Mit den Stimmen der Landesgolfverbandsvertreter wird der
Präsident sein Programm 2018 umsetzen
Was
will der Präsident? Und ist die Frage nach dem Warum so wichtig? Nun, der
Präsident des DGV hat zurzeit eine so große Machtfülle (weil er sich seinen
Vorstand seit der Strukturreform selbst bestimmen kann), die ihn befähigt, ganz
alleine zu entscheiden, wohin die Reise geht,
Leider
ist das auch die Reise der DGV-Mitglieder - und die geht leider in die falsche
Richtung!
Legt
man das Programm 2018 - in „Wiesbaden“ geschrieben - und alles, was in den
letzten Monaten auf diesem Wege nachgereicht wurde, zu Grunde, gleicht dies den
augenblicklichen Aussagen des DGV-Präsidenten. In komprimierter Form lauten
diese: „für das schlechte Image sind die Clubs verantwortlich, viele Clubs sind
schlecht gemanagt und wir Clubs müssen Angebote machen, um ‚clubungebundenes
Golf‘ einzubinden.“ Selbst beim Lesen der Ergebnisse der drei Arbeitsgruppen
kann man sich nicht des Eindrucks erwehren, dass diese Aussagen Blaupausen des
Programms 2018 sind. Wie geht das? Diese Themen haben die Mitglieder nicht
angeregt!
Im
letzten Präsidenten-Brief kündigt Herr Nothelfer an, dass er die Empfehlungen
der drei Arbeitsgruppen zu Grunde legt, um daraus Anträge zum Außerordentlichen
DGV-Verbandstag zu formulieren. Also läuft alles so, wie der Präsident es für
richtig hält. Dazu lässt Herr Nothelfer die Anträge formulieren und wir
DGV-Mitglieder haben keine Chance, da die Landesgolfverbandsvertreter mit ihren
Stimmpaketen alle Abstimmungen beeinflussen. Natürlich im abgesprochenen Sinne!
Es ist davon auszugehen, dass die Landes-Golfpräsidenten nicht hinter diesen Thesen
des Programms 2018 stehen. Dafür sind sie viel zu dicht an den Clubs.
Golf ist Lebensfreude für 19,- Euro
Die
Empfehlungen der drei Arbeitsgruppen komprimiert zusammengefasst lauten wie
folgt.
Arbeitsgruppe
1: „Durchführung einer nationalen Image-Kampagne mit starkem regionalem Bezug,
Konzentration auf Zielgruppen mit der Botschaft: Golf ist Lebensfreude, dazu ein Produkt „Golferlebnis für 19 Euro“
und Kommunikation über Webseiten sowie Videospots im TV, Internet und Kino.
Kampagnen-Etat
für 3 Jahre: 4,5 Millionen Euro, pro Golfanlage 2.100,- € p.a.
Die
Ergebnisse der Arbeitsgruppe 2 interpretiert der Präsident wie folgt:
„Sensibilisierung für Rahmen-Themen auf den DGV-Anlagen durch geschulte
DGV-Berater. Aktualisierung der Rahmenbedingungen zur Stärkung des haupt- und ehrenamtlichen
Clubmanagements. Stärkung der Marketing- und Vertriebs-Kompetenz auf den Golfanlagen
– Arbeitshilfen für die gezielte Positionierung von Golfanlagen – Schaffung von
Stellen für Marketing und Vertrieb – Festlegung von Marketing- und
Vertriebsbudgets-Optimierung der Mitgliedergewinnung.
Unterstützung
der Golfanlagen durch den DGV. Aufbau einer Club-Beratung, Aufbau einer best-practice-Plattform.
Die Streitgruppe
An
den Diskussionen der Arbeitsgruppe 3 habe ich mit einigen Kollegen, die
Clubgolf verteidigen wollten, teilgenommen. Es standen sich Kartenhändler,
Fernmitgliedschaftsanbieter, VcG-Vertreter und
Präsidiumsmitglieder gegenüber. Die Verläufe der fünf Diskussionstage
sind im Forum unter http://dgv-mitglieder-forum.blogspot.de/ ausführlich
behandelt.
Die
Ergebnisse sind nicht so eindeutig festgehalten, wie Sie von Herrn Nothelfer
beschrieben werden. Es geht um clubungebundenes Golfen, unterschiedliche
DGV-Ausweise, die Positionierung der Golfanlagen, einen DGV-Ausweis für
Wenigspieler, die Abschaffung des Gold-Hologramms soll und die Übernahme der
effizienten Organisation einer zentralen Marketingstelle für die Gewinnung von
Wenigspielern durch die VcG.
Kurze
Stellungnahme dazu: die clubungebundenen Golfer werden hoffähig gemacht, ein
großer Teil der Anlagen erklärt sich zu „öffentlichen Golfplätzen“ und die VcG
macht weiter wie bisher, nur in einem anderen Outfit.
Stand
alles schon im Programm 2018. Herr Nothelfer, ich widerspreche der Aussage in
Ihrem Rundbrief, dass nach Monaten der fairen Diskussion eine konzentrierte Ergebnisfindung
stattgefunden habe. Dem war in der Arbeitsgruppe 3 nicht so. Eines der oft
benutzten Schlagworte in den Diskussionen der ganzen Tage der Arbeitsgruppe 3
war: gegen den Markt kann man nichts ausrichten. Der Markt bestimmt die
Gesetze. Unüberlegtes Gerede! Wenn wir an einem Strang ziehen, machen wir den
Markt!
