Ja, ich bin Betreiber
Ein Club-Präsident mailte mir, wir sind
selbst Kerl genug um uns eine Meinung zu bilden. Ein Kölner Präsident ist
dagegen, dass ich mich gegen das Präsidium des DGV auflehne. Eigentlich hätte
er auch sagen können, was will der Betreiber von unserem Präsidium des DGVs.
Das hat mich zum Nachdenken gebracht.
Natürlich gibt es auch e.V. Golfclubs, die
mit Spenden ihre Anlagen und Clubhäuser gebaut haben. Sie tragen stolz das e.V.
Abzeichen. Sie sind auch die Gründer des DGV und waren lange Jahre unter sich. Das
Pendant dazu sind natürlich Menschen, die privat Geld in eine Golfanlage
investiert haben, wie z.B. die Betreiber.
Landläufig und hinter der Hand sind
Betreiber- Clubs zweiter Klasse. Ich habe das zigfach hinterfragt. Mit vielen
fadenscheinigen Argumenten sind wir Betreiber nie wirklich als Voll-Mitglied im
DGV angekommen, wenn dann nur als beitragzahlendes Mitglied im Golfverband.
Dabei sind mehr als 400 Golfanlagen in
Deutschland von Investoren finanziert worden. Ohne Betreiber wären wir bei
einer Golfplatz-Dichte auf dem Niveau von Italien. Man kann sich auf die
Position des Präsidiums zurückziehen. Ob in den 80er und 90er Jahren zu viele
Golfplätze gebaut worden sind kann heute nicht mehr geklärt werden. Fakt ist,
der Bauboom in diesen Jahren ist auch durch die mitfinanzierten Umfragen des
DGV-Präsidiums angefeuert worden. Man wollte und hielt es für möglich eine
Million Golfer in Deutschland zu organisieren. Das brachte automatisch
Betreiber ins Geschehen. E.V. Clubs bauten keine Golfplätze mehr, man fand
immer einen „Betreiber“ der sich traute. Für uns Betreiber nahm das Unglück mit
dem Strukturplan 2000 von Professor Wallenhorst seinen Lauf. Professor
Wallenhorst stellte in seinem Antrag die Weichen für das Vorgehen des
DGV-Präsidiums. Sein Denkansatz war, während der Sport in die Breite gehe, muss
dafür gesorgt werden, dass ein starker aufgerüsteter DGV die Führungsrolle übernehmen
soll. Wallenhorsts Devise, der DGV ist zwingend aufgefordert keine neuen
Golforganisationen neben sich aufkommen zu lassen, war vorgegeben.
Man gründete die VcG, um „ehemals
vagabundierenden Golfspielern“ eine Heimat zu geben (eine wörtliche Begründung).
Eine unmittelbare Bedrohung für die Führungsrolle des DGV sah Wallenhorst in
öffentlichen und gewerblichen Anlagen. Wallenhorst benennt und verurteilt die
Praktiken dieser Art Clubs.
Betreiber-Clubs waren zweite Klasse Clubs,
die mit DGV-Regularien nieder gehalten
wurden. Ich erinnere mich auch sehr gut, in dieser Phase habe ich mich in fünf
Golfclubs gleichzeitig als Präsident wählen lassen. Es waren meine Anlagen, die
ich mit meinem Privatgeld angeschoben habe. Es war damals die einzige Möglichkeit
das Heft auf den Anlagen in der Hand zu halten. Natürlich war das keine
zufrieden stellende Situation und in Betreiberkreisen war man mehr als
unzufrieden mit dem DGV-Präsidium. Das wollte ich abändern.
270 Adressen von Firmen, die mit Golf Geld
verdienen, habe ich zusammen getragen, Einladungen geschrieben, in Frankfurt
einen großen Saal im Steigenberger-Hotel gebucht und einen Tag bevor die Briefe
bei der Post aufgegeben werden sollten, hatte ich ein Telefonat mit Herrn
Dallmeyer vom DGV mit dem ich immer einen guten Draht hatte. Ich erzählte ihm,
dass ich ein Betreiber-Treffen organisieren wollte, um einen Betreiber-Verband
zu gründen.
Das war der Anfang oder das Ende der
Geschichte, man bat mich schnellst möglich nach Wiesbaden zu kommen. In Terminen
mit Herrn Dallmeyer, dem Geschäftsführer Herrn Libor und Freiherr von Spoercken
unterbreitete man mir, es bestehe schon die Absicht einen Betreiber-Verband zu
gründen und dem DGV anzuschließen. Ein paar Monate später geschah es dann auch,
Professor Wallenhorst lässt grüßen. Gut, für mich war, dass nach der zweiten Fahrt
nach Wiesbaden vom Tisch, ich kümmerte mich weiter darum, wo ich einen
Golfplatz bauen könnte.
Hätte hätte Fahrradkette, was wäre passiert
wenn ich ein halbes Jahr früher gestartet wäre und kein Telefonat mit Herrn
Dallmeyer geführt hätte. Der BGVA wäre heute der größere Golfverband in
Deutschland.
Wir als Betreiber-Verband wären Konkurrenz
vom DGV und würden diese Rolle offensiv annehmen. Es gäbe genügend öffentliche
18-Loch Golfplätze und wir würden sehr großen Augenmerk auf Profigolf in
Deutschland legen. Wir hätten keine so große kostenfressende Zentrale und
würden ganz bestimmt Golf in allen Medien bewerben.
Die 100.000-Dollar-Frage ist jetzt, würde es
uns allen besser gehen?
Wir hätten jetzt ganz bestimmt die eine
Million Golfer in Deutschland auf öffentlichen oder halböffentlichen Anlagen
oder Edelclubs. Schon vergessen, Sankt Leon-Rot ist auch von einem Betreiber
gebaut und finanziert worden.
So, hätte hätte Fahrradkette, es ist Dank
Professor Wallenhorsts Strukturplan 2000 so nicht gekommen. Das lässt doch den
Schluss zu, auch wir „Betreiber-DGV-Mitglieder“ sind vom
„Wallenhorst-DGV-Entscheider“ vorgeführt worden. Das DGV-Präsidium ist
allmächtig, hat in allen Dingen die Meinungsführerschaft und hat aus meiner
Sicht den Verband gegen die Wand gefahren. Unter 400.000 Vollzahlern, keine
Spitzensport-Erfolge und somit ein schlechtes Image bei der
80-Millionen-Bevölkerung in Deutschland. Die VcG und Fernmitglieder machen die
Preise kaputt und der Präsident erzählt uns wir sind schlechte Manager und
haben zu viele Golfplätze gebaut. Es kann nicht sein, dass man ausspricht wir
müssen uns in Deutschland gesund schrumpfen. Wallenhorsts Strukturplan mit
langem Atem. Dass ich mich als Betreiber, der sein Vermögen verteidigen will,
zu Wort melde, ist doch nahe liegend und als DGV-Mitglied mein Recht. Ich mache
das mit Anträgen, die meine Firma bei der Jahreshauptversammlung meines
Verbandes stellt und werbe für eine 51 % Mehrheit für meine Anträge. Anders
geht es nicht, denn wir sind alle in einem Verband.
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