Derzeitige Situation im DGV

Derzeitige Situation im DGV

Wenn die Notwendigkeit besteht, für die Zukunft etwas zu verändern, müssen unbedingt die auslösenden Ursachen angesprochen werden. Ohne klare Diagnose wird keine heilende Arznei für die Zukunft gefunden werden können. Ein ganz wichtiger Aspekt, um eine Lösung für die aktuellen Probleme zu finden, besteht darin, dass alle an der Diskussion teilnehmenden Parteien kompromissbereit sind.

Folgendes steht fest und diese Erkenntnisse sind immer eindeutiger geworden: Golf ist zu billig geworden und die Anlagen verlieren immer mehr vollzahlende Mitglieder. Die Folge besteht in immer weniger Familien und damit immer weniger Kindern auf den Golfanlagen. 400.000 Vollzahler für 730 Anlagen reichen nicht, um diese kostendeckend zu betreiben.

Die Aussage „all business is local“ ist nur zum Teil richtig. Denn die VcG ist nicht vom „local business“ installiert worden und die aggressive preisbrechende Werbung der VcG ist ebenfalls nicht vom „local business“ zu verantworten.

Die VcG hat als Erste die „Geiz-ist-geil-Idee“ in die Golfclubs hinein getragen. Werbesprüche wie etwa „Weltweit abschlagen, ohne Aufnahmegebühren“, „Kosten fallen nur beim Spielen an“, „Ideal für Einsteiger und Gelegenheitsgolfer“ sind von der Führung, also auch vom Präsidium, zu verantworten. Die VcG steht als Synonym für „billig“. Eine Million Golfer verbinden das Kürzel mit dem Selbstverständnis „keine Spenden“, „keine Aufnahmegebühren“.

Um das Jahr 2000 haben zwei Golf-Unternehmer in Deutschland für sich den Verkauf von Fernmitgliedschaften als Geschäftsmodell entdeckt. Diese Firmen haben am Anfang gute Geschäfte gemacht und dadurch automatisch Nachahmer auf den Plan gerufen. B- und C-Standort-Golfanlagen haben über diesen Weg versucht, der Flucht von vollzahlenden Mitgliedern entgegen zu steuern. Damit haben sich diese Golfanlagen in die Abhängigkeit von Greenfee-Zahlern begeben - mit dem Risiko der Wetterabhängigkeit. Damit kann man keinen Golfplatz profitabel betreiben.

Die Situation ist sehr verfahren und es gibt keine Ideallösung mehr. Dafür ist es zu spät. Maßnahmen, um alles zu stützen, hätten früher kommen müssen. Die einfachste Lösung wäre, die VcG komplett aufzulösen, da die Vereinigung clubfreier Golfer ihre Spielrechte nicht bezahlt. So bekommt die VcG die Spielrechte entzogen. Die ersten Anlagen haben das schon schriftlich getan. Die Fernmitgliedschaft-Kartenverkäufer aus dem Geschäft zu drängen, ist über die Kartenzeichnung leicht möglich. Das ist aber alles nicht mehr so einfach. Golfanlagen mit einem A-Standort hätten mit diesen Lösungsmöglichkeiten kein Problem - im Gegenteil, sie gewinnen sogar dabei.

Es gibt 23.000 VcG-Golfer, 120.000 Fernmitglieder und mindestens 300.000 „non-member Golfer“ und eine ganze Menge C-Lagen-Plätze, d.h. Golfplätze, die auf die 100,- Euro aus dem DGV-Kartenverkauf und die Greenfee-Einnahmen angewiesen sind. Das sind die Probleme, für die Lösungen gefunden werden müssen. Die häufig behauptete These, wir müssen uns gesund schrumpfen, akzeptiere ich überhaupt nicht, denn zu den 23.000 VcG-Golfern, 120.000 Fernmitgliedern und den mindestens 300.000 „non-member Golfern“ kommen noch mindestens zehn Millionen Bundesbürger, die sich finanziell die „Lebensqualität“ Golf leisten können. Diese müssen wir, wenn sie in die Clubs kommen, mit „all business is local“-Bemühungen in die Clubs bringen. Das geht aber nicht, wenn alle Golfmagazine mit Billig-Angeboten der VcG und den Kartenhändlern zugepflastert sind. Für mich hat das Thema VcG mit Hygiene und Gerechtigkeit zu tun.

Am 22. Mai treffen sich ca. 50 DGV-Mitglieder in Frankfurt und wollen den gordischen Knoten durchtrennen. Es wird spannend …!

Wir brauchen eine Lösung … für die Zukunft … und vor allem für alle …!

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