Sag ich doch! Seit
längerer Zeit festigte sich bei mir der Gedanke, das Präsidium glaubt, der
Verband gehöre dem Haupt- und Ehrenamt. Meine Frage war immer: Mit welcher
Begründung maßen sich die Herrschaften dieses Recht an? Sie haben alle keinen
Golfplatz und zahlen keine Verbandsabgaben.
Fakt ist doch: Clubs
haben den Verband gegründet und alle finanziellen Aufwendungen des Verbandes
werden von den Mitgliedern aufgebracht. Der alte Spruch, wer die Musik bezahlt,
bestimmt auch, was gespielt wird, gilt aber nicht in Wiesbaden. Wieso glauben
ein paar Leute, der Verband gehöre ihnen? Die Epoche der Leibeigenen ist doch
vorbei. Beim Lesen der Publikation „100 Jahre Golf in Deutschland“ werden unter
der Überschrift: „Innenrevision und Außenpolitik. Der DGV am Scheideweg“ die
Bewegungsgründe und Entscheidungsabläufe in aller Offenheit deutlich. In dem
Buch plaudert jemand aus dem Nähkästchen! Der Präsidiums-Flüsterer Prof.
Wallhorst stellt die Thesen auf:
- Rettet den Spirit of the Game.
- Ein aufgerüsteter und starker Dachverband sei dafür unabdingbar.
- Eine unmittelbare Bedrohung für die Führungsrolle des DGV wird in öffentlichen und gewerblichen Golfanlagen gesehen, die ohne Existenz eines Golfclubs das Golfspiel ermöglichen.
- Es werden die Praktiken einzelner Golfclubs verurteilt, die Mitgliedschaften ohne Spielrechte verkaufen.
- Es bestehe dringend Handlungsbedarf, denn die Entwicklung laufe gegen den DGV bzw. an ihm vorbei und könne nur durch einen schnellen Ausbau seiner Organisationskompetenzen abgefangen werden.
- Veränderungen sollen im Wesentlichen durch folgende Maßnahmen erreicht werden: mehr umfassende Verantwortlichkeit durch die Erweiterung der Verwaltung, Straffung der Entscheidungskompetenz durch die Abschaffung der Verbandstage und die Einführung einer Vertreterversammlung oder Umwandlung des DGV in einem Verband der Landesverbände.
- Auseinandersetzungen sind vorprogrammiert und gewollt.
- Einig sind wir uns aber hoffentlich in dem Punkt, dass der DGV am Scheideweg steht: Entweder er baut jetzt eine zentrale und leistungsfähige Organisation auf und nimmt in Zeiten größten Wandels aktiv seine Dachverbandsfunktion wahr oder die Entwicklung des Golfsports geht am DGV vorbei.
Glaub ich das, was
auf Seite 12 geschrieben steht? Wer gehörte zu dem Kreis, der einst den DGV zu
einem Verband der Landesverbände machen wollten? Das haben vor gut zwei Jahren
einige „sperrige Mitglieder“ abbiegen können! Wir DGV-Mitglieder sollten mit
dem Abschaffen der Verbandstage komplett stimmrechtlos gemacht werden. Das
Präsidium und die Angestellten brauchen das Geld der Mitglieder, aber über ihre
Angelegenheiten mitentscheiden dürfen wir Mitglieder nicht. Sehe ich das
falsch? Wie ist es möglich, dass Personen, die keine ordentliche Mitglieder
sein können, da sie keinem Golfclub mit Anlage als Präsident vorstehen oder
Eigentümer einer Anlage sind , sich solche Anmaßungen erlauben können und ohne
unsere Mitwirkung über unsere Köpfe und damit über unser Eigentum entschieden
dürfen.
Mit der nötigen
Stimmenmehrheit drehen wir einiges zurück. Herr Nothelfer hat auf eine einfache
Frage bei der Jahreshauptversammlung die Antwort gegeben: „Es gilt das BGB,
also die einfache Stimmenmehrheit bei dem Mitgliederentscheid“. Über 400
Mitglieder von 825 stimmenberechtigten Mitgliedern müssen aktiviert werden!
Damit entscheiden wir Mitglieder, was im Verband zu geschehen hat. Mehr nicht.