Aus der Sicht eines Betroffenen:



Jahreshauptversammlung 2016
Keiner kann den neu gewählten Präsidiumsmitgliedern absprechen, dass sie es besser machen wollen als ihre Vorgänger in der Zeitspanne „Dr. Scheuer – Herr Nothelfer und Co.“
Es wird versprochen, etwas zu ändern. Die Golfclubs, die Gras schneiden und das Spielangebot vorhalten, will man vor allzu viel Billig-Golfern schützen.
Zugegeben, die Situation des Deutschen Golfsports ist ganz schön verfahren. Bei über 50% aller Golfclubs wird Mitgliederrückgang gemeldet und das Gesamtergebnis aller Zuwächse macht 0,2% für 750 Golfclubs aus. Diese Zahlen werden von Kritiker sogar angezweifelt, denn es wurde eingeräumt, dass Zweitmitgliedschaften (doppelter Verbandsbeitrag) mitgezählt werden.
Noch größere Bauchschmerzen bereitet die Ungewissheit, wie viele Vollzahler waren es bei den Austritten im Jahr 2015 und wieviel Fernmitglied-Golfer befinden sich unter den 50.000 neuen Eintritten. Solange diese Zahlen nicht offen gelegt werden, sind die 50.000 Golfer raus und 50.000 Golfer rein in ein Club-Vertragsverhältnis, so sind die Zählungen irrerelevant.
Das investierte Geld in Golfanlagen hat nur noch die Hälfte des Wertes und drückt auf die Stimmung. Die Tatsache, dass viele Golfanlagen überhaupt nicht mehr zu verkaufen sind, wird mit einer Trotzaussage: wir wollen ja gar nicht verkaufen, gekontert. Es sind riesige Geldwerte verloren gegangen.
Also alle hoffen auf den Umschwung.
Bei der Versammlung verschenkte Herr Kobold die Chance, Präsident der Herzen zu werden. Es betraf das Hauptthema der DGV Mitglieder-Versammlung Stimmenpakete der Landesgolfverbände. Die Delegierten zeigten ganz eindeutig, was sie vom Präsidenten erwarteten. Die Abstimmung des Vortrages von Herrn Spanka und auch die Aussprachen zeigten deutlich, was die anwesenden DGV-Mitglieder verlangen. Nachdem wir Mitglieder in Zukunft immer wieder unter mehreren Kandidaten den Präsidenten wählen, wollen wir auch den Klotz der Stimmenpakete der Landesverbände abstreifen. Wir wümnschen eine Mitglieder-Demokratie. In der Diskussion hätte Herr Kobold, Präsident der Herzen werden können. Ein klares Zeichen, wo steht Herr Kobold, hätte der ehemalige Landesgolfverbands-Präsidenten von Sachsen nicht setzen wollen. Diesen kleinen Schritt mochte Herr Kobold nicht machen. Man konnte sich des Eindrucks nicht verwehren, dass er das erst mit seinem Team beraten wollte. Viele erinnerten sich an seine früheren Wahlkampf-Beschwörungen, die lauteten immer, ich komme vom Sport und bin Teamplayer. Auf die Frage eines DGV-Mitglieds: „wer ist denn jetzt Schatzmeister, Vize oder Präsident bekamen wir keine klare Antwort. Herr Battermann wollte kein Schatzmeister sein, überraschenderweise auch kein Vize, ist aber auch kein Präsident. Vielleicht versteht man sich als Team. Auf die Nachfrage eierte man mit der Aussage rum, Herr Kobold ist Außenminister und Herr Battermann bekleidet die Funktion des Innenministers.
