und wir wehren uns nicht
Eine
Nachbehandlung des Verbandstages
Das Hauptproblem bei Verbandstagen ist, dass
die Hälfte aller DGV-Mitglieder nicht nach Frankfurt fährt. Die häufigste
Antwort auf die Frage warum ist, es bringt doch nichts. Der Verbandstag 2014
war ein perfektes Beispiel warum diese Meinung durchgängig bei vielen
DGV-Mitgliedern in den Köpfen verankert ist. Obwohl die Opposition beim
Verbandstag 2014 mit vielen Stimmen Gleichgesinnter ausgestattet angereist war
und glaubte einige Dinge in Mitgliederinteresse im DGV hinbiegen zu können, ist
es ein Phänomen, das immer wieder auftaucht. Alle Abstimmungen bei
Verbandstagen werden im Sinne des Präsidiums entschieden. Die Abstimmungsergebnisse bei Verbandstagen
waren lange Zeit für mich ein Rätsel.
Der Präsident beruhigte uns Anwesende beim
Verbandstag in einer seiner Reden, wir Mitglieder sind das Souverän des
Verbandes, und die Lieblingsaussage von Herrn Nothelfer ist: „ Bei meiner Wahl
zum Präsidenten habe ich versprochen für euch da zu sein.“
Alles im DGV hat sich Ende 2013
verschlechtert, bis hin zur „glücklichen schwarzen Null“ die durch
Neu-Mitglieder der VcG des DGV-Ergebnisses auf 0,4 % Steigerung der
Mitgliederzahlen entwickelte. Das Image des Golfsports in der Bevölkerung ist
mit 54 % negativ belegt. Spitzensport findet nicht statt und der
Wirtschaftlichkeit vieler Anlagen wird empfohlen, schrumpft euch gesund. Es war
also an der Zeit endlich gegen die Meinungsführerschaft des DGV-Präsidiums Mitgliederinteressen
durchzusetzen.
Am Beginn des eigentlichen Verbandstages
konnte man das Gefühl haben, Herr Nothelfer agiere sehr vorsichtig um dann im
Laufe des Verbandstages wieder den Führer zu geben. Die ersten Abstimmungen
hatten ihm Sicherheit gegeben.
Wir, die den DGV für uns Mitglieder erobern
wollten, hatten mindestens 300 Stimmen mitgebracht. Zirka 350-400 Personen (wie
viele der im Saal anwesenden Personen waren überhaupt stimmberechtigt? Bei
genauerem Hinsehen waren das weitaus weniger als die Zahl der anwesenden
Personen) waren im Saal und die ersten Abstimmungen lagen bei 550:350 ausgezählten
Stimmen. Später, zwischen 17:00 und 18:00, als nur noch 50 Personen im Plenum
anwesend waren, zeigte die Abstimmung zirka 420:12 für den Haushalts-Entwurf 2015 des Schatzmeisters.
Wie war das möglich?
Es war die Hausmacht
„Landesgolfverbands-Vertreter“ des Präsidiums, die so viele Stimmrechte hatte.
Sie hatten zusätzlich zu den Satzungsrechtlichen zugeordneten zehn Stimmen pro
Verband (warum eigentlich?) die DGV-Mitgliederstimmen eingesammelt. Jede
Abstimmung wird so zu Gunsten des Präsidiums entschieden.
Faktisch ist der DGV ein Verband der
Landesgolfverbände, so wie es Jan Brügelmann und Professor Wallenhorst im
Strukturplan 200 geplant hatten, nur umgedreht.
Dabei ist alles anders gekommen, die
Entscheider im DGV haben den Verband der Verbände nicht durchbekommen und die
Zwittersituation, dass die Landesverbände den DGV-Entscheidern mit ihren
Stimmpaketen die Macht sichern. Das war so bestimmt nicht gewollt. Wieso
unterstützen die Landes-Verbände die Politik des DGV-Präsidiums gegen die
eigenen Mitglieder. Mein Bürovorsteher, im Osten aufgewachsen, meinte ganz
trocken, das ist ja wie bei Honecker.
Wenn wir DGV-Mitglieder der Souverän des Verbandes
sein sollen, aber nie eine Chance bei irgendeiner Abstimmung haben, ist die
Frage auch für mich erlaubt, warum gehen wir immer wieder zu einer
Jahreshauptversammlung?
