Jahreshauptversammlung 2014 Aus der Sicht eines DGV-Mitglieds


Das schönste an den beiden Verbandstagen war das Nachhause-Fahren. 19:00 Uhr, Frankfurt-City hinter mir lassend, die Sonne schien und es lag viel Frühling in der Luft, eine neue dreispurige Autobahn vor mir und viele PS unter der Motorhaube. Das machte die Fahrt zügig und Vorfreude auf Zuhause kam auf. Dort bin ich König - mit vielen zwischenmenschlichen Kontakten.

Bis auf einige kurze Eindrücke, die ich sofort niederschreibe, werde ich die Geschehnisse auf der Jahreshauptversammlung erst einmal zwei Tage sortieren, denn vor allen Dingen kann ich große Teile der DGV-Mitglieder-Vertreter nicht verstehen. Es bleibt alles beim Alten. Im Vorfeld war die Opposition - die gibt es mittlerweile – zuversichtlich, etwas zu bewegen, denn mit den ganzen übertragenen Stimmen hätte man Zeichen setzen können. Ich war mit 66 Stimmen angereist (vier Stimmen erreichten mein Büro erst, als ich schon in Frankfurt beim Verbandstag war). Die Betreibervertreter hatten 170 Stimmen organisiert, einige Teilnehmer waren mit den 12 zugelassenen Stimmen pro Mitglied-Vertreter ausgestattet. Natürlich hatten die Präsidenten der Landesverbände ihr über die Satzung erlaubtes Kontingent von zehn Stimmen dabei. Unfairerweise hatten die Herrschaften zusätzliche DGV-Mitglieder-Stimmen eingesammelt. Was mich daran so ärgert, ist, dass das von den Entscheidern in Wiesbaden bewusst so eingerichtet wurde.

Bei den Schwerpunkten, die bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung als Hauptthemen anstanden, konnte man davon ausgehen, dass einige neue Wendungen in der DGV-Verbandsausrichtung hätten geschehen können.

Es gab Anträge, wie zum Beispiel, dass die VcG abgeschafft werden soll. Die Fernmitglieder-Ausweis-Verkäufer sollten eingeengt und ausgetrocknet werden. Das Präsidium sollte verpflichtet werden, die Kosten der Zentrale von insgesamt zwölf Millionen Euro plus VcG-Geld abzubauen, um dann mit den eingesparten Geldern die Image-Kampagne für den Golfsport einschließlich der Fernsehwerbung zu finanzieren.

Eigentlich waren das alles vernünftige Anträge. Auch ich hatte zwei Anträge gestellt. Mein dritter Versuch, Einfluss auf die alles bremsende Pyramiden-Sport-Förderung zu nehmen und diese umzukippen, ist vom Präsidium ausgekontert worden - in allerfeinster immer wieder kehrender Präsidiumstaktik! Hallo Herr Nothelfer: Alter Wein in alten Schläuchen   die bei genauem hinhören meine Vorwürfe bestätigten.

Obwohl der eigentliche Verbandstag, der Samstag, anders verlief, als ich und viele andere gehofft haben, waren doch die Tage im Marriott-Hotel für mich eine gute Zeit. Ich habe viele gute Gespräche führen können und mir wurde für meinen Aufwand in meiner Kritiker-Rolle Anerkennung und Mut zugesprochen.

Eine kritische Einstellung gegenüber dem Präsidium hatte ich schon in den letzten 14 Monaten eingenommen. Nach diesem Verbandstag oute ich mich. Ja, ich bin ein DGV-Mitglied, das das Handeln der Entscheider in Wiesbaden kritisch begleiten wird. Dass es mir persönlich schaden wird, wie ein Norddeutscher Verbandsfunktionär bei einer Mitgliedertagung erklärt haben soll, sehe ich nicht so. Ich habe das schon auf dem Verbandstag ins Mikrofon gesagt. Ich habe einen starken Gerechtigkeitssinn und ich wehre mich gegen eine Vereinnahmung als DGV-Mitglied. Die Entscheider im DGV planten, die Mitglieder über eine starke Zentrale zu kontrollieren. Das ist schon eine Absicht (eine verwirklichte), die mich aufregt. Ich will als Person und als DGV-Mitglied nicht manipuliert werden! Auf meinen Vorwurf an das Präsidium, dass Präsident Jan Brügelmann und Professor Wallenhorst die Absicht hatten, die Meinungsführerschaft durch ein aufgeblähtes DGV-Hauptamt zu erreichen und dass aus dem DGV ein Verband der Landesgolfverbände gemacht werden sollte, antwortete Herr Nothelfer mit Zitaten aus den Büchern „100 Jahre Golf in Deutschland“. Er führte auf, was Herr Brügelmann alles Gute gesagt und gemacht habe und endete sinngemäß mit dem anschließenden Satz, der Ehrenpräsident Jan Brügelmann sei doch jetzt tot und man dürfe nicht so über die Vergangenheit sprechen. Diese Worte ins Mikrofon zu sprechen hat mich ein wenig erschrocken. Ich fand das nicht passend. Mann, Mann, Herr Nothelfer, Churchill und Roosevelt sind auch tot, dennoch werden deren Leistungen für die Allgemeinheit öffentlich bewertet.

