Ordner 2
1.
Die ersten Sätze in voll gepackten Ordnern: „Die freien
Kapazitäten, die wir heute haben, und die Problemstellung Wachstum müssen
gelöst werden.“ Bei einem Wachstum von 300.000 Golfern werden der deutschen
„Golfanlagenwirtschaft“ ca. 200 Mill. Euro Einnahmen bei minimalen Ausgaben,
zufließen.
2.
Es wird über einen „Golf-Pass“ gesprochen, der mit einer
absolvierten Platzreife von einer Golfanlage oder einem Golfclub ausgegeben
werden kann. Darüber, ob es zu einer Handicapführung kommt, waren sich die
Herren nicht einig, denn ein offizielles Handicap, wird nur bei einer
Clubmitgliedschaft möglich.
3.
Der Vorschlag Golf-Pass sollte zunächst einmal nur als
„Vorschlag der Arge“ und Schlüssel aller Lösungen bezeichnet werden, auch die
„Lösungsansätze VcG“ waren dem Ehren- und Hauptamt DGV (Herr Klose und Herr
Foerstendorf) zu heiß und man bestand darauf, diese tunlichst nur als
Diskussionsgrundlage in Frankfurt zu präsentieren. In einem Schreiben aus
Wiesbaden an Herr Nagl liest man, „Greenfee-Golfing“ werde immer hoffähiger und
Einstiegbarrieren würden weiter sinken.
4.
Nur mit einer Einbindung als „Greenfee-Mitglied“ bzw. als Greenfeespielberechtigten
über einen Spielrechtsvertrag können Handicaps geführt werden.
5.
Die VcG wird von Herrn Klose verteidigt und Wettbewerbsvorteile
werden abgesprochen. Die VcG gibt keine DGV-Karten aus, vielmehr einen eigenen
Ausweis mit DGV-Logo. Dem Vorwurf, die VcG entziehe den Anlagen Einnahmequellen,
wird vom Hauptamt widersprochen. Der VcG wird vorgeworfen, sie habe keine eigenen
Plätze und somit kein Investitionsrisiko.
6.
Über Greenfee bei Verbandswettspielen wurde nachgedacht.
7.
Es gab Geheimhaltungsvereinbarungen, in denen gefordert
wird, absolutes Stillschweigen zu bewahren. Als Gerichtsstand wurde Iserlohn
festgelegt.
8.
… da mir die Politik des Verbandes, trotz der lauten
Lippenbekenntnisse auch von Herrn Scheuer, mir mehr und mehr als eine
Blockadepolitik vorkommt, zum Halse raushängt.
9.
… stellen wir mit Verwunderung fest …, dass vertrauliche
Themen von vom Präsidium entsandten Vertretern breitgetreten werden. Aufgrund
dessen hat die Arbeitsgruppe den Mehrheitsbeschluss gefasst, die offizielle
Kommunikation zwischen Arbeitsgruppe und Präsidium/DGV beim Vorsitzenden der
Arbeitsgruppe zu bündeln. Als Antwort äußert der Präsident Dr. Scheuer: „Das
ist Gutsherrenart und dient keiner sachgerechten Lösung, die vielleicht eine
echte Sachdiskussion scheuen muss. Hier sind die Grenzen der Zumutbarkeit und
der Zusammenarbeit überschritten.“
10.
Die Verhältnisse haben sich verändert. Heute konkurriert die
VcG immer mehr mit DGV-Mitgliedern, die ungleiche Preis-Mitgliedschaften
anbieten. Die Konkurrenzsituation sollte nach Auffassung des HGV wieder
beseitigt werden.
11.
Dass die Tendenz wächst, sich nicht mehr dauerhaft an eine
Golfanlage zu binden. Wenn dieser Entwicklung nicht entgegen getreten wird,
geht der gesicherte Bestand an dauerhaften vollzahlenden Mitgliedern immer mehr
zurück. (Text 2006)
12.
