Imageträgerschaft
herausstellen
Überregionales Image ist auch
die Darstellung über Spitzensport
Das überregionale Image, somit Profigolfsport,
ist eine Bringschuld des DGV-Präsidiums gegenüber uns DGV-Mitgliedern. Mit erfolgreichem
Spitzensport wäre eine positive Außendarstellung des Golfsports in Deutschland
möglich.
Der Zusammenhang der Golfentwicklung in den
USA und dem Superstar Tiger Woods wird von jedem Golffachmann hervorgehoben.
Der Jahrzehnte lange Entwicklungsschub für den
Golfsport durch die Profis Arnold Palmer, Jack Nicklaus und in der jüngsten
zeit Tiger Woods haben den Golfsport in Amerika so populär gemacht, dass vor
der Bankenkrise jeder 10. Amerikaner Golf gespielt hat.
Denkt man das ganze ein paar Dimensionen
kleiner, könnte in Deutschland uns allen eine solche Erfolgsstory auch
passieren.
Einen Weltstar haben wir mit Bernhard Langer
gehabt. Leider hat Langer sich dieser Rolle (Golfhero in Deutschland), sei es
durch Heirat und Wohnsitz in Amerika oder was auch immer, entzogen. Mit Martin
Kaymer hat die Golfcommunity in Deutschland eine zweite Chance bekommen.
Durch
das zurzeit schlechte Image des Golfsports im Land ist die Möglichkeit,
dass Martin Kaymer Golfdeutschland aus dem Dornröschen schlaf weckt, geringer
anzusehen.
Ich persönlich favorisiere das französische
Modell in die Breite. Unsere Nachbarn haben 19 Profis auf der European Tour und
21 Jungpros auf der Challenge Tour (Stand2014).
Leider haben wir diese Breite an jungen
Golfprofis, wie sie die französischen Nachbarn haben, nicht, obwohl wir mehr
Golfer und Golfplätze in Deutschland haben. Der Hauptgrund dafür ist, ganz
viele Talente gehen dem deutschen Golfsport verloren, weil der DGV schon in der
Jugend nur die Spitze und nicht die Breite fördert (Darüber habe ich ausgiebig
im Forum geschrieben).
Eigentlich ist es ein Trauerspiel wenn man den
Erfolg der sportlichen Leitung des DGVs dem Aufwand aller beteiligten
gegenüberstellt.
Jeder Golfclub unterhält Jugendtraining, jeder
Landesverband sammelt die Talente aus den Clubs ein und fördert diese
Jugendlichen. Die DGV-Förderung übernimmt nur die 5 besten jedes Jahrgangs
dieser Talente und betreut diese wenigen bis sie Profi werden. Das alles
geschieht mit einem jährlichen Gesamtvolumen von 15 Millionen Euro.
Diese 15 Millionen Euro werden von den 750
Golfclubs für die Spitzensportförderung aufgebracht. Die Verbände haben ja
keine eigenen Einnahmen, sie geben nur aus, was die DGV-Mitglieder
erwirtschaften.
Leider sind die Resultate aus den Anstrengungen
aller Beteiligten nicht zufrieden stellend. Kritik aber akzeptieren die
Verantwortlichen im DGV nicht. Es wird bisher nach dem Motto verfahren, zahlen
und die Schnauze halten.
Stellt man den ganzen Aufwand dem Erfolg
gegenüber, ist die Bilanz eine Bankrotterklärung. Der Präsident sieht sich
dabei nicht in der Verantwortung.
Bei der Gesamtanalyse über sportlichen Erfolg
muss in Betracht gezogen werden, Alex Cejka ist nie mit einer DGV-Förderung in
Berührung gekommen. Bernhard Langer war in jungen Jahren Caddy, dann später
Golflehrer-Lehrling bei Heinz Fehring, also weit weg von einer
DGV-Unterstützung. Marcel Siem ist in jungen jahren aus dem DGV-Nationalteam
rausgeflogen und hat sich selbst durchgekämpft.
Bei Martin Kaymer schreibt sein Trainer und Förderer
in der Golftime, der DGV hat keine Lorbeeren an Martins Erfolg.
Wenn man jetzt alles Übrige zusammen zählt,
was als Erfolg der DGV-Förderung aufgezählt werden könnte, ist die Bilanz sehr
mager. DGV-Fördererfolge ohne die „big-vier“.
Zu diesem Thema habe ich in der Vergangenheit
Anträge bei Jahreshauptversammlungen gestellt und mich immer gewundert wieso
die Mehrheit der DGV-Mitglieder keiner Überprüfung der Effizienz der
sportlichen Förderung des DGVs und einer Diskussion für Veränderungen zugestimmt
hat.
Heute weiß ich, die
Landesgolfverbandsvertreter haben mit ihren Stimmpaketen die Anträge im Sinne
des Präsidiums abgewehrt.
Das Schlimme dabei, die Herrschaften wussten
schon im Vorfeld was mit meinen Anträgen passieren wird. Die Möglichkeit, mit
Spitzensporterfolgen mediale Berichterstattungen und eine Verbesserung des
Images in der Bevölkerung zu erreichen, wird von den DGV-Verantwortlichen so
sehr vernachlässigt, dass wir DGV-Mitglieder nur noch feststellen können, die
Verantwortlichen im Deutschen Golfverband können keinen Spitzensport.