Der Strukturplan 2000 hatte als „Gedanken-Väter“ Präsident Jan Brügelmann und Professor Wallenhorst, die für Recht beim DGV zuständig waren. Natürlich waren noch andere Entscheidungsträger mit eingebunden. Diese aufzuzählen hätte keinen Einfluss auf die heutigen Situation, mit dem wir DGV-Mitglieder nun leben müssen - nicht für die, die das Geschehen im DGV nur auf den DGV-Ausweis reduziert interessiert.

Direkt vor Beginn des Verbandstages hatte der Satz eines Chefredakteurs, „auch nach Weihnachten brennt der Baum noch“, Gültigkeit. Der DOSB-Präsident, Herr Hörmann, hielt zu Beginn eine Gruß-Rede. Locker-flockig meinte er, dass er sein vorgeschriebenes Manuskript in der Tasche stecken lassen werde und improvisieren müsse. Im Vorfeld hatte Herr Hörmann mit bayerischen DGV-Mitgliedern gesprochen, und das habe dann bewirkt, dass er frei reden wolle, denn die vorgeschriebene Rede passe nicht mehr. Herr Hörmann sprach mahnende Worte zu den Mitgliedern und auch zum Präsidium. Der DOSB-Präsident kann frei reden, ist aber sehr wahrscheinlich bei den Anwesenden des Verbandstages nicht durchgekommen.

Es war wie an all den vielen Verbandstagen, nur dass viele neue Mitglieder sich trauten, das Wort an das Plenum zu richten, war neu. Am Freitag noch habe ich geglaubt, wir verändern den DGV. Der Samstag hat dann aber gezeigt: alles wie immer - war nur anders verkleidet. Der Präsident erklärte vielfach mit viel Inbrunst: „Bei meiner Wahl habe ich den Mitgliedern versprochen, für sie da zu sein“. Das machte uns für eine kurze Zeit glaubend, wir dürfen uns den DGV zurecht ruckeln. Natürlich gab es schon sehr früh die Aussprache über die Anträge. Der Präsident redete zu Beginn der Aussprache sehr lange. Dafür bekam er den Vorwurf zu hören, zu lange gesprochen zu haben. Herr Nothelfer rechtfertigte sich gegenüber diesem Vorwurf mit dem Argument, dass seine Ansprache so im Programm vorgesehen war.

So ganz eindeutig war es nicht, über was und welchen Antrag wir diskutierten. Viele Mitglieder meldeten sich zu Wort. War es Taktik oder schlechte Diskussionsführung? Es ist nicht klar zu sagen. Es gab einige gute Redebeiträge, aber die Mehrheit sprach sich dafür aus, man solle die VcG so lassen wie sie ist und es solle nichts gegen Fernmitgliedschaften unternommen werden.

Ein Verbandsteilnehmer meinte, es sehe so aus, das alles beim Alten bleiben soll. Also lasse es den Schluss zu, dem deutschen Golfsport geht es gut. Das Gegenteil ist jedoch der Fall! Es knirscht bei vielen so sehr, dass man ohne die Greenfee-Einnahmen nicht durchkommt. Der junge Clubvertreter aus dem Hamburger Raum hatte es offen ausgesprochen, ebenso der Besitzer einer Neun-Loch-Anlage in der Eifel. Ohne Greenfee-Einnahmen läuft es bei vielen Anlagen nicht rund. Viele Anlagen in C-Lagen brauchen die Einnahmen der vielen hunderttausend Golfer. Langsam wird es klar. Es gibt die eine Million Golfer - nur die Mehrheit dieser Golfer hat sich aus der Solidargemeinschaft der alten Clubsysteme ausgeklinkt. Wie das zusammen geführt werden soll, ist die spannende Frage in den nächsten Jahren. Sehr wahrscheinlich können nur Clubs in A- und B-Lagen die Geschäftsidee, „Golf darf nicht billig werden“, durchstehen.

