Golftime Juni
/ Juli 2013 (05.09.13)
Statement
von Heinz Wolters
Es gab mal die
Aussage, eine Million Golfer in Deutschland durch Spitzenprofis von der
Ausstrahlung Steffi Grafs, Boris Beckers und Michael Stichs zu generieren.
Alle glaubten daran
und machten sich auf den Weg, Deutschland flächendeckend mit Golfplätzen
auszustatten. 1,5 Milliarden privates Geld wurde in unterschiedlichste Hände genommen.
Vom Multi - Milliardär bis hin zu Landwirten mit eigenen Schollen oder
Hoteliers, von Adeligen mit großen Grundbesitzen oder Rechtsanwälten, die GmbH
gründeten, wurden Golfplätze gebaut. Die meisten Plätze hatten Qualität und
Ausstrahlung. Eigentlich kann man in Deutschland stolz auf Geschaffenes sein,
wenn nicht, ja wenn nicht ……….
Die eine Million
Golfer gibt es unterdessen in Deutschland nicht. In der Verklärung einer
Rückschau erinnere ich mich, dass es in den 60er-Jahren keine Möglichkeit für
Normalverdiener gab, eine Golfclub-Mitgliedschaft zu erwerben, um Golf zu
spielen. Die 15.000 Golfer wollten unter sich bleiben.
In den 80er Jahren
haben 100.000 Golfer viel Geld überwiesen, wenn sie mitspielen wollten. Zu der
Zeit war Golf „Upper – Class – Freizeitbeschäftigung“. Und dann sollte es
plötzlich eine Million Golfer und Breitensport werden. Mit Spitzensport wollte
man die Bundesbürger überzeugen, dass Golf ein wunderschöner Sport ist, den
viele betreiben sollten. Ende 2012 ist man im DGV in einer Wirklichkeit
angekommen, die die meisten Verantwortlichen überrascht. Mittlerweile haben
Unternehmer, Rechtsanwälte, die GmbHs gegründet hatten, oder Landwirte, die
kein Mais mehr pflanzen wollten, große Sorgen. Aus einer Million Golfer sind es
bis Ende 2012 nur 635.095 registrierte Golfer im DGV geworden.
Noch schlimmer, von
der Zahl 635.095 müssen 50.000 Jugendliche, 25.000 Studenten, 23.000 VcG ler
und 150.000 Zweit-, Fern-, Passiv-Mitglieder abgerechnet werden, also 248.000.
Als Vollmitglied im Januar in 720 Clubs bezahlen ihren Jahresbeitrag demnach
nur 387.095 Golfer.
Hinzu kommt die
traurige Wahrheit, dass 50% aller Golfclubs in Deutschland Mitgliederbestandsverluste
haben.
Armer DGV.
Die
„1-Million-Dollar-Frage“ ist: Wieso haben unsere Nachbarn eine höhere
Golfer-Dichte als wir in Deutschland? Umgerechnet auf 82 Millionen Einwohner
(in Deutschland) hätten Österreich 1.000.000, die Schweiz 1.100.000, die
Holländer 1.800.000, die Dänen 2.200.000 und die Schweden vier Mio. Golfer.
Es gibt viele Wege,
die nach Rom führen, für mich ist der Hemmschuh für eine höhere Golfer-Dichte
das Image des Golfsports in Deutschland.
Ein Weg ist, über
Profi-Spitzensport das Meinungsbild in den Köpfen der Bürger zu verändern. Das
würde uns weiterbringen.
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