Herr Präsident, erklären Sie bitte uns
DGV-Mitgliedern wie man mit größtem Aufwand gefördertem DGV-Amateurgolf
Spitzenprofis schafft, die das Golfsport-Image in Deutschland aufbessern? In
anderen Ländern geht das doch.
Die vor Jahren von Herrn Nothelfer in einem
Gespräch gemachte Aussage zeigt das deutsche Dilemma: „Wir sind ein
Amateurverband, wir dürfen keine Profis unterstützen.“ Das zeigt die rückwärts
gerichtete Denkweise des ganzen Präsidiums (Stimmt nicht? Ihr hättet es doch
schon längst ändern können).
Wie diese Aussage Deckungsgleichheit mit dem
gesagten von Dr. Scheuer 1996 bei der Jahreshauptversammlung beim
Präsidiumsantrag für die Spitzensportförderung, wo man uns Mitglieder mit der
Ankündigung, wir machen Profis wie Graf-Becker-Stich und werden 1 Million
Golfer in die Golfclubs bekommen, zusammen geht, soll mir einer mal erklären.
Damals war das Präsidium davon überzeugt, dass
Spitzensport die Außendarstellung für ein besseres Image bewirkt. Der Hamburger
Journalist Gerd Bolze führte den Widerspruch bei der Versammlung und brachte
den Antragsteller in Erklärungsnotstand.
Als der Präsident ans Mikrophon stürmte und
uns anwesende Mitglieder mit den Worten „Einen Golfball im Jahr werden Sie wohl
für die Förderung übrig haben“ ins
Gewissen redete, kippte die Stimmung. Bei der Abstimmung zählte man nur noch 3
Gegenstimmen.
Man kann davon ausgehen, dass die
Landesgolfverbände für den Präsidiums-Antrag gestimmt haben (ohne zu bezahlen,
vielmehr, sie bekommen aus der Sonderförderung sogar regelmäßig Geld).
Zu dem schlechten Image des Golfsports in
Deutschland gehört auch der Fehler des DGV-Präsidiums aus den 80er Jahren. Die
Fehleinschätzung der DGV-Verantwortlichen liegt jetzt schon 30 Jahre zurück,
hat aber ganz besonderen Einfluss auf die derzeitige große Misere des deutschen
Golfsports und das schlechte Image. Mit der Entwicklung von öffentlichem Golf
hätten die Golfclubs nicht das Label, die älteren Herren in karierten Hosen und
mit dicken Bäuchen wollen unter sich bleiben.
Eine entwickelte öffentliche Golfplätze
Kultur, die es in allen englischsprachigen Ländern auf der Welt gibt, hätte
eine Vielzahl von Clubgolfern mit sich gebracht. Die Fehlentwicklung ist auf
die damalige kurzsichtige Einschätzung des DGV-Präsidiums zurück zu führen.
Viele junge Leute hätten auf öffentlichen
Golfplätzen ihre ersten Schwungversuche gemacht. Durch weniger Service und
eingeschränkten Pflegeaufwand hätte man diese Plätze betreiben, bezahlen und
mit kleinem Geld bespielen können. Low-budget-Anlagen für clubfreies Golf.
Die Präsidenten-Idee kommt 30 Jahre zu spät.
Die Entscheider der Verbände haben den Zug vorbei fahren lassen.
1985 habe ich meinen ersten Golfplatz als
öffentlich genehmigen lassen. Der Bürgermeister des „Standortes“ war
begeistert. Zu dieser zeit wollte jeder Ortsvorsteher einen öffentlichen
Golfplatz. Damals war es ein leichtes eine Baugenehmigung für einen
Publikums-offenen-Golfplatz zu bekommen.
Die Forderung an die Politik, die der
Präsident bei jeder DGV-Jahreshauptversammlung erhob, Kommunen baut öffentlcihe
Golfplätze, hatte keine Wirkung.
Die Mission clubfreies Golf, von Herrn
Nothelfer vorangetrieben, mit einem Markt für Greenfee, hat nichts mit der
Möglichkeit von vor 30 Jahren gemein.
Der Fehler der DGV-Entscheider beruht darin,
dass die Neugolfer (es gab schon einige) in keiner Form in den Verband
eingegliedert wurden, damit diese Golfer mit einem Spielausweis für andere
Golfplätze ausgestattet wurden.
Abschottung, Arroganz oder welche Art von
Gedanken haben zur Ausgrenzung geführt und damit die Möglichkeit für den Bau
und das Betreiben öffentlicher Golfplätze verhindert.
Das dulden von VcG und Fernmitgliedschaften
ist vielleicht der Versuch die Zeit zurück zu drehen, aber clubfreies Golf wird
in der Öffentlichkeit nicht als Imageverbesserung angesehen. Vielmehr behaupten
„Krakeler“ die Clubs haben es nötig, die brauchen unsere Euros (kann man im
Netz lesen).
Die ganzen Vorwürfe sind eine andere
Sichtweise als die, die der Präsident des DGVs hat. Es ist eine Anschauung, wie
es Betroffene haben. Wenn man dazu die Selbstverherrlichung von
Verbandsvertretern nimmt, die glauben wir Golfclub-Präsidenten haben keine Zeit
um Wissen anzuhäufen, darf man fragen, ob wir uns das gefallen lassen müssen.
Mein Vorschlag dazu, wir wählen aus der
Mitgliedschaft einen neuen Präsidenten und DGV-Angestellte kümmern sich wieder
um ihre Tätigkeiten.
Eine gute Zeit
Bis zum 12. April
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