Ohne uns ordentliche
DGV-Mitglieder mit Golfplatz gäbe es keinen Deutschen Golfverband!
Mit Erstaunen habe ich in der Mail
von einem Betreiber von 2 Golfanlagen gelesen, dass ein Disziplinarverfahren
gegen ihn angedroht wurde. Nur weil er seinen Protest über die Darstellung von
Entscheidungen im Verband kundgetan hatte. Ich glaube es nicht!
Der Vorfall bei der
Außerordentlichen geht in die gleiche
Richtung. Ein DGV-Mitglied verlangt Auskunft und ihm wird vor versammelter
Mitgliedschaft das Wort verboten und weitere Maßnahmen angedroht.
Bei der vorletzten
Jahreshauptversammlung habe ich mich mit sechs Anträgen zu weit aus dem Fenster
gelehnt. Das Präsidium hat mich allein stehend ans Kreuz genagelt.
So geht Herr Nothelfer (er ist der
Präsident und somit verantwortlich) mit Kritikern um! Das Präsidium akzeptiert
keine Kritiker, obwohl die Clubs sehr wahrscheinlich nur noch 350.000 Vollzahler
auf den Mitgliederlisten verzeichnen können.
Den Niedergang den Golfclubs
anzukreiden, um von den eigenen Versäumnissen abzulenken, dürfen wir
DGV-Mitglieder nicht mehr hinnehmen. Auf der Außerordentlichen haben wir schon
damit angefangen.
Wir DGV-Mitglieder haben ein Recht, Missstände
aufzuzeigen. Investoren haben ihr Vermögen verloren oder werden es in der
nächsten Zeit noch verlieren. Selbst die Clubgolfer, die hohe Summen als
Spenden, Bausteine oder Anteilsscheine von Golfanlagen gekauft haben, sind im
Recht ihren Unwillen anzumelden, denn auch sie haben viel Geld verloren, weil
sie darauf vertrauten, dass der Golfsport eine Zukunft in Deutschland hat.
Angestellte, die durch den
Kostendruck, der auf den Anlagen liegt, ihren Job verloren haben, sind auch
Betroffene. Mit meinen 70.000,00 € Verbandsabgaben für 2014 bin ich ebenfalls
Betroffener. Was habe ich dafür bekommen?
Die immer schwächer werdende
Mitgliederentwicklung ist schon seit zwei Jahrzehnten in allen Tabellen zu
erkennen.
Die Ausführungen bei der
Außerordentlichen vom DGV-Präsidenten Herr Nothelfer über die Ursachen des
Rückgang´s des Golfsport in Deutschland, mit dem Beispiel von Amerika, England
und Schweden zu erklären, ist ein
Zeichen keine Verantwortung übernehmen zu wollen. Dabei sind es drei
Themenblöcke, die zu dem Niedergang geführt haben. Erfolgloser Spitzensport,
VcG und Fernmitgliedschaften, und die fehlende DGV-Mitglieder-Demokratie. Der
Präsident versucht es mit dem weltweiten Rückgang im Golfsport zu erklären.
Wenn ein großer Teil der „uper
class“ von 315 Millionen Amerikanern ihren Job und ihr Haus verliert, ist es
eine normale Reaktion, dass viele Amerikaner den Golfsport nicht mehr
betreiben.
15% weniger Golfer in Amerika sind
nicht aussagefähig für deutsche Verhältnisse.
Die Gegenaussage dazu heißt, es gab
30 Millionen amerikanische Golfer, das war eine Golferdichte in Amerika von cirka
10 %. Wenn von diesen 30 Millionen Golfern 15 % aufhören, hat Amerika noch eine
Golferdichte von 8,5 % der Bevölkerung.
In Deutschland haben wir eine
Golferdichte von ca. 0,8 %. Gäbe es eine Golferdichte von 8,5 % (wie zurzeit in
Amerika), würden sich bei uns 6,8 Mill. Golfer auf unseren Plätzen tummeln.
Beispielrechnungen mit Schweden würden ähnliche Ergebnisse bringen.
Keiner glaubt an 6 Millionen Golfer,
aber selbst die 1 Million Golfer (1,2% Golferdichte) in Deutschland, die
jahrelang in allen Umfragen und auch vom Präsidium angepriesen wurden, haben sich als Fata Morgana erwiesen. Auch
wenn Herr Nothelfer abstreitet, dass Präsidium habe nie von 1 Million Golfern (DGV
nahe Umfragen haben sogar von 4 Mill. Golfinteressierten) gesprochen, geschieht
das nur um sich von der Verantwortung freizumachen. Die Beweisführung dazu,
dass es so war, ist einfach.
Auf der Jahreshauptversammlung von
1996 haben wir Mitglieder (auch die Landesverbände) mit nur drei Gegenstimmen für
eine Spitzensportförderung gestimmt. Nur weil wir Spitzensport wollten, waren
wir Mitglieder nicht bereit zu zahlen. Wirklich nicht! Man hatte 1996 bei der
Jahreshauptversammlung von oben dem Auditorium die 1 Million Golfer angepriesen.
Mittlerweiler haben wir DGV-Beitragszahler 30 Millionen € in die
Spitzensportförderung gezahlt und insgesamt haben die Clubs ein vielfaches oben
drauf gelegt. Nur eine ganz kurze
Aufzeichnung der sportlichen Ist-Situation.