Die Aufrechterhaltung des Bestandes der Mitglieder in
Golfclubs durch ein Kartenmonopol kann nicht die Aufgabe eines Sport-Verbandes
sein. Ein DGV-Golfpass soll nicht durch eine Zentralvermarktung angeboten
werden, sondern durch Clubs und Golfanlagenbetreiber regional vertrieben
werden. Die Arbeitsgruppe sieht in der Greenfee-Mitglieds-Karte (Golf-Pass) die
Möglichkeit, neue Produkte auf den Markt zu bringen. Die Trennung von
Vollmitgliedern (DGV-Mitgliedsausweis) und ungebundenen Spielern
(DGV-Golf-Pass) soll klar dokumentiert sein.
13.
Natürlich war das Präsidium gegen diesen Vorschlag der
Nagl-Kommission und hat eine eigene Kommission zusammengestellt. Ab März 2007
hat das Präsidium des DGV unter Leitung des Präsidiumsmitglieds Herrn Frank
Thonig einen eigenen Strategie- und Struktur-Ausschuss aufgestellt.
In
seitenlangen Briefen war immer zu lesen, der Golf-Pass sei eine Gefährdung des
Bestandes an langfristigen Mitgliedern. Sieben Jahre später ist eine Situation
eingetreten, die sich weiter verschlechtert hat. 64% aller Golfer mit
DGV-Ausweis sind als Vollzahler in den Clubs gemeldet. Ein genaues Betrachten
des „Schweizer Modells“ hätte allen Beteiligten sehr geholfen.
Was
auffällt ist, dass das Präsidium in dem Golf-Pass eine Schwächung der Stellung
des DGV gesehen hat, denn die Balance als Sportverbandes mit
Alleinvertretungsanspruch sowie als Dienstleistungsbetrieb könnte auf längere Sicht ins Ungleichgewicht geraten.
14.
Die Nagl-Kommission bezog klar Stellung gegen
Fernmitgliedschaften (Werben und Verkaufen außerhalb der Region). Man sah sich
in der Kommission immer weniger als Erhalter, Konservierer, Regulierer von Bestehendem,
sondern man wollte Strategien für die Zukunft vorgeben. Der Leiter der
Kommission war grundsätzlich gegen weitere zentralisierende Lösungen im
Verband, die zu mehr Regulierungen und Administration führen. Abschreckendes
Beispiel ist hier die VcG, die sich trotz massiver Eingriffe verselbstständigt
hat und zum obersten Ziel, Wachstum am Golfmarkt zu erzeugen, wenig beiträgt.
Im Vermarktungsbereich eines Golf-Passes kann die breite Front der
Golfproduktanbieter mehr bewirken als Zentralorgane wie der DGV und die VcG,
wenn mehrere hundert Anbieter dieses Geschäftsmodell verfolgen. Das hohe Ziel
der Kommission war, zukünftig nicht mehr über die VcG zu reden. Man lehnt es ab,
dass die Verbandsführungen der VcG/DGV überlässt, in den Wettbewerb
einzugreifen und zu zentralisieren. Eine Gelbe-Karten-Schwemme, 10-er Karten
bei Greenfee sollten nicht bei dem schon bestehendem Monopolsystem drauf
gesattelt werden. Wir werden den gordischen Knoten nicht durchschlagen, wenn
wir die Organisation des Golfsports nicht als freien Markt verstehen und eine
neue Solidarität (Anerkennung von Betreiber und Geschäftsmodellen) definieren.
15.
Ein Vorschlag aus der Verbandsspitze lautet, über die
Werbeaussage „ Deutschland geht Golfen“ in einer Datenbank, sollte eine
Kontaktaufnahme zu Golfinteressierten durch die Golfanbieter möglich gemacht
werden. In einer weiteren Mail ist zu lesen, dass 200 Adressen in der Datenbank
zur Verfügung stehen. Die Aktion soll 800.000,- Euro gekostet haben.