Das ist, so wie es aussieht, nicht das System der Allgemeinheit. Der mittlerweile immer wieder angeführte Slogan „all business is local“ gilt nur regional. Für den überregionalen Rahmen ist die DGV-Führung zuständig. So sieht es das Präsidium auch. Man mahnte, wenn man sich einbringen wolle, eine schnelle Meldung zu den Kommissionen an, damit man früh mit der Meinungsfindung beginnen kann. Alles unter Leitung der Entscheidungsträger in Wiesbaden. Die Ergebnisse werden regelmäßig im Internet nachzulesen sein. Die Vorstöße für Fernsehwerbung vom Eigentümer und Betreiber der Golfanlage Attighof haben die meisten abgelehnt. Die sachliche Unterstützung von Herrn Weiland, Betreiber von zehn Anlagen, mit den Fakten Laufzeit und Kosten hat die wenigsten erreicht. Unterstützung vom Präsidenten gab es nicht. Wenn der eine oder andere den Präsidenten deshalb angreift, muss das einfach verständlich sein.

Es geht bei der Kritik am Präsidenten immer darum: wo steht der DGV zurzeit mit seinen Clubs? Die Clubvertreter sehen dann Reisen nach Denver oder in die Türkei - und sind dann schnell der Meinung, dass es denen in Wiesbaden gut geht. Es geht dabei immer um Geld, um Chancen für das eigene Unternehmen und bei C-Lagen-Anlagen um Existenzen. Übrigens hat niemand Herrn Nothelfer gebeten oder gezwungen den Präsidentenposten anzunehmen. Nebenbei bekommt der Präsident auch ein bisschen „Schmerzensgeld“ und Herr Nothelfer kann sicher sein, jeder Einzelne von uns Betreibern ist der Meinung, den Job des Präsidenten besser zu können. Das ist wie bei Fußballweltmeisterschaften: jeder deutsche Fußballfan an ist auch ein besserer Nationaltrainer.

Als sich die Stimmung unter den Teilnehmern erhitzte, wurde die Mittagspause ausgerufen. Nach einer Stunde Pause hatte man sich abgekühlt, in kleinen Gruppen stand man an den Stehtischen und diskutierte, nach der Pause sah man wie die ersten Clubvertreter den Verbandstag schon früh verließen. Mein Sitznachbar nannte es Krötenwanderung. Was er meinte, konnte man sehen: Teilnehmer, die ein wenig geduckt durch die Stuhlreihen nach unten schauend, den Saal verlassen. Die Diskussionsrunden mit den Thema-Vorgaben waren schon an die Wand projiziert. Ich gebe zu, auf diese Entfernung konnte ich es nicht lesen.

Aber im Laufe des Nachmittags wurde mir klar, Sportentwicklung stand nicht als Diskussionspunkt auf der Liste. Um 15 Uhr kam mein Antrag zur Neuaufstellung des Sportfördersystems an die Reihe. Der Ansatz meines Antrags ist dem Umstand geschuldet, dass wir Golfclubs jedes Jahr 15 Millionen Euro für Jugend-, Mannschafts-, und Spitzensport zahlen, ohne dass Erfolge zu erkennen sind. Mein Vorwurf bezog sich ganz besonders auf eine Interview-Aussage des Sportdirektors und Präsidiumsmitglieds nach einer verpatzten Europameisterschaft. Herr Neumann meinte dabei: „Unsere jungen Spieler spielen am Limit und können bei den Profis nicht mithalten.“ Für mich ist das eine Bankrotterklärung.
Die Bedenkenträger sollen mal aufmerksam lesen. Spitzensport ist für uns Golfplatz-Betreiber wichtig, um die Köpfe aller 80 Millionen Deutschen zu erreichen. Golf ist auch Sport und Erfolge sind gut fürs Image, denn dann muss jeder Journalist über Golf überregional berichten, was das „local business“ unterstützen würde. Wer dabei abwinkt, soll doch einmal erklären, warum BMW und Mercedes weltweit sehr viel Geld für Profigolf-Werbung ausgeben. Jeder Spitzenprofi, auch die es mal werden sollen, werden in Deutschland mit einer Edelkarosse ausgestattet. Werbefachleute wissen warum. Das Präsidium wollte diese Diskussion nicht, aber vor allem keine Abstimmung zu Gunsten einer Kommission, die wir Mitglieder aus dem Verbandstag heraus wählen würden, die dann alles in Frage stellt und neue Wege sucht. Ich bin sicher, wir hätten den DGV auf den Kopf gestellt. Jetzt wurde die alte Präsidiums-Taktik angewendet. Ein Prominenter mit genügend Sachverstand, der Präsident der Golflehrer, informierte die Mitglieder darüber, dass alles den richtigen Weg gehe.