Martin Kaymer war nur ganz kurz
DGV-Nationalspieler und ist bis zum heutigen Tage bei seinem Coach Günter
Kessler. Wenn Günter Kessler sich folgend in der Golftime 2008 äußerte: „An
Martins Erfolg hat der DGV keine Lorbeeren“; kann man davon ausgehen, dass
diese Aussage dicht bei der Wahrheit angesiedelt ist.
Marcel Siem ist in jungen Jahren vom
damaligen Nationaltrainer Oliver Heuler aus der Nationalmannschaft
rausgeschmissen worden, was im Internet zu lesen war. Der junge Rheinländer ist
immer noch Schützling von Günter Kessler, der ihn bis heute betreut.
Das als Hintergrundwissen, um in Kurzform
die ganze Golfentwicklung der letzten 20 Jahre analysieren zu können. Hätte die
sportliche Leitung im DGV es geschafft, 10 Kaymers und 10 Siems auf die
Toptouren zu bekommen, wüsste jeder Deutsche, dass Golfsport nicht nur Golf
sondern auch Sport ist.
Über die mediale Wirkung würde jeder
sportliche, vor allem junge Bürger interessiert sein und auch Golf
ausprobieren.
Gut, Spitzensport kann Wiesbaden
nicht. Die letzten zwanzig Jahre haben es gezeigt. Nimmt man die beiden
Kessler-Schützlinge aus der Betrachtung, bleibt nicht mehr viel Erfolg für die
sportliche Leitung im DGV übrig.
Nach 20 Jahren Spitzensportförderung
bleiben die eine Million Golfer ein nicht zu erreichendes Ziel.
Mit dem VcG-Monopolgeld, das ja
eigentlich den Golfanlagen zusteht, hat man 20 Jahre lang Werbeaktionen
gestartet, die nichts gebracht haben. Stimmt das auch nicht Herr Nothelfer? Die
Zahlen der Mitgliederentwicklung beweisen es doch.
Dass 50 % aller Golfclubs eine
negative Mitgliederentwicklung haben, ist doch Beweis genug. Mit der Unterstützung eines einheitlichen DGV-Ausweises und der Flexcard hat Herr
Nothelfer im Vorfeld der Außerordentlichen über Internet mit laufenden Bildern seine
Meinung klar vertreten.
In dem Interview bestätigte der
Präsident seine Unterstützung für die Flexcard und den DGV-Einheitsausweis in
einer Deutlichkeit, dass es überraschte. Großer taktischer Fehler wie die
anschließende Abstimmung bei der Versammlung zeigte. Die DGV-Mitglieder
stimmten mit 93 % (mit Unterstützung der Landesgolfverbände) gegen den
Präsidiumsantrag und mit 55 % für den DGV-Ausweis mit Golfhologramm gegen den
Präsidiumsantrag.
Auch die Fremdbestimmung durch die
Landesgolfverbände bei Abstimmungen kann nicht im Sinne der ordentlichen
DGV-Mitglieder sein. Ist aber vom Präsidium und den
Landesgolfverbandsvertretern so gewollt.
Ich habe die Satzung des DGV nicht
geschrieben und halte die Fremdbestimmung der DGV-Mitglieder für großes
Unrecht.
Aus all diesen Gründen haben wir
DGV-Mitglieder das Recht auf Kritik. Es wird höchste Zeit, dass es auch offen
passiert.
Wir DGV-Mitglieder müssen uns
einmischen oder sollen wir warten bis der Golfsport in Deutschland am Boden
liegt?
Die Alibi-Veranstaltungen, wie z.B.
Manager-Schulung (jetzt der große Hit), macht der DGV schon etliche Jahre, die 19,00
€ Golf-Probierkarte und Erlebnistage gab’s auch schon, und eine überregionale
Werbekampagne wird zum Teil verpuffen, denn erst müssen einige der großen Probleme geordnet werden: Spitzensport
und Image des Golfsports im Keller, Billiggolf frisst Golfclub’s, heißt das
Problem VcG mit der aggressiven Werbung und Fernmitgliedschaften, die man bei
C-Lagen-Golfanbietern kaufen kann, um in Ballungsräumen auf Greenfee zu
spielen, muss gelöst werden. Wenn diese
Probleme geordnet sind, kann erst die Aussage: „all buissnes is local“,
greifen. Also DGV-Mitglieder, zuerst müssen dafür überregionale Lösungen auf
den Tisch, dann können die DGV-Club’s lokal profitieren. Da die Initiative dazu
nicht aus Wiesbaden kommt, müssen wir DGV-Mitglieder zur nächsten
Jahreshauptversammlung Stimmen mehrheitlich organisieren und Anträge stellen.
Die Außerordentliche am 29.11.2014
hat gezeigt, dass die Hürde 51 % Stimmenmehrheit zu schaffen ist und eine
Mitgliederdemokratie organisiert werden kann.
Zum Schluss eineBitte an
Verbandsvertreter, Sie wollten gewählt werden, dann müssen Sie auch Kritik
hinnehmen. Das gehört zur Demokratie.
Eine gute Zeit
gez. Heinz
Wolters
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