16.
Die Vision, ein großes Greenfee-Spieler-Reservoir zu
erschließen, führte zu einer langen Diskussion. Ein Vorschlag zur Ordnung kam
vom Kommissionsleiter: die Begriffe Graugolfer, Ferngolfer, Kartenverkäufer,
Trittbrettfahrer, Schmarotzer etc. sollten im allgemeinen Sprachgebrauch nicht
mehr vorkommen, sondern man sollte von organisierten und nichtorganisierten
Golfern sprechen.
17.
Am Jubiläumsverbandstag 2007 sollten beschlussfähige
Vorschläge vorliegen. Diese Absichtserklärung wurde von Herrn Nagl an Herrn
Klose, Herrn Bachor, Herrn Nothelfer und Herrn Pahlke geschickt mit der Bitte,
die Dinge nicht unnötigerweise in die Länge zu ziehen.
18.
Es wurden vom Präsidium in Wiesbaden Bedenken angemeldet,
dass die Richtung, in der die Nagl-Kommission Vorschläge ausarbeitet, nicht funktioniert.
19.
Als einer der ersten Schritte sollte ein Brainstorming als
Gerüst dienen; dazu sollte abgesprochen werden, ob es sinnvoll ist, zusätzlich
einen Workshop mit z.B. Wolters, Zondler, Harlacher, Klitsch und Heitzmann einzurichten.
20.
Golf ist mittlerweile ein Markt mit Wettbewerbs-Mechanismen
und nicht mehr eine Solidargemeinschaft alter Prägung, mit einem Überangebot an
Golfanlagen und mit abflachendem Wachstum. Nutzenorientierte Lösungen werden
gesucht.
21.
Das Präsidium hat schon früh eine Gegenoffensive unter dem
Positionierungs- Statement des DGV gestartet. Man schreibt: „Der Deutsche Golf
Verband ist Dienstleister, Weiterentwickler und gleichzeitig Schutz der
einzigartigen Erlebnisqualität dieses Sports.“
22.
Nach vielen Tabellen kommt unter der Ansage des DGV,
Gewinnung neuer Golfspieler für DGV-Mitglieder / Interessentendatenbank / monetäre
und emotionale Anreize für eine Mitgliedschaft bei den DGV-Mitgliedern /
stärkere Golfspieler-Bindung für die DGV-Mitglieder.
23.
Ein Satz der einem entgegen springt: „Spirit of the game“
bewahren. In einem anderen Schreiben steht: „Wir haben ein Überangebot an
Golfplätzen“ und einige Seiten weiter liest man: „Potential: Golfinteressierte
cirka 4,09 Mill, abgezeichnet mit Deutschem Golfverband e.V. mit Logo-Abzeichen“.
- Die Krux dabei ist, dass wir gute deutsche Unternehmer den Aussagen geglaubt haben und hinterher bekommen wir, von denen, die noch nie Unternehmermut hatten, vorgeworfen, warum wir auch so blöd gewesen wären. Von jemanden, dem wir DGV-Mitglieder monatlich das Gehalt garantieren, müssen wir uns diese Sprüche nicht anhören.
In Zeitabläufen von sieben bis zehn Jahren lassen
sich Ansagen beweisfähig überprüfen.
Der
Lieblingsspruch von Herrn Nothelfer ist, der Golfsport in Deutschland habe mit
die größten Wachstumsraten im Deutschen-Sport-Bund. Der Deutsche Golfverband
und seine Mitglieder müssten das momentan nutzen, um auch in Zukunft
Kunden-Wachstum, breiten- und leistungssportliche Förderung, noch stärkere
Serviceorientierung und mediale Präsenz zu garantieren.