Mich hat Herr Battermann aber nachhaltig mit seinen sachlichen Erklärungen zum Haushalt und zur Kostensenkung beeindruckt. Seine Ausführungen, wie er das Büro und die Abläufe neu organisieren, um Einsparungen zu generieren und auf die kritischen Fragen von Herrn Heitzmann, dem Präsident des Foulenberger Golfclubs, antwortet, bewies Souveränität und Wissen worüber man spricht. Die Finanzlöcher werden ausgeglichen, ohne dass die Mitgliederbeiträge im nächsten Jahr erhöht werden. Herr Battermann hat mir das Gefühl gegeben, da steht einer der seinen Job kann. Unter dem Kaufmannsgrundsatz, das Geld, was man nicht einnimmt, wird auch nicht ausgegeben, wird in Wiesbaden gehandelt.
Es wurde klar ausgesprochen, keine Mitgliederbeitragserhöhung in 2017.
Die geforderten 16,50 €, aufgeteilt in 11,00 € Mitgliederbeitrag je Golfer, bei einem DGV-Mitgliedsclub 1,50 € Anteil Schulgolf, 2,00 € Anteil Werbe-Champagne und 4,00 € Anteil Spitzensport-Umlage wird dem „Schatzmeister“ genügen. Wenn Herr Battermann alle Positionen nach Einsparungsmöglichkeiten durchforstet, muss er eigentlich bei den 4,00 € Sonderabgabe Spitzensport genauer draufschauen. Gut, es wird kein Geldfluss für seine Kassenlage bringen, aber wenn 20 Millionen Euro in den letzten Jahren von den Mitgliedern bezahlt werden und außer Kiefer kein vom DGV geförderter Spieler auf der Herren-European-Tour spielt, muss dieser Posten kritischer betrachtet werden. Alle handelnden Personen und deren Arbeit müssen nach 10 Jahren auf den Prüfstand. Amateurerfolge können keine Bewertung finden, denn die bekommen in der Presse keinen Wiederhall, darüber wird nicht berichtet. Die neuen Entscheider beim DGV sind bei dem Thema in der Pflicht. Gerade dann, wenn der Präsident noch als Sportler denkt, muss es sein Anspruch sein, dass bei so hohem Förderaufwand mehr Zählbares rausspringt. In keiner Sportart könnten sich Trainer und Funktionäre bei dieser Erfolgsbilanz im Job halten.
Es ist eine Bringschuld des Präsidiums. Die Sonderzahlungen für Spitzensport sind mittels Antrag vom Präsidium gefordert und durchgedrückt worden.
Wir DGV-Mitglieder zahlen schon seit Jahren, also ist Wiesbaden in der Aufsichtspflicht. Außer heiße Luft und Medaillen. Versprechen ist in den letzten Jahren aus dem ganzen Aufwand nichts gekommen.
Zweimal standen die Delegaten wie eine Wand zusammen, gegen Aussagen und Vorwürfe von Präsidiumsmitgliedern. Diese geschlossene Aufstand- und Zurechtweisung des Redners am Pult war neu und macht ein wenig stolz, dass die Delegierten Fairness und ein ordentliches Miteinander verteidigt haben. In der Vergangenheit war das ab und an nicht der Fall. Mich hat diese Reaktion der Teilnehmer sehr gefreut.
Alles zusammen betrachtet, war die Jahreshauptversammlung eine Veranstaltung die Hoffnung aufkommen lässt.
In der Pflicht sind „Innen und Außenminister“ des DGV bei ihren Aussagen, man will Club-Golf schützen, die VCG verändern und ein Konzept gegen die Landesgolfverbandsstimmen-Allmacht bricht.
Mit dem Versprechen beim nächsten Verbandstag eine Lösung zu präsentieren, mache ich den Vorschlag, wenn noch ein wenig Energie vorhanden ist, sollten neue Konzepte für Spitzensport angekurbelt werden. So eine strukturierte Konzeptveränderung, die Herr Battermann in der Zentrale in Wiesbaden betreibt, könnte der Spitzensport (bitte nicht Amateur- und Profisport verwechseln) in Deutschland gebrauchen.
Wir sind gespannt.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.