Eine immer wieder
einmal gestellte Frage ist: Was war zuerst da? Das Huhn oder das Ei? Wer weiß
die Antwort?
Beim Deutschen Golf
Verband ist es einfach. Es ist überliefert, dass sieben Golfclubs - der Club
zur Vahr, der Golfclub Berlin, der Hamburger Golfclub, der Golfclub Guschwitz,
der Golfclub Wentorf-Rheinbeck, der Golfclub Kitzeberg und der Baden-Baden
Golfclub - den Deutschen Golf Verband am 26. Mai 1907 in Hamburg gegründet
haben.
Damit ist Punkt 1
geklärt. Ohne Golfclubs kein Verband! Der 2. Punkt ist noch klarer. Alle
finanziellen Aufwendungen des Verbandes werden von dessen Mitgliedern
aufgebracht. Die Überschüsse der VCG sind keine direkten Einnahmen des
Verbandes, sondern stehen den Golfclubs zu, die Spielrechte zur Verfügung
stellen. Also ohne finanzielle Unterstützung der Golfclubs gibt es keinen
Verband.
Jeder, der Wiesbaden
besucht hat, ist vom Bürogebäude und den vielen Angestellten des Verbandes
beeindruckt. Wie hat das geschehen können? Ich glaube nicht, dass wir
Mitglieder dies so entschieden haben.
Nach 1985 war der
Verband mit Kurt Biemer eine One-Man-Show. Oder hatte etwa Liselotte Strenger
die Hosen an?
Man sprach von der
Golffamilie und wenn sich jemand auflehnte, wurde der Begriff vom Schwarzen
Schaf verwendet.
Die entscheidende
Frage ist, wann der Verband zu einer „Wirtschafts-Behörde“ umfunktioniert wurde
und wer dies zu verantworten hat. Einer der auslösenden Faktoren der Umwandlung
war das Credo: „Der DGV ist zwingend aufgefordert, keine neuen
Golforganisationen neben sich aufkommen zu lassen“.
In der Publikation
„Hundert Jahre Golf in Deutschland“ ist zu lesen, dass 1992 über die
Installierung der VCG entschieden wurde und 2002 öffentliche Kurzplätze an
Golfclubs angegliedert wurden. Die, die vom Präsidium beschenkt worden sind,
haben sich natürlich bedankt. Das Rufen des Präsidiums des DGV nach
öffentlichen Golfplätzen war zwar laut, aber dass es keine wirklich
„öffentlichen Golfplätze“ gibt, hat das Präsidium zu verantworten.
1985 hatte ich in
Lage/Lippe meinen ersten Golfplatz gebaut und ein paar hundert Golfer aus
Ostwestfalen waren meine Kunden.
Die Forderung nach
einem Ausweis, um auch auf anderen Golfplätzen in der Region zu spielen, zwang
mich dazu, als Präsident einen Golfclub zu gründen und diesen dem DGV anzuschließen.
Zu diesem Zeitpunkt gab es die Chance, echte öffentliche Golfanlagen entstehen
zu lassen. Aber ohne mit einer Karte an den DGV angebunden zu sein, war
öffentliches Golf in Deutschland nicht möglich. Das Rufen nach Kommunen, die
Golfplätze bauen und betreiben sollen, blieb erfolglos. Kein Bürgermeister hat
sich das Risiko eines Golfplatzes ans Bein gebunden, obwohl jeder zweite
Gemeindevorsteher einen Golfplatz auf seiner Gemarkung haben wollte. Diese
Chance ist vertan. Mit 200 bis 300 wirklich öffentlichen Golfanlagen in
Deutschland hätte der Golfsport hierzulande heute keine Image-Probleme. Der
Versuch, öffentliche Kurzplätze innerhalb bestehender Clubanlagen anzubieten,
konnte niemals die Funktion öffentlichen Golfens in angelsächsischen Ländern erfüllen.
Der fehlende breit
aufgestellte Profi-Golf Erfolg hat Auswirkung auf das Meinungsbild von 80
Millionen deutscher Bürger - und damit sind auch die Ursachen der schlechten
Mitgliederzahlen zu erklären.
Mit gesundem
Geschäftsgebaren hat das Aufblähen der Mitarbeiterzahlen und dem damit
verbundenen Kostenapparat nichts zu tun.
Schlechte
Mitgliederzahlen bei einem aufgebauschten Angestellten-Apparat sind für mich
nicht nachvollziehbar. Wie das Haupt- und Ehrenamt den Alleinherrscher uns
Mitgliedern gegenüber heraus kehrt, ist der Grund, warum ich das Forum
geschaltet habe. Liga-Golf und die neu berufene Strategie-Kommission sind nur
zwei von vielen Beispielen, an denen man den Eindruck erhalten kann, dass das
Ehrenamt der Meinung ist, der Verband gehöre dem Präsidium.
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