Bei
uns im Resort praktizieren wir unseren eigenen Markt. Wir haben die
Jahresspielgebühr um 200,- Euro erhöht. Es gibt bei uns keine Rabatte. Selbst
für Nachbarhotels gibt es keinen Nachlass, Greenfeehöhe 50 bis 60 Euro. Wir
werden Service und Pflegezustand erhöhen und haben immer noch ein gutes
Preisleistungsverhältnis. Trotzdem haben wir 50 Mitglieder an Billig-Golf
verloren.
Das
wäre auch ein Rezept für die ganze Republik. Der Golfsport ist eine exzellente
Ware, eine Clubmitgliedschaft ist Lebensqualität, die nicht unter Preis
angeboten werden darf. Denn sonst rechnet sich das Betreiben von Golfanlagen
nicht. Ob alle Golfclubs bei der Außerordentlichen Mitgliederversammlung einen
Wenigspieler-DGV-Ausweis akzeptieren, ist nicht entschieden.
Die
Arbeitsgruppe 3 mit ihren 30 Teilnehmern kann das nicht für die Mehrheit aller
Golfclubs entscheiden.
Diese
Diskussion muss viel breiter von allen DGV-Mitgliedern geführt und nicht von
einer Person vorgegeben werden. Es ist nicht zu verstehen, wie sich, auch wenn
Herr Nothelfer gewählter DGV-Präsident ist, eine einzige Person die alleinige Entscheidungskompetenz
nimmt. Zu mindest muss er für den
Schaden die Verantwortung übernehmen.
Jetzt doch TV-Werbung
Wie
es in der Arbeitsgruppe 1 und 2 gelaufen ist, entzieht sich meiner Kenntniss.
Die angedachte Image-Kampagne mit regionalem Bezug steht auch im Programm 2018
und ist ein alter Hut. Das Produkt Golferlebnis-Karte für 19,- € war in der
Vergangenheit ein Flop, soll aber wieder aufgefrischt werden. Es ist davon
auszugehen, dass kein DGV-Mitglied diese Vorschläge gemacht hat. Sie werden uns
aufgezwungen. Neu ist die Ankündigung, Video-Spots im TV, Internet und Kino zu
starten.
Bei
der Jahreshauptversammlung hat der Präsident den Antrag von Herrn Weiland,
Fernsehwerbung für 1,5 Millionen Euro zu betreiben, mit der Begründung torpediert,
Werbung im Fernsehen koste 60-80 Millionen Euro. Schon vergessen?
Dass
die Clubs und Anlagen mit 2.100,- Euro p.a. zur Kasse gebeten werden sollen, ist
nicht zu akzeptieren. Bei einem jährlichem Verbandsetat von 12.000.000 Euro,
bezahlt von uns DGV-Mitgliedern, mit
Ausgaben für Sport von 4,5 Millionen Euro, „sonstigen Ausgaben“ von 1,5
Millionen für Schulgolf, 1,35 Millionen für einem aufgeblähten Angestellten-Apparat
und weiteren Möglichkeiten zum Einsparen ist es verwunderlich, dass man nicht,
wie es jeder schwäbische Kaufmann handhaben würde, erst einmal neue Ausgaben
durch Einsparungen im Etat abdeckt. Finanziell gut ausgestattet seit
Jahrzehnten über Wachstum reden, aber nie auf den Gedanken zu kommen, eine
Werbekampagne mit Substanz zu organisieren, ist vom Präsidium eine ganz
schwache Vorstellung. Alles, was in der Vergangenheit in dieser Hinsicht mit
VcG-Geld gestartet wurde, war Stückwerk und nicht effizient - es waren eben Null-Ergebnis-Spiele!
Nachhilfe für Clubmanager
Die
Themen der Arbeitsgruppe 2 beziehen sich auf die schon seit geraumer Zeit ausgesprochenen
Aussagen des Präsidenten, das Management sei in vielen Clubs nicht gut genug,
und diesen Clubs wolle man von Wiesbaden ausgehend mit Kursangeboten und mit
geschulten DGV-Beratern mehr Marketing- und Vertriebskompetenz vermitteln.
Es
ist unverständlich, dass sich die vielen hundert haupt- und ehrenamtlichen
Clubmanager das gefallen lassen. Herr Nothelfer, bitte zuerst mal vor der
eigenen Haustüre kehren und die Hausaufgaben des Präsidiums der letzten 20
Jahre aufarbeiten! Es ist doch eine allgemein verbreitete Meinung unter den
DGV-Mitgliedern, dass die Defizite in der Verbandsarbeit, nämlich „zu wenige
Erfolge beim Spitzensport, das schlechte überregionale Image des Golfsports und
eine zu große Geldverschwendung (12.000.000,- Euro Einnahmen im Jahr) uns allen
viel mehr schaden als 10 % schlecht geführte Anlagen.
Wenn
der Präsident, der sich seinen Vorstand seit der Strukturreform selbst bestimmt,
mit seinen Ideen durchkommt, torpediert er die Wirtschaftlichkeit von
unzähligen Golfclubs und es wird über 100 Insolvenzen in den nächsten Jahren
geben. Nur über Greenfee-Einnahmen in einer „6/7 Monate-Saison“ kann man keine
Anlage kostendeckend betreiben. Wenn die Hoffähigkeit des clubungebundenen
Golfens weiter voran getrieben wird, wird ein großer Teil der Wenigspieler aus
den Clubs abwandern und als Greenfeespieler nach drei bis vier Jahren ganz mit
dem Golfspiel aufhören.
Wir
sprechen hier nicht über die Zukunft des Präsidenten. Hier geht es um die
Existenzen vieler Mitarbeiter in den Golfclubs und die Investoren, die viel
Geld in Golfanlagen investiert haben.
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