Als nächstes meldete sich ein Herr Dr. Schmidt, der seine Doktor-Arbeit im Bereich „Sport“ geschrieben hatte und Jugendwart im Hamburger Golfverband ist, zu Wort. Markus mache alles richtig, er habe viele neue Programme angeschoben und man müsse dem Sportdirektor mit zwölf Jahren Erfahrung als Damentrainer mehr Zeit geben. Ein Münchner Präsident, groß gewachsen und mit schneeweißem Haar, der all die Jahre vorne links im Saal gesessen hatte, diesmal im Mittelgang in der Nähe des Mikrofons, führte an, dass es doch Erfolg bei den Damen gebe. Einmal nachdenken: kein Journalist wird über Damengolf schreiben - also keine überregionale Image-Werbung für uns Mitglieder. Bei meinem Vorlesen der Damen-Weltrangliste mit den hohen Ranglistenplätzen, ist mir klar geworden, dass dieses Thema die Mehrheit der Anwesenden nicht interessierte. Also zog ich in Anbetracht der Stimmpakete der Landesgolfverbandspräsidenten meinen Antrag zurück.

Spätestens jetzt war mir klar: es ist immer noch der alte DGV – mit einem Präsidium, das die eigene Meinungsführerschaft verteidigt und nicht an einer offenen Diskussion interessiert ist. Um diese zu vermeiden, greift man gegebenenfalls zur alten Taktik. Ein wenig eleganter, anders verkleidet und mit vielen netten Worten - aber es ist die alte Masche. Der Bayerische Golfverband Rechtsberater Herr Wagner, der regelmäßig mit Wortmeldung und Belehrung der Verbandstag-Teilnehmer dem Präsidium bespringt, nervt langsam. Ist das abgesprochen? Herr Nothelfer verlangen Sie, dass wir Mitglieder so was immer weiter akzeptieren. Ein weiteres Beispiel für Präsidententaktik: die Golf-Valley Anträge kamen erst nach 16:00 Uhr zur Abstimmung. Die Inhalte der Anträge: Die VcG aus dem DGV ausschließen, den Fernmitgliederkartenhandel zu beschränken und dem Headquarter des DGVs eine 50-prozentige Kostenreduzierung zu verordnen. Das waren ganz sicher Anträge, die nicht im Sinne des Präsidiums waren. Warum ein Kölner umtriebiger Preiswert-Anbieter, Besitzer von mehreren Golfanlagen, den Münchner Antragsteller, der eine der besten Anlagen in Deutschland ertragreich betreibt, so angreift, hat sich mir nicht erschlossen. Die Entrüstung, die der Schatzmeister der VcG demonstrierte, ein angenehm sprechender Anwalt aus Leipzig, war fehl am Platz. Wer so wirbt, wie es die VcG-Führung tut, Spielrechte einfordert und diese nicht bezahlt, darf nicht den Entrüsteten geben, wenn Eigentümer der Golfanlagen fordern, die VcG aus dem DGV auszuschließen. Es geht dabei nicht um die VcG-Mitglieder, sondern um die Art und Weise, wie die Geschäftsführung versucht, neue Mitglieder zu generieren.

Anschauungsbeispiel: Ausschnitte einer VcG-Werbung in einer Münchner Zeitung

    weltweit abschlagen
    zur Messe fahren und sparen
    145 Euro für eine Mitgliedschaft 2014
    Golf ist auf dem Weg zum Breitensport
    ein Einstiegsangebot mit einem guten Preisleistungsangebot für Gelegenheitsgolfer
    Spielvergnügen auf 730 Golfanlagen weltweit
    ohne Aufnahmegebühr und langfristige Bindung
    Handicapführung

Unser Problem mit der VcG ist in den Köpfen der Bundesbürger, wie Geiz ist geil.

Für mich selbst habe ich aus dem Verhalten, das ja immer Geschäftsführer und Präsident zu verantworten haben, die Konsequenz gezogen. Die VcG braucht mir kein Spielrecht bezahlen, denn ich habe der Vereinigung clubfreier Golfer das in den vergangenen Jahren zugesicherte Spielrecht entzogen. Ein Gastgolfer, der einen VcG-Ausweis vorzeigt, spielt auf keinem meiner vier Golfplätze mehr.