Es war ja so geplant, der DGV ein Dachverband
der Landesgolfverbände ohne Beteiligung der DGV-Mitglieder. Die sollten sich in
den Landesgolfverbänden abarbeiten. Den Präsidenten hatten wir ordinären
Mitglieder nur noch bei großen Turnieren die Pokale überreichen und Hände
schütteln gesehen. Es ist glücklicherweise nicht so gekommen. Das Hauptproblem,
das wir Mitglieder bei Abstimmungen bei einer Entscheidung gegen die
Meinungsführerschaft des Präsidiums ankommen, liegt daran, dass 720 Stimmrechte
in irgendeiner Ablage in irgendeinem Büro in einem Clubhaus liegen und nicht in
die Zählung einer Abstimmung eines Antrages, der zu einer Veränderung im DGV
beitragen könnte, herangezogen werden. Und so lange die Gleichgültigkeit bei
einem Drittel der DGV-Mitglieder-Vertreter besteht, werden die Entscheider des
DGVs in Wiesbaden machen was sie sich ausdenken. Sogar DGV-Angestellte die zu
Präsidiumsmitgliedern ernannt werden, maßregeln Verbandstagteilnehmer. Was
müsste geändert werden? Alle, aber auch alle DGV-Mitglieder nehmen Anteil am
Geschehen ihres Verbandes. Dann werden 1600 Stimmrechte bei Anträgen gezählt.
Eine Frage muss heißen, wieso haben die Landesgolfverbände jeweils zehn Stimmen
bei DGV-Jahreshauptversammlungen.
Das hat man bestimmt bei der
Brügelmann/Wallenhorst Strukturreform 2000 so eingerichtet, zum sicherstellen
des Leibeigentums der DGV-Mitglieder. Die nächste Frage darf gestellt werden,
mit welchem Recht dürfen die Landespräsidenten dazu immer noch Stimmen von
Clubs auf ihren Jahreshauptversammlungen einfordern und diese bei Verbandstagen
einsetzen. Faktisch ist damit der DGV ein Verband von ungefähr zwanzig Personen
die nach eigenem Gutdünken handeln. Alle Funktionäre ohne eigenen Golfplatz. Wir
werden nach der Wahrheit graben, es intensiv hinterfragen. Wenn das stimmt sind
wir Mitglieder jahrelang vorgeführt worden.
Das alles geschieht leider gegen
wirtschaftliche Interessen vieler Golfplatzbesitzer und e.V.-Clubs. Dass wir
DGV-Mitglieder das Souverän des Verbandes sein sollen ist purer Hohn.
Nur in einer Disziplin sind wir
DGV-Mitglieder das Souverän für den Verband, beim Bezahlen.
Zwölf Millionen Euro und zirka acht Millionen
an die Landesverbände zahlen wir Mitglieder in die Kassen der Schatzmeister.
Seit vielen Jahren verliert Golf immer mehr an Glanz. Die Entscheider in
Wiesbaden haben ihre Aufgaben nicht zum Wohle der Mitglieder durchgeführt. Dazu
muss man die Unterstützung der VcG, die auf allen Feldern als Konkurrenz gegen
Golfclubs antritt, sehen. Mit 670.000 Euro wirbt die VcG mit äußerst
aggressiven Aussagen gegen Clubs. Das unkontrollierte Ausufern der Fernmitgliedschaften
und die Billig-Politik der Kartenhändler, dazu der fehlende Erfolg beim
Spitzensport und wenn man kritisch sein will auch das überregionale schlechte
Image des Golfsports.
Wie kommen wir alle aus der Kurve. Indem wir
DGV-Mitglieder selber über die Geschicke im Verband bestimmen. Nur wenn wir
Stimmenmehrheiten bei Verbandstagen zusammen bekommen, können wir Dinge
verändern, auch das Präsidium abwählen. Die Gleichgültigkeit bei einem Drittel
der DGV-Mitglieder-Vertreter muss abgebaut werden. Das habe ich mir in meiner
Kritikerrolle auf die Fahnen geschrieben. Ohne alle Stimmrechte bei
Abstimmungen in die Abzählungen zu bringen, verändern wir Mitglieder im DGV gar
nichts. Ein wichtiger Punkt für „unseren Erfolg“, überlegen Sie genau, wem Sie
in Zukunft bei den nächsten Verbandstagen Ihre Stimmenvertretung geben, dass 20
Männer den DGV beherrschen darf nicht sein.
Die Präsidenten der Landesgolfverbände
verteidigen die gewollte Meinungsführerschaft des Präsidiums. Es muss der Block
der Landesgolfverbände geknackt werden.
Als Golfplatzbetreiber ist man auf den
DGV-Ausweis angewiesen. Wie soll man damit umgehen. Verkaufen und eine andere
berufliche Tätigkeit suchen, kann man von mir nicht verlangen.
gez. Heinz Wolters
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.