Reaktion auf ein Interview



Wunschdenken von Joachim Nothelfer, Präsident des DGV: „Deutschland hat eine Olympische Medaille gewonnen, und es gibt Weltmeisterschaften im Longest-Drive. Und der Präsident hat nichts dagegen wenn man in Jeans auf dem Golfplatz rumläuft.“
„Sportlich müssen wir was Hippes bringen. Wir sollten in den Clubhäusern Jugendräume mit Ambiente und Spielkonsolen anbieten, damit Jugendliche nach der Runde auch mal im Club bleiben.“
„Weil sich das Freizeitverhalten und Kosten-Nutzen-Denken der Bürger verändert hat, machen wir Clubs, nach Aussage von Herrn Nothelfer, zu wenig passende Angebote.“
Die Quintessenz aus dem Interview der „Golf aktuell“ mit dem Präsidenten des DGVs ist ein trauriges Ergebnis. Der Präsident des Golfverbandes versteht seine Mitglieder nicht.
Wir brauchen keine „Leute-Befrager“, die uns bei der Jahreshauptversammlung vorgaukeln, dass vier Millionen Bundesbürger  dem Golfsport positiv gegenüber eingestellt sind.
Wir DGV-Clubs brauchen Vollzahler und müssen uns mit Werbung um die Generation 50 plus, die nicht in zwei Stunden über den Golfplatz laufen will, bemühen.
Golf ist ein bärenstarkes Produkt, so stark wie Rolex oder Cartier Uhren. Man muss sich diese Qualität leisten wollen.
Die VcG ist billig, Billig-Breitensport-Slogan brauchen wir nicht mehr. Bei unter 400.000 (derzeit geschätzte 370.000) Vollzahlern in allen Golfclubs und 800.000 „Nicht-Clubmitglieder-Golfern“ hat sich in Deutschland etwas falsch entwickelt.
Als Ausgleich und um einer „Vergreisung des Mitgliederbestandes“ entgegen zu steuern, muss ganz viel Profigolf organisiert werden.
Heroes für Jugendliche, -Manassero- McIlroy- Fowler- Kieffer und Dominik Foos bringen Jugendliche auf die Übungswiese und den Golfplatz, ohne dass wir Spielkonsolen in Clubhäuser installieren. Neue Wege beim Sport zu gehen und neue Reize zu setzen, dazu das alte Pyramidensystem über den Haufen werfen, das bringt uns weiter. Der entscheidende Punkt aller Diskussionsansätze aber sind die annähernden zehn Millionen Euro Verbandsbeiträge (nur beim DGV, Landesverbände erhalten ähnlich hohe Summen), die wir DGV-Mitglieder jedes Jahr bezahlen.
60 Angestellte in der Verbandszentrale für 726 Golfclubs mit Anlage, die ihre Mitglieder selbst betreuen und verwalten, haben mit allen anderen Kosten ein Ausmaß angenommen, das kaufmännisch nicht zu verantworten ist. Drei bis vier Millionen Euro jährlich an Kostensenkung würde genügend Volumen freimachen, um die Werbung damit zu bezahlen, die ja dringend nötig ist.
Es muss verhindert werden, dass in naher Zukunft 50 Golfplätze zurück gebaut werden.
Das sind Vorschläge die beim Verbandstag gewählte Mitglieder-Kommissionen ausarbeiten sollten um sie allen Mitgliedern vorzulegen. Die Mitglieder sollen dabei einbezogen werden, ohne Beteiligung des Präsidiums.
Fazit, mein Präsident, Sie sind so weit weg von dem, was wir DGV-Mitglieder wirklich brauchen.
Es besteht die Frage, ob ich immer wieder Kritik an den Aussagen von Herrn Nothelfer, dem Präsidenten des DGVs, anbringen darf.
Ich habe diese Frage für mich persönlich geklärt.
Unter 400.000 Vollzahlern, jämmerliche Außendarstellung vom Spitzensport, die immer wieder festzementierte beanspruchte Meinungsführerschaft des Präsidiums, die mich als Betreiber von Golfplätzen wirtschaftlich einschränkt und das Allerschärfste, die Strukturreform 2000 die Professor Wallenhorst geplant hat, und die Herr Nothelfer in vielen Funktionen im Präsidium ausgeführt hat, ganz sicher auch zu unser aller Schaden.
Dafür, dass die Entscheider in Wiesbaden alles wissen wollten, alles entscheiden wollten und an sich gerissen haben, um dann die ganze Situation gegen die Wand zu fahren, dafür müssen Präsidiums-Mitglieder die Verantwortung übernehmen. Wir betroffenen DGV-Mitglieder dürfen unseren Protest kundtun.
Dass die Möglichkeiten 2014 andere sind und 1985-1995 andere waren, müssen wir alle akzeptieren und vor allem verstehen. Wir brauchen keine Jugendräume und Spielkonsolen in den Clubhäusern oder Longest-Drive Wettbewerbe. Wir brauchen einen Verbandstag, an dem, ohne Einmischung der Landesverbandspräsidenten, sich bei Mitgliederabstimmungen neutral verhalten wird und nicht die Meinung des Präsidiums gestützt wird. 

Eine gute Zeit

Bis Frankfurt

gez. Heinz Wolters

     



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