Am Anfang meines Protestes hab ich geglaubt, wir DGV-Mitglieder sind der Verband und wollte die Meinungsführerschaft für uns DGV-Mitglieder zurück. Das war eine Fehleinschätzung, denn diese Meinungsführerschaft ist schon seit 20 Jahren ein erklärtes Ziel des Präsidiums und wird bewusst angestrebt.
In den letzten 22 Jahren
hatten wir DGV-Mitglieder noch nie etwas zu bestellen gehabt.
Professor Madeja gab der „Nagl-Strukturkommission
2006 den Rat: „Der Deutsche Golfverband ist ein Verwaltungsverband und es hilft
keine schleichende Reform/Sanierung, ein Kaiserschnitt ist nötig“.
Man könnte sich einreden,
wenn wir die Faxen dicke hätten, und wir alle ein Jahr lang keinen Beitrag zahlten,
wäre der ganze Spuk schnell zu Ende. Oder wir wählen einfach ein neues
Präsidium. Was für eine naive Vorstellung. Geht auch nicht, denn die
Entscheider der Verbände wählen mit ihrer Stimmenvollmacht der Verbände sich
selbst, und wir 750 DGV-Mitglieder schaffen es nicht, solidarisch an einem Strang
zu ziehen.
Ich gebe zu, manchmal stelle
ich die Frage: Was geht hier ab? Alle Gespräche in den letzten Jahren, die ich
mit vielen Entscheidern im DGV führte, haben nichts gebracht.
Zu erst ging es mir nur um
Sport.
In Freiburg im Büro der
Weinhandlung des BWGV-Präsidenten, Herrn Strecker, haben Frau Tannhäuser, Herr
Bruns und ich stundenlang über nötige Strukturveränderung bei Jugend und
Spitzensport diskutiert. Es war um sonst!
Mit Herrn Nothelfer habe ich
in Stuttgart 2009 bei der DM eine kleine Ewigkeit auf der Bank am ersten
Abschlag sitzend versucht, ihm die Misere der Jugendlichen bei den
DGV-Fördermaßnahmen darzulegen. Er gab das Versprechen, wenn er Präsident ist,
wird sich etwas ändern.
Herr Neumann, frisch im Amt
des Sportdirektors, war einen ganzen Nachmittag bei uns in Bad Bellingen. Wir
hatten ein gutes Gespräch. Nur es hat nichts gebracht.
Damit begann meine Karriere
als DGV-Mitglieder-Rundbriefverschicker.
Ich gebe zu, das alles
passierte zu erst einmal aus der Enttäuschung heraus.
Die Herrschaften in
Wiesbaden sind einfach nicht lernfähig oder wollen nicht. Meine 6 Anträge zu
der Jahreshauptversammlung 2013 waren eine Reaktion auf die Hartleibigkeit einiger
Personen in Wiesbaden.
Ganz alleine inmitten von
400 Personen in der Mitgliederversammlung dastehend, machten mich die
Präsidiumsmitglieder fertig.
Auf der Heimfahrt war mir
klar, ich schalte das DGV-Mitglieder-Forum und versuchte damit, Aufklärung zu
betreiben. Es wurde Zeit, dass sich jemand gegen die Vorwürfe aus dem Präsidium
wehrt.
Wir Golfclubs sind nicht für
das schlechte überregionale Image des Golfsports in Deutschland verantwortlich.
Wir lassen uns einreden, die
Clubs sind schlecht geführt und es sind zu viele Golfplätze mit schlechten
Standorten gebaut worden.
Alles Schutzbehauptungen des
Präsidiums, damit die Verantwortung für die schlechte Situation uns DGV-Mitgliedern
angelastet werden kann.
Wir sollten den Präsidenten nach
der Bringschuld für Spitzensport fragen. Nur weil Langer, Kaymer und Siem
Deutsche sind, darf sich die DGV-Spitze den Erfolg nicht ans Revers heften, der
steht anderen Leuten zu.
Nimmt man Bernhard Langer
und die beiden „Kessler-Profis: Kaymer-Siem“ aus der Bilanz, was bleibt dann
für die Sportabteilung in Wiesbaden an Erfolg übrig?
Die Golfclub-Konkurrenz VcG
mit den Werbeaussagen: „Du brauchst keine teure Clubmitgliedschaft, bezahle nur
wenn du spielen willst“, torpediert jedes „local-business“.
Man könnte auch noch über
einen ausgewogenen und sparsamen Haushalt sprechen, 1,9 Mio. € mit dem Kürzel
„sonstige Ausgaben,
4,5 Mio. € für Jugend- bis
Seniorenwettspiele.