Wenn
man alles liest, so wie ich es zur Zeit mache, muss man eingestehen, das Haupt-
und Ehrenamt des Verbandes hat eine Menge Wortdrechsler in seinen Reihen. Nach
einer gewissen Zeit überfliege ich diese Texte nur noch.
25.
Neue Seite: „Selbstverständnis des DGV“ Die Mission des DGV:
„To promote and to protect“ „Förderung des Wachstums“ in Deutschland.
26.
Unter strategischer Zielsetzung liest man: Sport, „intensive
Nachwuchs-förderung, sportlicher Erfolg, Golf Team Germany, Nationales
Leistungs-zentrum“. Datum 2006! Wir haben jetzt 2013 - was ist aus den Aussagen
geworden? Nach sieben Jahren ist das überprüfbar, und jene, die schon auf den
vorgegangenen Seiten dick aufgetragen haben, steigern ihre Aussagen mit
gewaltigen Sprüchen.
27.
Mitentscheidend für eine positive Weiterentwicklung sind
sportliche Erfolge, insbesondere im Profibereichen. (Man ist gewillt, den Herrschaften zu zurufen: „macht
es doch“). Diese Heroes sorgen für Nachahmungseffekte und eine Sogwirkung im
Golfsport. Da sportliche Heroes nicht vom Himmel fallen, wird der DGV die
Nachwuchsförderung intensivieren. (Abschlag-Schule, Jugend trainiert für
Olympia etc.). Aufbau eines dualen Ausbildungssystems (Schule / Internat /
Berufsausbildung / Studium) in den nächsten Jahren. Zielgerechte
Spitzensportler-Förderung: Golf Team Germany / individuelle Förderung der
Top-Amateure durch den DGV. Alles ist 2006 verkündet und geschrieben worden und
2013 ist leicht nachzuprüfen, dass der Verfasser den Mund zu voll genommen hat.
28.
Dass 9-Loch-Wettspiele vorgabewirksam sind und die
DGV-Platzreife werden mehrheitlich als großer Erfolg dargestellt. Weiter wird
eine Interessentendatenbank, die Neu-Positionieren des DGV-Ausweises und
Gewinnung neuer Kunden für die Clubs mit Anreizsystemen, z.B. Bonus-Prämien, „Mitglieder
werben Mitglieder“ etc. propagiert. Der Servicebereich soll mit Seminar- und
Trainingsprogrammen ausgebaut werden. Qualitative Marktforschungsdaten sollen
erhoben werden. Vom Präsidium immer wieder vorgebracht und nochmals zusammen
gefasst.
29.
Vereinfachung des Einstiegs in den Golfsport.
…. Gewinnung neuer Golfspieler „Qualitatives
Wachstum“.
…. Sportlicher Erfolg im Amateur- und
Profigolf.
…. Ausbau der Serviceangebote für die
DGV-Mitglieder und alle Golfinteressenten und Wahrung der Identität des
Golfsports.
…. Dann folgen reichlich abgeheftete
Zeitungsartikel und Briefe mit Meinungsäußerungen, die 2006 gemacht wurden.
Kurze
Zusammenfassung des zweiten Ordners.
Die
Zeiten (2005-2006) wurden schlechter, die Mitglieder wollten sich einbringen
und die Kommission sollte beim nächsten Verbandstag ein Konzept vorstellen,
über das wir Mitglieder dann entscheiden sollten.
Der
Golfer-Pass mit einer Infragestellung der VcG war dem Präsidium um Dr. Scheuer
zu weit gegriffen, und so berief das Präsidium im März 2007 selbst eine
Strategie-Kommission unter der Leitung von Frank Thonig ins Amt.
Was sehr bedenklich stimmt: Einen
Mitgliederbeschluss auf einer Jahreshaupt-versammlung, von den Mitgliedern
abgestimmt, hat das Präsidium einfach ausgehebelt, mit der Absicht die
Meinungsführerschaft wieder an sich zu reißen. Da nimmt jemand keine Rücksicht.
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