96. Ordentliche DGV-Mitglieder-Jahreshauptversammlung



Neuwahlen sind eine Chance

Die ersten Anträge zur Jahreshauptversammlung machen die Runde.
Aus Bayern kommt der Geschäftsordnungsantrag, dass die Bewerber um das Präsidentenamt die Möglichkeit erhalten sollen, sich vor dem eigentlichen Wahlvorgang mit ihrem eigenen Programm selbst vorzustellen.
Alles ist immer das erste Mal. Dass es für das Präsidiumsamt mehrere Kandidaten gibt ist neu im DGV. Dass ein Wahlkampf um das höchste Amt im Verband ausgetragen wird, ist dem schlechten Zustand des gesamten Golfsports in Deutschland geschuldet. Die prozentuale Neumitgliederentwicklung im ganzen Land zeigt seit 20 Jahren deutlich nach unten, die Verantwortlichen machen mit ihren Kampagnen clubfreies Golf mit Greenfee hoffähig, die 15 Jahre lang andauernde Spitzenprofisport-Sonderfinanzierung ist erfolglos, die überregionale Medienpflege findet nicht statt und „Großmanns-Verhalten“ reißt immer größere finanzielle Löcher in die Verbandseinnahmen, die mit den Beitragserhöhungen von zuerst 0,50 €, dann um 2,00 Euro und dann wieder 2,00 Euro und dann noch aus der Kasse der VcG ausgeglichen werden. Ein Mitspracherecht der Mitglieder wird mit den Stimmpaketen der Landesgolfverbände ausgehebelt. Die amtierenden Verbandsvertreter haben das Projekt Golfsport in Deutschland abgewirtschaftet. 0,78 % Golferdichte ist Drittländer-Niveau.Man hat nur verwaltet, Sport- und Medienpflege hat nicht stattgefunden. Mit ein paar simplen Zahlen ist das zu beweisen.
Eine Golfanlage auf 70 ha Pachtgelände, mit Büro, Gastronomie, Fiskalabgaben und Verbandssalär, braucht für ein „break-even“ eine Mio. € für ein Geschäftsjahr.
Alle 750 Golfclubs mit einer 9 – 18 oder mehr Löcher Anlage benötigen zusammen 750 Millionen € Einnahmen im Jahr.
100 Mio. € werden durch Greenfee der 500.000 nicht clubgebundenen Gelegenheitsgolfer gezahlt.
75 Mio. €  kommen durch Jugendliche, Studenten, Fernmitglieder, VcG in die Kassen der Golfclubs.
400 Mio. € zahlen die noch verbliebenen Vollmitglieder der Golfclubs im Januar in die Clubkassen.
                               100 Mio. €
                            +   75 Mio. €
+ 400 Mio. €
= 575 Mio. €, die gezahlt werden.
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Dagegen stehen                     750 Mio. €, die gebraucht werden.
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Es passt so oder so nicht mehr zusammen und die Probleme der Gegenwart lassen die Zukunft schwarz aussehen.
Die einzige Möglichkeit, den finanziellen Druck aus dem Kessel zu bekommen, ist, dafür zu werben, dass keine Vollzahler in „clubfreies Golf“ abwandern und die Marke „Golf im Club“ an Wertigkeit gewinnt, damit die Golfclubs Vollzahler bekommen.
Das der Präsident, Herr Nothelfer, das anders sieht, geht auf unsere Kosten.
Es gibt keinen Grund warum wir DGV-Mitglieder die Verantwortlichen wieder wählen sollten.
Um die Gerüchte, die in und um die DGV-Zentrale umhergehen, hängen große Fragezeichen. Was hat es mit einem weißen Umschlag, der bei einem Notar deponiert liegt, auf sich.
Wie hoch ist die Summe, die nach Sankt Leon-Rot für den Sollheim-Cup geflossen ist?
Bei der Überprüfung der Kassen in Wiesbaden sind Ansprüche auf Flugtickets von den Prüfern nicht akzeptiert worden.  Die Mitarbeiter der Zentrale haben zum Selbstschutz einen Betriebsrat gewählt.
Diese Geschichten hören nicht auf. Es ist schmutzige Wäsche, ja das stimmt.
Mit welchem Anspruch wollen die Verantwortlichen im DGV weiter machen dürfen?
Für mich kommt nur ein Neuanfang in Frage, dazu brauchen wir Mitglieder den Mut ein amtierendes Präsidium abzuwählen.
Das ist in 100 Jahren Golfgeschichte in Deutschland noch nicht passiert, aber die Aussichten der Golfclubs mit Anlage waren auch noch nie so düster.


Heinz Wolters

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