandes (2016 ff) durch . Verringerung des Produktportfolios; . Maßnahmencontrolling durch strenge Ergebnisorientierung. · Änderung der Stimmenzahl regionaler Mitglieder o Zur Entwicklung der Basisdemokratie begrüßenswert. o Die LGV haben das Ergebnis des außerordentlichen DGV-Verbandstages bereits in ihre eigenen Gremien und Verbandstage zur weiteren Abstimmung mitgenommen. · Deutsche Golf Liga o Ab der Saison 2016 nur noch ein Absteiger pro Ligagruppe. o Maximale Berücksichtigung und Unterstützung der wirtschaftlichen Interessen der Teilnehmer. Ich freue mich, Sie am kommenden Wochenende in Frankfurt / Main zu treffen und verbleibe Mit golfsportlichen Grüßen Ihr Hans Joachim Nothelfer |
Jeder,
der das DGV-Mitglieder-Forum verfolgt, hat es sehr wahrscheinlich gelesen. An
den Tagen vor der Jahreshauptversammlung hatten wir 250 bis 350 Klicks pro Tag.
Durch
die öffentlichen Zusicherungen war von dem Zeitpunkt an Herr Nothelfer der einzige
Kandidat, den ich wählen konnte.
Im
Netzt hatte ich auch Stellung dazu genommen, und ich bin mir sicher, dass die
Clubvertreter, die mir ihre Stimmen anvertrauten haben, wussten wie wir diese
einsetzen würden, zum Wohle der DGV-Mitglieder.
Natürlich
habe ich Sie nicht gewählt, weil mir ihre Aussagen bei unserem Treffen mit
Herrn Schmitt, Herrn Heitzmann im Sheraton Frankfurt und einige Tage später bei
Ihrem Wahlkampfauftritt in Stuttgart mit sachlichen Hinweisen für was Sie
antreten, zu wenig waren. Das Sie Handball gespielt haben und Teamplayer sind
und mit Allen zusammenarbeiten wollen, hat mir nicht gereicht und ehrlich
gesagt, ich weiß es bis heute noch nicht, wofür Sie stehen.
Ich
bin ganz sicher, dass die Personen, die mir ihre Stimme zur
Jahreshauptversammlung gegeben haben, diese Kehrtwende mittragen. Wir
DGV-Mitglieder wollen Veränderungen im Verband, denn weiter so - geht nicht.
Mit
freundlichen Grüßen
Heinz
Wolters
P.S.
Was vor allen Dingen nicht geht, ist, dass die Landesverbände seit 25 Jahren
mit ihren Stimmenpaketen alle Anträge des Präsidiums in dem Sie nun auch sitzen
und die Mehrheit haben, mitentscheiden und beeinflussen. Dabei sind die
Landesverbände laut DGV-Satzung keine ordentlichen Mitglieder. Übrigens tragen
sie nichts zur Finanzierung der Aufgaben bei.
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