Sehr geehrter Herr Kobold,


Sie sprechen es immer wieder öffentlich an und Sie haben Recht, ich setze mich mit Ihrem Handeln kritisch auseinander. Aber das ich, wie Sie gestern bei der Jahreshauptversammlung in Baden-Württemberg mich beschuldigen, ich hätte zu Ihnen:“ Sie sind ja verrückt“, gesagt, entspricht in zweierlei Hinsicht nicht der Wahrheit. Erstens habe ich sowas nicht gesagt, denn es entspricht nicht meinem Sprachgebrauch, zweitens sind Sie alles andere als verrückt. Die Wahlen des Präsidiums letztes Jahr in Frankfurt haben es ja dokumentiert.
Außer beim Treffen im letzten Jahr im Sheraton in Frankfurt habe ich noch nie mit Ihnen privat gesprochen. Demnach müsste ich diese Beschimpfung in irgendein Mikrofon gesprochen haben. Kein Mensch hat mir von so einem Ausrutscher (es wäre einer) erzählt, und ich kann mich auch nicht erinnern. All die Jahre, in denen ich die Entscheider im DGV mit Kritik begleite, habe ich nie unter die Gürtellinie gezielt.
Wenn Sie mit dem Mikrofon in der Hand zu hundert Leuten sprechen und mich beschuldigen, habe ich keine Chance mich zu wehren. Darum dieser Brief, denn ich unterstelle Absicht. Also bitte fair bleiben.
Darüber ernsthaft nachgedacht, kommt man zu dem Eindruck, dass Sie die Kritiker bewusst namentlich nennen, damit diese sich wegducken, um aus der Schusslinie zu kommen. Mit wüsten Drohungen, aber ohne Namen zu nennen, sprechen Sie von einer Person im Süden die mächtig Ärger bekommt.
Befinden wir uns in einem „Meinungskampf“? Ein bisschen präsidiales Verhalten wäre angebracht. Wenn Sie öffentlich artikulieren und die Zuhörer beschwören, der kommende Verbandstag in Frankfurt möge in Frieden und Harmonie verlaufen, denn wir sitzen alle in einem Boot, passt das nicht in dieses Muster. Friede-Freude-Eierkuchen entspricht auch nicht der augenblicklichen Situationen des deutschen Golfsports.
Sie bekommen festgeschriebenes Geld und Aufwandsentschädigung für Ihre Tätigkeit, die Sie mit einer Stunden-Zählung festhalten. (Wie viele waren es seit Amtsantritt, 1000 Stunden plus, ich habe es akustisch in der Versammlung nicht ganz gehört.)
Viele Golfclubs aber kämpfen gegen die Zahlungsunfähigkeit. Wir sprechen hier über unsere Firmen und die Zukunftsaussichten des deutschen Golfsports und somit über unsere Sorgen und Nöten und die werden in der letzten Zeit immer größer.
Politiker werden bei Neuwahlen nach 100 Tagen beurteilt. Das Präsidium ist jetzt fast ein Jahr im Amt. Mit 0.2 % Wachstum ist die rote Linie erreicht. Zu der interessanten Zahl, wieviel Vollzahler haben aufgehört, erfährt man nichts, das würde das ganze Desaster aufdecken. Weit unter 400.000 Vollzahler in 750 Golfclubs ist das augenblickliche Dilemma. Dazu möchte ich anmerken, bei all meiner Kritik am Geschehen und dem Verhalten der Entscheider im DGV, es geht nun um die Sache.

Der Niedergang im Clubgolf betrifft nicht nur mich persönlich, sondern alle Unternehmer, die viele Jahre die Aussagen im DGV-Präsidium, 4 Mio. Deutsche wollen Golf spielen, geglaubt haben und in den Golfsport Geld und Mühe investiert haben. Alle verloren, bis jetzt die Hälfte ihrer Eigentumswerte.
Übrigens bei den e.V.-Clubs geschieht das Gleiche, denn die meisten Plätze sind nicht mehr verkaufbar. Sie haben keinen Wert mehr vor allem keine Zukunftsperspektive. Bald werden die ersten Golfplätze rückgebaut und Mais oder Rüben werden darauf angebaut. Das kann man doch nicht mit „ Friede in einem Boot sitzend-meckernd „zukleistern“. Zum Schluss möchte ich noch eins loswerden, bleiben Sie ganz cool, wenn Sie nicht mehr DGV-Präsident sind, bin ich immer noch (zumindest mein Sohn) ordentliches DGV-Mitglied. Wir sprechen hier von unserem DGV. Die Vergangenheit hat es gezeigt, Personen werden ersetzt und sind dann nicht mehr DGV.

Eine gute Zeit

Heinz Wolters

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