By the way, wir reden von 23.000 Golfern im Verhältnis zu 600.000 DGV-Mitgliedern und 600.000 „nicht gebundenen Golfspielern“, von zwei Prozent VcGlern. Diese Zahl zeigt doch, das Problem hat nicht die Wichtigkeit. Außer wir sprechen über Fairness und Gerechtigkeit. Wenn diese Tugenden Anwendung finden, müsste die VcG ihre Spielrechte bei den Golfplatzbesitzern bezahlen.
Man muss fragen, wieso hat der Präsident diese Preistreiberei nicht unterbunden, es liegt doch in seinem Verantwortungsbereich und somit in seiner Verantwortung. Hat er seinen Laden nicht im Griff?

Zu diesem Zeitpunkt war nur noch ein Drittel der DGV-Mitglieder, die den Verbandstag um 10:00 Uhr eröffneten, anwesend. Die Stimmenverteilung machte es von vornherein klar, wie die Abstimmung ausfallen würde. Die Erfahrung aller Verbandstage zeigt, dass zu dieser fortgeschrittenen Zeit keine großen Entscheidungen mehr gefällt werden. Die Macht der Landesgolfverbandvertreter steht dann immer noch wie eine Eins hinter dem Präsidium und lässt nichts anbrennen. Kurz vor 18:00 Uhr wurde der Haushalt 2015 beschlossen. Es waren nur noch wenige Clubvertreter anwesend. Bei den Abstimmungen war das nicht zu erkennen, denn die Landesgolfverbandvertreter waren mit ihren Stimmpaketen noch dabei und haben alle Abstimmungen der letzten zwei bis drei Stunden deutlich für das Präsidium entschieden. So läuft es halt - und so lange diese Regelung nicht unterbunden wird, wird kein Antrag gegen das Präsidium entschieden.

Das Angebot von Herrn Nothelfer, er wolle uns Mitglieder mitnehmen und alles besprechen, kann ich nicht erkennen. Ich persönlich glaube dem Präsidenten das nicht. Der Verbandstag hat es doch bewiesen. Der Präsident hat selbst zweimal die Redewendung vom „altem Wein in neuen Schläuchen“ angebracht. Jou, Herr Nothelfer, mich haben Sie immer noch nicht überzeugt, obwohl Sie bei meinem Herzensthema einen Erfolg vermelden konnten. Der DGV ist Mitbesitzer der Pro Golf Tour geworden. Ich habe dabei gestanden, als Sie in einer Runde erzählten, dass die Tinte unter dem Vertrag noch nicht trocken sei. Ein ganz kleiner Schritt mit Möglichkeiten. Gut, ein Lob dafür, vor allem von den jungen deutschen Sportlern. Die werden sich freuen. Als DGV-Präsident hat man nicht automatisch einen Heiligenschein, den muss man sich erarbeiten.

Mal sehen, was Sie daraus machen Herr Nothelfer. Sie sind in der Bringschuld. Ihr gern angebrachtes Argument, wir dürften von der Satzung her keinen Profi-Sport unterstützen, ist falsch. Dr. Scheuer hat vor 15 Jahren für die Spitzensportförderung die Zustimmung von den Mitgliedern bekommen, weil der Präsident Profis von der Qualität Graf-Becker-Stich angesagt hatte - und in diesem Zusammenhang auch die eine Million Golfer. Auch wenn der Verbandstag für´s Präsidium gut gelaufen ist heißt es nicht, alles ist Friede-Freude-Eierkuchen. Für den 27. November 2014 ist eine Außerordentliche Mitgliederversammlung angesagt. Dort sollten die Anträge und die Ergebnisse der Kommissionen zur Abstimmung vorgelegt werden. Dann werden vielleicht grundlegende Entscheidungen abgesegnet. Am 12. April waren 985 Stimmen von 1600 Stimmrechten im DGV bei der Verbandstagsabstimmung. Sechshundert Stimmrechte lagen auf den Schreibtischen in Büros von DGV-Mitgliedern, die nicht interessiert sind.

Einmal aufwachen! Wenn jemand glaubt ich spreche die Dinge zu offen an, widerspreche ich. Man möge bedenken, dass in den nächsten 2-3 Jahren vielleicht bis zu 100 DGV-Mitglieder pleite gehen. Das schöne Frühlingswetter wird nicht alles heilen. Es ist höchste Zeit, alles offen anzusprechen. Die Aussagen, wir müssten uns gesund schrumpfen empfinde ich als unglaublich.

P.S.: Eine Empfehlung an die leitenden Angestellten des Hauptamtes in Wiesbaden. Bitte ganz cool bleiben und nicht die Meinungsführerschaft so raus hängen lassen; genau genommen seid ihr DGV-Angestellte. Dinge verändern sich manchmal auch schneller, als man glaubt, siehe z.B. Florian Bruns. Da gibt es bestimmt auch noch das ein oder andere Beispiel.

Eine gute Zeit

Heinz Wolters

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