Für mich persönlich ist die
jahrzehntelange Fremdbestimmung durch die Stimmenpakete der Landesgolfverbände
das Ärgerlichste. Trotzdem gab es immer Versuche, mit Gesprächen etwas zu
ändern. Bei der Clubhauseinweihung in Hombourg, später auch im letzten Jahr waren
Herr Nothelfer und Herr Neumann, Sportdirektor des DGV, für mehrer Stunden bei
uns in Bad Bellingen. Viele Gespräche, nichts passiert zum Besseren.
Zur letzten Jahreshauptversammlung
hatten die DGV-Mitglieder 33 Anträge gestellt.
Es lag was in der Luft. Wir
Kritiker (es werden immer mehr) glaubten noch beim Freitag-Hearing, jetzt
verändern wir die Politik des DGV. War aber wieder eine Fehleinschätzung.
Die Landesgolfverbände mit
Ihrer Stimmenallmacht bügeln alles
glatt.
Der Präsident verkündete,
wir berufen im November eine außerordentliche Mitgliederversammlung ein und warf
auch gleichzeitig die Themen, die diskutiert werden sollten, an die Wand.
Wohlgemerkt, kein
DGV-Mitglied hatte diese Versammlung gewollt und beantragt.
Der Präsident machte das
taktische Angebot, wir Mitglieder sollten uns melden, um bei einer großen
Diskussionsrunde mitzumachen. Das vom Präsidium geschriebene Programm 2018
wurde zur Grundlage für die Diskussionen.
19 Verbandsvertreter und 49
DGV-Mitglieder wurden auf drei Arbeitsgruppen aufgeteilt. Als Ergebnis der drei
Arbeitsgruppen war nach fünf Tagen Diskussion ein „Programm 2018-Extrakt“ zu
erkennen. Wie kam das zustande?
Ein Club-Präsident aus dem
Erzgebirge (Teilnehmer der AG 3) beschrieb es mit den Worten in einem
Rundbrief: „Die Darstellung der AG 3-Diskussionsergebnisse auf der
Außerordentlichen seinen frustrierend und beschämend.“ Die Außerordentliche
verlief größtenteils nach „Präsidentenwünschen“, zumindest hat Herr Nothelfer
es in seiner Nachbetrachtung so dargestellt.
Dabei ist der Präsident mit
seinem Präsidiumsantrag: „Einführen einer Flexkarte“ baden gegangen.
Die 93% Gegenstimmen und die
Aussprache zu dem Antrag zeigen, die Mitglieder wollten kein „Billig-Golf“. Mit
der Ankündigung, „dass weiter an der Idee „clubfreies Golf“ gearbeitet wird“, beweist
der Präsident, dass er sich wenig einsichtig zeigt.
Gegen die Mehrheit der
DGV-Mitglieder (sogar gegen die Landesgolfverbände) hält Herr Nothelfer (so
schreibt er) weiter an Greenfee-Golf fest und das zum Schaden der Golfclubs und
der Golfanlagenbesitzer. Das Schlimmste dabei ist, wir lassen es uns gefallen,
ohne uns zu wehren.
Ja, dann Prost Neujahr!
Heinz Wolters
P.S. Die Frage, die wir
DGV-Mitglieder beantworten müssen ist: Wie weit überlassen wir unsre Zukunft
Leuten, die ja bewiesen haben, dass sie es nicht können. Ansprechen möchte ich nicht
die 10 oder 20 reichen Spitzenclubs, die sollten sich solidarisch erklären, sondern
730 Golfclubs, die den DGV ausmachen.
Die wirklich großen Probleme,
VcG abschaffen und eine Lösung für den DGV-Ausweishandel, wurden nicht in 2014
zustande gebracht. Lediglich die Absicht des Präsidenten eine Flexkarte zu
etablieren, konnte verhindert werden. Aus groß angekündigten Sprüngen wurden
kleine Hüpfer. Schade!
Wir haben in den letzten 25
Jahren 600 Golfplätze gebaut, nur die angesagten 1 Mio. Golfer (1,2%
Golferdichte wie bei unseren Nachbarn) sind bei uns nicht angekommen. Wir
sollten aufhören drum herum zu reden, denn alle seit 18 Jahren vom Präsidium
groß angekündigten Aktionen haben nichts bewirkt. Das ist eindeutig an den
Zahlen der Mitgliederentwicklung beweisfähig.
Bei aller Kritik, die ich
vorbringe, es geht mir nicht um irgendwelche Personen. Es geht nur um meinen
Club, für den ich eine Zukunft haben will.
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